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Mein Leben als Androidin

Mein Leben als Androidin

Titel: Mein Leben als Androidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fine
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Kenntnis zu nehmen, was er sagte: »Geschah es während der Zeit, als du in Horizont vermißt warst? Oder vorher? Vorher, stimmt's? Vor der Concordia-Tragödie, als ich nach Armstrong flog, um mich mit Micki Dee zu treffen, und den Fehler machte, dich zurückzulassen, um ein Auge auf meinen gottverdammten Vizepräsidenten zu haben. Das war der Moment, richtig? Richtig? Ich habe dich etwas gefragt.« Gereizt feuerte er zum zweitenmal, obwohl er wußte, daß Andro nicht in der Verfassung war, ihm zu antworten. Blaine war längst von der Richtigkeit seiner Vermutungen überzeugt und brauchte keine Bestätigung mehr; er wollte Rache. Der Schlag traf Andro an der linken Schulter, als er sich eben aufrichten wollte, und schleuderte ihn auf die Plüschkissen am Kopfende des Bettes.
    »Molly?« murmelte Andro schwach, während seine Hände ziellos nach einem Halt tasteten. »Hilfe.«
    Mit einer Hand umklammerte Molly II Blaines Arm, bevor er ein weiteres Mal feuern konnte, und griff mit der anderen nach einer der Waffen in seinem Sicherheitsgürtel.
    »Angelika!«
    »Liebster?« erwiderte die First Lady, verwirrt und erschreckt über ihre gewalttätige Pose.
    »Auf deinen Stuhl!« schnappte Blaine, und sie gehorchte unverzüglich. Dann kniete er sich auf das Bett neben seinen halb betäubten und gelähmten Diener und zog ihm an den Haaren den Kopf in die Höhe. »Du bist Smedlys Maulwurf, nicht sie. Du hast ihm alles erzählt, oder? Oh, wie er es genossen haben muß, von unseren intimsten Momenten zu hören! Und von ihr. Du hast ihm verraten, daß sie ein P9 ist, richtig? Du hast ihm geraten, Locke ins Spiel zu bringen, und als das nicht funktionierte, die Hume-Tussi und jetzt die gottverdammte LRA. Oh, du hinterhältiges und verdorbenes Gewächs!«
    »Gebieter, ich …« ächzte Andro, während seine Augen glasig zur Decke starrten.
    »Du bildest dir ein, der Gebieter zu sein. Du hast mir einen furchtbaren Streich gespielt, falscher und verräterischer Andro. Teufel! Ich werde mich rächen!« Von Zorn übermannt, machte er Anstalten, ihn unter den Kissen zu ersticken.
    »Keine guten Ratschläge mehr von dir, mein getreuer Diener!«
    »Liebster«, versuchte die First Lady wohlerzogen, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Stirb, du wetterwendischer und lügenhafter Droide. Stirb!«
    »Blaine, vielleicht wäre es klüger …«
    »Klappe!«
    »Wie Sie wünschen.«
    »Verschlagene und grausame Einheit, wir werden sehen, wer hier der Gebieter ist.« Blaine schaute unter die zwei Kissen, die er Andro aufs Gesicht gedrückt hatte. »Atmest du noch?« Er deckte ihm den ganzen Kopf zu und setzte sich auf den Kissenstapel. »Stirb, janusköpfiger Sklave! Stirb!«
    Als Andro sich nicht mehr regte, nahm er die Kissen weg und schaute mit tiefer Befriedigung auf seinen exterminierten Stabschef hinab. Doch nicht lange, schon im nächsten Augenblick brach er völlig zusammen und wehklagte, von unermeßlichem Gram geschüttelt: »O Andro! Warum hast du mich gezwungen, das zu tun?«
    »Blaine, darf ich etwas sagen?«
    Er hörte nicht. Tränen strömten ihm über die Wangen, während er sich auf das Bett setzte und Andros Kopf auf den Schoß nahm. »Ich liebte dich so sehr! Lieber, süßer, anbetungswürdiger Andro. Ich war dein Verführer, und jetzt habe ich dich sogar getötet!«
    »Liebling?« (Von ihrem Platz auf dem Stuhl aus gesehen, gemahnte mich die Gruppierung von Blaine und Andro auf dem Bett an eine äußerst pietätlose Pietà.)
    »Ach, ich bin ein unwürdiger und erbärmlicher Humanist gewesen!«
    »Liebster?«
    »Herr, vergib mir. Herr, vergib mir! Was?«
    »Ich schlage vor, daß du ihn wiederbeleben läßt.«
    »Wozu?« Seine Stimme klang matt, erloschen.
    »Um ihn unter T-Max zu befragen, selbstverständlich. Er kennt sämtliche Details der Verschwörung, oder nicht? Wären das nicht unschätzbare Informationen für dich?«
    »Zu spät. Ich habe ihn exterminiert.«
    »Nicht doch. Du selbst hast eine Asphyxie überlebt. Allerdings, je länger wir reden, desto geringer …«
    »Du hast recht!« Er setzte sich auf; Andro rutschte von seinem Schoß. »Ich war zu voreilig mit meiner Trauer. Ruf die Paramedics! Sie sollen ihn in einem Kryogenbeutel ins Krankenhaus transportieren. Oder lieber ins Reha-Zentrum?«
    »Das Krankenhaus«, entschied die First Lady. Sie stand bereits beim Telefon. Die Hand über die Sprechmuschel gelegt, fügte sie hinzu: »Das Reha-Zentrum wäre nicht sicher, Liebling. Die AÜ könnte Wind davon

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