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Mein Leben für dich

Mein Leben für dich

Titel: Mein Leben für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loewe
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ich wissen sollen, dass ich von einer Sekunde auf die andere eine verdammte Pressemitteilung abgeben muss?
    »Verstehe.« Der Reporter ist anscheinend zufrieden mit meiner vagen Aussage und nimmt mich endlich ernster. »Und Sie sind? Mias Freund?« Jetzt knipst er ein paar Bilder von mir.
    Ich spüre, dass die unzähligen sensationsgeilen Augen nun auf mich gerichtet sind. Auch Mia blickt zu mir empor. Ich habe das Gefühl, die Wärme zu spüren, die ihr Körper abstrahlt, und mir wird auf seltsame Weise heiß, so als würde ich von tausend Scheinwerfern angestrahlt.
    »Nein«, höre ich mich sagen. »Ich bin ihr neuer Bodyguard. Jedenfalls für kurz, also … im Moment.«
    Ein Raunen geht durch die Menge. Wieder Blitzlichter.
    »Aha, und Sie beide verstehen sich besser?«
    »Wir … sind noch dabei, uns aneinander heranzutasten, aber bisher läuft es ganz gut.«
    Der Typ lacht auf. »Tja, dann noch gutes … Betasten .« Er rollt anzüglich mit den Augen. »Und was sagen Sie zu Ihrem neuen Bodyguard, Mia? Haben Sie sich diesen jungen Burschen selbst ausgesucht? Entspricht er mehr Ihrem Geschmack als sein Vorgänger? Wenigstens … auf optischer Ebene?« Alles lacht und dieser blöde Wichser grinst selbstzufrieden in die Menge.
    »Ich, na ja …« Mia strafft ihre Schultern. Ich weiß, eigentlich sollte ich weiter für sie sprechen und dafür sorgen, dass der Vollidiot sie in Ruhe lässt, aber Fakt ist: Meine Selbstsicherheit ist plötzlich im Arsch. Der Typ hat mich komplett aus der Fassung gebracht, mit seinen beknackten zweideutigen Fragen. Aber sosehr ich diesen Klatschreporter auch verfluche, so neugierig bin ich gleichzeitig auf Mias Antwort. Ich sehe aus den Augenwinkeln, wie sie ihren Mund öffnet und ein leichtes, süßes Lächeln aufsetzt.
    »Nein, mein Vater hat Simon Winter ausgewählt.« Mias Stimme klingt wieder gefasster. Nur die Tatsache, dass sie sich nach wie vor an mir festhält, zeigt mir, dass sie sich noch immer nicht ganz sicher fühlt. »Und zwar nicht aufgrund seines tollen …« Sie räuspert sich. »Ich meine, aufgrund seines vorteilhaften Aussehens, sondern allein wegen seiner Fähigkeiten im Sicherheitsbereich. Er hat beste Referenzen.«
    Wow, sie hat das richtige Vokabular drauf, denke ich beeindruckt. Und sie hat für mich gelogen. Beste Referenzen … Nicht schlecht, dafür, dass sie vorhin noch versucht hat, mich fertigzumachen.
    Der Reporter nickt mit einem schiefen, arroganten Lächeln. »Ich danke Ihnen für die Auskunft, Mia. Dürfte ich noch ein Foto von Ihnen beiden machen?«
    Bevor ich die Chance habe zu reagieren, knipst der Typ schon drauflos. Ich schiele zu Mia, die jetzt wie auf Kommando ihr strahlendes Lächeln von vorhin aufsetzt. Und weil ich nicht weiß, was ich ansonsten tun könnte, zwinge ich mich ebenfalls zu einem Grinsen, obwohl ich mir saublöd dabei vorkomme und inständig hoffe, dass keiner meiner Bekannten diese Fotos jemals zu Gesicht kriegt. Allen voran nicht Rick.

Mia
    »Tut mir echt leid, Mia, aber ich muss jetzt auflegen! Wir wollen gleich noch in die Eisdiele. Versprich mir, dass du dir keinen Kopf mehr machst, okay? Diese Pressetypen versuchen doch alles, um an eine Story zu kommen. Dafür konfrontieren sie dich sogar mit irgendwelchen Gerüchten, bloß um abzuchecken, wie du darauf reagierst. Hol dir am besten ein Abo von der Bunten oder der InTouch , da erfährst du alles, was du brauchst. Du musst einfach noch etwas üben, Süße!«
    Ich seufze. »Klar, du hast wahrscheinlich recht.«
    »Bestimmt sogar. In der Öffentlichkeit zu stehen ist hart, da braucht man ein dickes Fell, aber du bist auf dem richtigen Weg! So, und wenn du mich fragst … Vergiss jetzt diesen Klatschreporter und konzentrier dich lieber auf dein Date mit dem schönen Kai.«
    »Es ist kein Date, bloß eine Party, und ich bin ein Gast von vielen«, erkläre ich Janine sicher schon zum zehnten Mal, obwohl ich insgeheim hoffe, dass es tatsächlich noch zu etwas mehr wird. Falls mein Bodyguard nicht dazwischenfunkt und dafür sorgt, dass jegliche Romantik im Keim erstickt wird, versteht sich.
    »Wie auch immer«, meint Janine leichthin. »Wenn es mit Kai nicht klappen sollte, dann schnapp dir um Punkt Mitternacht deinen gut aussehenden Bodyguard. Dann verwandelt er sich in einen sexy Prinzen, der sich sicher gern von einer Upper-Class-Prinzessin verführen lässt.«
    Ich lache zwar, verdrehe dabei aber die Augen. Das ist wieder mal typisch Janine. Bloß nichts anbrennen lassen.

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