Mein Leben ohne Limits
Leute und die Crew im Flugzeug konnten kaum noch an sich halten, als ein älterer Mann auf mein Fach zusteuerte und nach oben griff, um seine Tasche darin zu verstauen. Er öffnete die Klappe – und sprang vor Schreck fast durch die Flugzeugdecke.
Ich steckte den Kopf aus dem Gepäckfach. „Unverschämtheit! Sie hätten ja mal anklopfen können!“
Zum Glück verstand der Mann Spaß und wir konnten uns alle eine Runde schieflachen. Danach musste ich im Handgepäckfach bleiben und ein paar Hundert Fotos mit ihm, den anderen Passagieren und der Flugzeugcrew über mich ergehen lassen. Vaughan zog mich natürlich auf und drohte, mich den ganzen Flug über dort oben einzusperren. „Oder willst du lieber unter meinen Sitz?“
NULL ZAHM
In den ersten zehn Kapiteln habe ich versucht zu erklären, wie man seine Bestimmung findet und Hoffnung schöpft. Wie man an sich selbst glaubt und mit einer guten Lebenseinstellung mutig vorangeht. Wie man hartnäckig bleibt und Veränderungen meistert, gute Beziehungen aufbaut und seine Chancen nutzt.
Und nun möchte ich, dass du ein bisschen frech und verrückt wirst. So wie ich.
Natürlich mache ich mich mit meinen wilden Ideen lächerlich. Und genau das sollst du auch! Ich bin der Erfinder der „Lach doch“-Regel, die besagt, dass jeder Mensch mindestens einmal am Tag das Risiko eingehen sollte, lächerlich auszusehen. Entweder bei dem Versuch, seinen Traum zu verwirklichen, oder einfach nur, weil er unverschämt viel Spaß hat.
Die „Lach doch“-Regel gründet sich auf eins meiner Lieblingszitate: „Unvollkommenheit ist Schönheit und Verrücktheit ist Genie. Lieber vollkommen lächerlich als vollkommen langweilig.“
Nicht, dass die Person, auf die das Zitat zurückgeht, mein Vorbild wäre. Aber Marylin Monroe lag mit diesem Satz gar nicht so falsch, finde ich. Dass Unvollkommenheit Schönheit ist, unterschreibe ich als Allererster. Kein Wunder, oder? Gegen Verrücktheit als Genie ist auch nichts einzuwenden. Jeder, der ein Risiko eingeht, wird von den einen als Verrückter, von den anderen als Genie bezeichnet. Und ja, ich glaube, es ist besser, total lächerlich zu sein als total langweilig.
Mit meinen bisherigen Tipp kannst du es wirklich weit bringen. Aber wenn du nicht bereit bist, Risiken einzugehen oder von anderen auch mal für peinlich gehalten zu werden, dann wird das berühmte kleine Quäntchen zum Glück fehlen. Und bitte: Gönn dir etwas Spaß. Tu es für dich und für die Menschheit. Lachen gehört zum Leben und Herumalbern auch – schließlich soll die Reise angenehm sein.
Es passiert mir genauso schnell wie anderen Leuten, dass ich
in diesen vollgepackten „Hauptsache Arbeit!“-Modus schalte. Ich wollte ja unbedingt erfolgreicher Motivator und Evangelist werden. Also nutzte ich jede erdenkliche Möglichkeit, um meine Präsentationsfähigkeiten zu verbessern. Ich reiste herum und stellte mich vor jedes noch so kleine Publikum. Nach acht schwindelerregenden Jahren, in denen ich pausenlos auf Achse war, wähle ich inzwischen stärker aus. Ich brauche mehr Ausgleich.
Man tappt nämlich sehr schnell in diese „Eines Tages“-Falle.
Eines Tages habe ich genug Geld, und dann genieße ich das Leben.
Eines Tages werde ich mir mehr Zeit für die Familie nehmen.
Eines Tages werde ich einen Gang runterschalten und tun, was mir Spaß macht.
Deswegen habe ich die „Lach doch“-Regel erfunden. Sie soll mir helfen, unverschämt von zwei Freiheiten Gebrauch zu machen. Freiheit Nummer eins ist „Keine Angst vor Risiko“: Lass die Zweifler und Neinsager hinter dir und lebe deinen Traum!
Manche werden das für lächerlich halten. Deine Antwort darauf: Lach doch!
Das zu tun, was dich glücklich macht, finden andere peinlich, vor allem wenn sie deine Ziele und Leidenschaften nicht teilen. Na und? Lass dir von ihnen nicht deinen Traum zerstören. Geh den Weg, den du willst. Der gut ist.
Freiheit Nummer zwei ist „Keine Angst vor Spaß“: Nimm dir Zeit, das Leben auszukosten und Familie und Freunde zu genießen. Lach doch! Und zwar, was das Zeug hält. Liebe, so viel du kannst. Gönn dir jede Menge Freude, die auch auf andere überschwappt. Das Leben ist kein Spaß, denkst du? Was wird dann erst der Tod? Nimm das Leben so schwer wie nötig und so leicht wie möglich.
KEINE ANGST VOR RISIKO
Helen Keller, die als Kind gehörlos und blind wurde, aber trotzdem zu einer großen Schriftstellerin und Aktivistin avancierte, sagte, dass es absolute Sicherheit im
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