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Mein Leben, die Liebe, und der ganze Rest

Mein Leben, die Liebe, und der ganze Rest

Titel: Mein Leben, die Liebe, und der ganze Rest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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er sich seinem Mettbrötchen. Ich halte mir schnell die Nase zu. Ich hasse Mettbrötchen! Sie stinken nach Zwiebeln und rohem Fleisch. Ekelhaft.
    „Was ist?“, fragt Phillip und nippt an seiner Gatorade.
    „Anna will zu Hause bleiben. Ich vermute mal, es ist wegen Lukas“, seufze ich.
    „Aber der kommt doch gar nicht.“
    „Ja, ich weiß. Anna ist wohl einfach nicht in Feierlaune“, erwidere ich. „Ich kann’s ihr irgendwie nicht verdenken. Trotzdem ist es doof. Wir wollten zusammen Nudelsalat und Partyfrikadellen machen. Ich hatte mich darauf gefreut, sie auf andere Gedanken zu bringen.“ (Partyfrikadellen. Noch mehr rohes Fleisch und Zwiebeln!)
    Phillip trinkt einen großen Schluck und runzelt die Stirn. Er sieht aus wie ein junger Labrador. Total süß.
    „Ding-dang-dong“, macht der Pausengong über unseren Köpfen.
    „Ich rede mit ihr“, meint Billi, die Annas Auftritt am Rande mitgekriegt hat.
    Ich könnte sie küssen. Billi ist immer so ruhig und besonnen, ganz egal, was um sie herum in der Welt passiert. Die Gelassenheit in Person, echt.
    Ich nicke ihr zu. „Ja, mach mal. Wir sehen uns in der nächsten Pause.“
    Ein flüchtiges Winken von Phillip, und Lena und ich schieben uns in die entgegengesetzte Richtung. Ob wir heute noch irgendwann dazu kommen, unser Referat vorzubereiten?
    Ich unterdrücke ein Aufstöhnen und stopfe mir ein Pfirsichkaugummi zwischen die Backenzähne.
    Lena schmollt zum Glück nicht lange. In der Deutschdoppelstunde schiebt sie mir einen Zettel rüber: NÄCHSTE PAUSE ? RUHIGE ECKE ? GESCHI - REF .?
    JA !!, schreibe ich zurück.
    Sie grinst.
    Kaum, dass es zur Pause gongt, raffen wir unseren Geschichtskram zusammen und traben in die Pausenhalle. Es nieselt leicht, weshalb wir lieber drinnenbleiben und uns eine einigermaßen ruhige Ecke auf einer der Teppichstufen im Atrium suchen.
    „Hoffentlich lässt der Regen noch nach“, meint Lena. „Sonst müssen wir heute Abend indoor feiern. Dabei hätte ich viel mehr Bock auf eine Gartenparty.“
    „Nicht nur du“, sage ich. Aber die derzeitige Großwetterlage ist im Moment mein geringstes Problem. Zuerst ist das blöde Referat dran; dann kommt Anna. Auf das Wetter hab ich sowieso keinen Einfluss.
    Lena klappt ihr Geschichtsbuch auf.
    „Stichpunkte müssen genügen“, sagt sie.
    Ich stimme ihr voll und ganz zu.
    In Windeseile notiere ich die wichtigsten Stichworte, Namen und Jahreszahlen zur Novemberrevolution (für alle, die’s interessiert: die hat tatsächlich Anfang November 1918 ihren Anfang genommen; daher der Name) und zur Weimarer Republik, die eine Folge davon war. Lena liest vor, ich schreibe auf. Eine sehr effektive Arbeitsmethode. So effektiv, dass wir am Ende der Pause tatsächlich ein ansehnliches, von oben bis unten vollgekritzeltes DIN -A4-Blatt haben.
    „Das kann ja kein Mensch lesen“, nörgelt Lena und versucht, meine Hieroglyphen zu entziffern.
    „Ich schreib’s in der nächsten Pause noch mal sauber ab. Oder wir lernen es auswendig und halten ein freies Referat“, ächze ich, während ich meine Hand ausschüttele, die von dem Schreibmarathon total verkrampft ist.
    „Okay, die paar Namen, Zahlen und Fakten haben wir schnell drauf“, lenkt Lena ein.
    Sie macht ein zufriedenes Gesicht. Ich auch. Hauptsache, der liebe Horsti hat nachher einigermaßen gute Laune. Dann kann nichts mehr schiefgehen. Für eine Drei oder eine gute Vier sollte unser bescheidenes Halbwissen hoffentlich reichen.
    Billi kommt uns im Gang entgegen und winkt uns zu.
    „Hast du was erreicht?“, frage ich sie im Vorbeigehen.
    Sie schüttelt den Kopf. „Nee, Anna stellt sich stur. Null Chance.“
    „Ich versuch’s heute Nachmittag noch mal“, seufze ich. „Danke.“
    „Die soll sich mal nicht so anstellen.“ Lena verzieht den Mund. „Wenn man Liebeskummer hat, sollte man erst recht feiern!“
    „In welchem Psycho-Ratgeber steht das denn?“, frage ich interessiert.
    „In keinem“, antwortet Lena. „Das ist ein Naturgesetz.“
    „Aha“, mache ich und unterdrücke jeden weiteren Kommentar. Lena muss es wissen. Sie war schon ziemlich oft unglücklich verliebt. Und mit Feiern kennt sie sich auch aus.
    „Gut, meine Damen“, sagt Herr Horst am Ende der fünften Stunde und klappt sein Notizbuch zu. „Das war zwar nicht berauschend, aber etwas anderes habe ich auch nicht erwartet.“
    „Wie, nicht berauschend? Was soll das denn heißen?“ Lena schnappt nach Luft.
    Ich kneife sie unauffällig.
    „Aua!“, motzt

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