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Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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Kaffee-Vollautomaten steht. Dann knallt Herr Falkenstein die Tür des Büros zu. Das alles ging so unglaublich schnell, dass mein Hirn größte Mühe hat, hinterherzukommen. Es steckt wahrscheinlich immer noch irgendwo zwischen Treppe und Eingangsportal fest.
    »Bitte entschuldigen Sie, dass ich mich Ihnen noch nicht vorgestellt und Sie einfach so gekidnappt habe.« Auf Herrn Falkensteins Gesicht erscheint von einer Sekunde auf die andere ein strahlendes Lächeln. »Ich bin Robert Falkenstein, der Hotelbesitzer.«
    »Ja, so schlau war ich auch … Äh, ich meine, ich bin natürlich sehr erfreut, Herr Falkenstein.« Mist, ich hätte mir ein paar Höflichkeitsfloskeln überlegen sollen.
    Herr Falkenstein starrt mich erwartungsvoll an, ohne weiterzureden. Ich starre hilflos zurück. Was ist denn bloß los?, denke ich leicht panisch. Will er irgendetwas Bestimmtes von mir hören? Habe ich einen schwarzen Fleck auf der Stirn? Hängt mir Rotze aus der Nase, oder was? Ich fahre mir verunsichert übers Gesicht.
    »Und Sie sind?«, hilft mir Falkenstein höflich auf die Sprünge.
    Verdammt, ich bin doch der allergrößte Trottel. »Entschuldigen Sie, ich bin gerade nur … etwas durcheinander«, stammle ich. »Simon Winter.« Wir geben uns die Hand.
    »Bitte setzen Sie sich doch, Herr Winter.« Robert Falkenstein deutet auf einen Stuhl. Dabei macht er eine so ausladende Geste mit seinem Arm, als würde er mir die ganze Welt zu Füßen legen.
    Während ich mich darauffallen lasse, schiele ich zu der großen Standuhr in der Ecke. Kurz vor zehn. Okay, die Sache mit dem Job hat sich ganz von allein erledigt, denke ich und weiß noch nicht, ob ich froh oder unglücklich darüber sein soll.
    »Machen Sie sich keine Sorgen wegen Ihres Vorstellungsgespräches«, beruhigt mich Herr Falkenstein, der anscheinend meinen Blick aufgefangen hat. Schlagartig fühle ich mich ertappt.
    »Herr Winter, ich hoffe, Sie verzeihen mir meine stürmische Vorgehensweise, aber Sie könnten mir einen großen Gefallen tun, indem Sie gleich heute einen Job für mich übernehmen.«
    »Ach so?«
    »Ich weiß, dass Sie für die Stelle als Nachtwächter im Sicherheitsdienst ausgebildet sein müssen. Damit erfüllen Sie schon mal die grundlegenden Voraussetzungen für das, was ich mit Ihnen vorhabe. Außerdem mögen Sie Shakespeare, das ist in diesem Fall mindestens genauso von Vorteil.«
    »Wissen Sie, Herr Falkenstein«, räume ich ein, »eigentlich bin ich gar nicht –«
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen«, fällt mir Falkenstein ins Wort, »das alles kommt etwas plötzlich, aber ich flehe Sie an, lassen Sie mich nicht hängen. Sie müssen nichts tun, außer meine Tochter heute Vormittag zu einer Theatermatinée zu begleiten. Ich würde es liebend gern selbst tun, aber leider bin ich verhindert.«
    »Theater?« Ich horche auf.
    »Ja, sie spielen Shakespeares Viel Lärm um nichts , das dürfte Sie Ihrer Lektüre nach zu urteilen also interessieren. Wie auch immer, ich verlange kein Hexenwerk von Ihnen. Sie müssten einfach nur noch darauf achten, dass meine Tochter nicht zu sehr von der Presse belagert wird. Halten Sie die Reporter fern, so gut es Ihnen möglich ist. Für die ist meine Kleine Frischfleisch und leider ist sie zu unerfahren, um mit diesen Aasgeiern fertigzuwerden. Ich möchte sie einfach ungern allein in solchen Situationen wissen, wenn Sie verstehen …«
    Falkenstein sieht mich an, als erwarte er eine Antwort. Also nicke ich, obwohl mir noch so einiges schleierhaft ist. Zum Beispiel frage ich mich, ob seine Tochter wirklich so interessant für die Presse ist, dass sie gleich einen Bodyguard benötigt.
    »Keine Sorge, Herr Winter, Sie bekommen das bestimmt ausgezeichnet hin«, meint Falkenstein mit zuversichtlicher Miene. »Noch heute werde ich mich nach einem richtigen Bodyguard für meine Tochter umhören und Sie als Dankeschön für die Stelle als Nachtwächter vorschlagen. Schließlich sollen Sie Ihr Vorstellungsgespräch nicht umsonst verpasst haben, nicht wahr? Ach, wo wir gerade beisammensitzen, haben Sie schon irgendwelche Pläne für morgen?«
    »Morgen? Nein, aber …« In diesem Moment geht die Tür auf und die Dutt-Dame kommt mit einem Silbertablett, zwei Tassen Kaffee und einem Tellerchen mit Keksen herein.
    »Sehen Sie, Renate, und schon haben wir das Problem gelöst«, verkündet Herr Falkenstein gut gelaunt.
    Die Augenlider der Dame flattern nervös. »Wie bitte?« Sie scheint ähnlich überfordert wie ich.
    »Herr Winter

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