Mein Leben ohne Limits
Ernst sein!
Da dämmerte es mir, was Jackie mir sagen wollte. Ich sollte auf Gott vertrauen und nicht alles an die Meinung einer einzelnen Person hängen. Ich sollte schon im Vorhinein dankbar sein, auch wenn mir im Moment überhaupt nicht danach war. Er würde schon etwas Gutes draus machen. Jackie hat einen unwahrscheinlich starken Glauben! Immer, wenn ich nicht weiterweiß, hilft sie mir, meine Sorgen an Gott abzugeben.
LIFE GUIDE
In der Beziehung mit deinen Mentoren, Vorbildern und Wegbegleitern, kurz: „Life Guides“, herrscht nicht immer eitel Sonnenschein. Manchmal öffnen sie dir die Augen für Dinge, die du nicht sehen willst. Oder sie geben dir einen Tritt in den Allerwertesten. Du bist ihnen schließlich wichtig. Deswegen wollen sie dir helfen zu sehen, wo du stehst, wohin die Reise geht, warum du unterwegs bist und was als Nächstes dran ist. Glaub mir, diese Menschen sind unersetzlich.
Als ich den Entschluss gefasst hatte, als Motivationsredner Karriere zu machen und meinen Glauben zu bezeugen, breitete ich der Familie und den engsten Freunden meine Pläne aus. Nicht alle riefen laut Hurra, auch nicht meine Eltern. Die Apostolic Christian Church, zu der ich gehöre, hat schon viele Missionare ausgesandt, Waisenhäuser gegründet und vielen Menschen geholfen. Mit meinem Vorhaben, auf der ganzen Welt meine Geschichte zu erzählen, rannte ich trotzdem keine offenen Türen ein. Meine Eltern hatten Bedenken wegen meiner Gesundheit, außerdem waren sie sich nicht sicher, ob das wirklich der richtige Weg für mich war.
Ich hörte mir ihre Einwände genau an. Schließlich wusste ich, dass sie nur das Beste für mich wollten. Wenn also dein „Dream-Team“ etwas zu sagen hat, solltest du ihm Gehör schenken. Vor allem wenn die Leute weiterhin an dir interessiert bleiben sollen. Sie haben deine Achtung verdient und dein Ohr. Nimm dir Zeit, über ihre Ratschläge nachzudenken. Du musst sie nicht in jedem Fall befolgen, aber bedenke, dass sich diese Leute deinetwegen die Mühe machen. Sie gehen sogar das Risiko ein, dir etwas zu sagen, was du vielleicht nicht hören willst.
Ich respektierte die Meinung meiner Eltern, aber ich spürte, dass Gott wollte, dass ich diesen Weg gehe. Ich konnte nur hoffen, dass Mom und Dad das eines Tages auch so sehen würden. Zum Glück schlugen sich letzten Endes nicht nur meine Eltern, sondern auch die Kirche auf meine Seite. Die Gemeindeleiter standen hinter meinem Wunsch und weihten mich zu ihrem ersten Missionspastor.
Es gibt keine Garantie, dass alle Menschen auf deinem Weg dir immer nur beistehen wollen. Manche werden versuchen, dich zu entmutigen. Und vielleicht haben sie die allerbesten Gründe dafür. Die Bedenken meiner Eltern waren durchaus vernünftig und ich konnte nur hoffen, dass sie mir und Gott vertrauen würden.
Eltern und erwachsene Kinder müssen sich manchmal damit abfinden, dass sie nicht immer einer Meinung sind. Das trifft auch auf andere Mitglieder deines „Dream-Teams“ zu. Am Ende war es vielleicht ein Fehler, deinen Kopf durchzusetzen. Oder es war goldrichtig. Wer recht hatte, ist aber letzten Endes auch gar nicht entscheidend.
Ich bin so froh und dankbar, dass Mom und Dad meine Meinung und meine Entscheidungen respektieren – und andersherum. Unsere Beziehung hat diese Belastung ausgehalten. Heute sind wir noch enger miteinander verbunden als früher. Wenn wir nicht ehrlich über unsere Gefühle geredet hätten, wäre es vielleicht nicht so gut ausgegangen.
Die Ortskirche war also fortan meine Basis. Ich widmete mich vor allem den jungen Leuten und versuchte, ihnen ein guter Mentor zu sein. Zugleich streckte ich aber die Fühler aus und bot anderen Kirchen meine Dienste an. Mein Wirkungskreis wurde nach und nach immer größer. Ich bin froh, dass sich viele meiner früheren Schützlinge gut entwickelt haben.
2008 wurde ich offiziell zum Missionspastor geweiht. Meine Eltern waren mit vorne auf der Bühne und haben für mich und mit mir gebetet. Diese Erfahrung war etwas ganz Besonderes und hat uns noch näher zusammengebracht. Sie hatten verstanden, wie ernst es mir mit dieser Aufgabe ist. Wie sehr ich der Welt zeigen will, was Gott an mir Gutes getan hat und dass es sich lohnt, ihn zu kennen. Ich werde nie vergessen, wie sie vor der ganzen Kirchengemeinde standen und für mich beteten. Meine Eltern sind diejenigen, die mich am allermeisten unterstützen. Und was wichtige Entscheidungen betrifft, haben sie viel öfter recht gehabt als
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