Mein Leben ohne Limits
Kindheitstrauma überwunden hat, das ihr Leben ohne Weiteres hätte ruinieren können. Sie war noch in der Grundschule, als sie bei einem Autounfall schwer verletzt wurde. Zweieinhalb Tage lag sie im Koma. Als sie wieder aufwachte, konnte sie weder laufen noch reden oder essen.
Obwohl die Ärzte befürchteten, dass Linda dauerhafte Gehirnschäden davontragen und nie wieder normal laufen oder sprechen würde, erholte sich ihr Körper nach und nach. Heute ist sogar nur noch das rechte Auge sehbehindert.
Linda hat unglaubliche Schmerzen und viele Operationen ertragen. Ihr Augenlicht ist dauerhaft geschädigt. Sie hätte leicht verbittert werden und an der Frage nach dem Warum verzweifeln können. Wer hätte ihr das verübelt? Stattdessen entschied Linda sich für folgende Perspektive: „Manchmal ärgere ich mich darüber, dass meine Augen nicht mehr perfekt zusammenarbeiten“, schrieb sie. „Aber dann denke ich daran, wo ich herkomme und wo es hätte enden können. Ich glaube, Gott hat mir das Leben gerettet, damit die Leute sehen können, wie er mich wieder hingekriegt hat! Das rechte Auge erinnert mich immer daran, dass ich nicht perfekt bin. Aber das ist okay. Ich muss sowieso auf seine Kraft vertrauen. Ich bin zwar schwach –, aber er ist stark.“
Linda hat es geschafft, die Sehbehinderung als eine Station ihres Lebens zu verstehen. „Meine Sicht auf das Leben hat sich schon verändert. Ich weiß jetzt, dass es jeden Moment zu Ende sein kann. Also bin ich Gott dankbar, nutze die Zeit, die ich habe, auch für andere und versuche, allem etwas Positives abzugewinnen.“
Anstatt sich auf ihre beschränkte Sehkraft zu konzentrieren, hat Linda eine dankbare Lebenshaltung eingenommen. Sie ist froh, denken, sprechen und ihre Füße gebrauchen zu können. Ihr Leben ist fast normal. Man hat also tatsächlich die Wahl, wenn es um die grundsätzliche Einstellung zum Leben geht.
Dafür muss man auch kein Heiliger sein. Wenn mich ein Schicksalsschlag trifft oder ich eine persönliche Krise erlebe, dann ist es absolut normal und wichtig, Phasen der Traurigkeit, des Zorns und der Angst zu haben. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man zu sich sagen muss: „Noch lebe ich. Will ich wirklich den Rest meiner Tage als Häufchen Elend verbringen? Oder will ich neu anfangen und wieder meinen Träumen folgen?“
Ich sage nicht, dass dieser Schritt einfach ist. Dazu gehören eine große Portion Entschlossenheit, das Gefühl, ein Ziel zu haben, jede Menge Hoffnung und Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten. Aber Linda ist nur eins von vielen Beispielen, wo Menschen gezeigt haben, was man mit einer positiven Einstellung alles überwinden kann. Was auf uns zukommt, haben wir nicht in der Hand. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Aber wie wir darauf reagieren, das entscheiden wir. Mit der richtigen Einstellung muss kein Hindernis zur Sackgasse werden.
Wann und wo das nächste Schlagloch auf dich wartet, kannst du natürlich nicht wissen. Ein Sturm beschädigt dein Haus. Ein Betrunkener am Steuer rast in deinen Wagen. Du wirst gefeuert. Dein Partner sagt: „Ich brauche mehr Freiraum.“ Es trifft uns alle dann und wann wie aus heiterem Himmel. Ärgere dich, trauere, aber dann rappele dich auf, besinne dich und frage: Wohin jetzt? Nachdem du gegrübelt, gewütet oder alle Tränensäcke leer geheult hast, hilf dir selbst aus der Patsche und verändere deine Einstellung.
DURCHSTARTEN, ABER WIE?
Um seine Grundeinstellung zu ändern, muss man weder Medikamente schlucken, zum Psychiater laufen oder auf einen Berg kraxeln, um einen Guru zu fragen. Bisher habe ich versucht, dir Mut zu machen, auf die Suche nach deiner Aufgabe zu gehen. Auf eine gute Zukunft zu hoffen. An zukünftige Chancen zu glauben. Und dich selbst zu lieben. All diese Merkmale bilden ein starkes Fundament und wecken Optimismus. Das ist die Kraftquelle, mit der du deine Einstellung ändern kannst – so ähnlich wie die Batterien in der Fernbedienung.
Kennst du einen erfolgreichen, zufriedenen und glücklichen Menschen, der gleichzeitig Pessimist ist? Ich nicht. Gesunder Optimismus befähigt – er gibt uns Kontrolle über unsere Emotionen. Pessimismus schwächt die Willenskraft. Und die jeweilige Stimmungslage darf über unser Verhalten bestimmen … keine gute Sache. Mit einem optimistischen Blick kann man seine Einstellung immer so anpassen, dass man aus jeder Situation das Beste machen kann. Man nennt diesen Vorgang auch „Reframing“ oder
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