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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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nicht mit wilder Leidenschaft, sondern langsam und süß, sodass ihr Inneres sich anfühlte wie warmer Honig.
    Als er den Kuss beendete und ihren Kopf wieder unter sein Kinn steckte, hörte sie sein Herz in der Brust schlagen.
    »Wir sollten jetzt zur Burg zurückkehren«, sagte er.
    »Noch nicht.« Sie presste sich an ihn, um die Hitze seines Körpers durch die Kleider zu spüren. »Noch nicht.«
    Er löste ihre Arme von seiner Taille und küsste ihre Stirn. »Es wäre falsch, wenn ich es ausnutze, dass du einen Schock erlitten und zu viel getrunken hast …«
    Sie ließ den Kopf in den Nacken fallen und hoffte auf einen weiteren Kuss. »Aber ich spüre den Wein kaum noch.«
    »Du lügst, Isobel«, sagte er grinsend. »Du bist so betrunken wie ein Soldat nach einem Abend in der Stadt. Komm, ich muss dich zurückbringen, bevor ich jedes Ehrgefühl verliere.«
    Stephen hob Isobel auf sein Pferd und hielt sie dort fest, während er sich hinter ihr in den Sattel schwang. Gütiger Gott, sie war so was von betrunken. Morgen früh würde sie sich schrecklich fühlen. Als sie sich an ihn lehnte, fühlte sie sich so weich und nachgiebig an, dass er den heiligen Petrus um Stärke anflehte.
    »Was wird aus Robert?«, fragte sie, ohne die Augen zu öffnen.
    »Zur Hölle mit Robert.«
    Stephen würde ihn erwürgen. Wenn Robert gewusst hatte, dass er zu einem seiner Geheimtreffen mit dem König gehen musste, warum in Gottes Namen hatte er dann Isobel heute Abend mitgenommen? Und dann auch noch ausgerechnet zu den Lisieux! Die einzige Erklärung war, dass Robert von Anfang an vorgehabt hatte, Isobel in Stephens Obhut zu lassen.
    Nun, das war interessant.
    Natürlich hatte Robert nicht erwartet, dass Lisieux, dieser charakterlose Trunkenbold, Isobel unter seinem eigenen Dach angreifen würde. Aber er hatte gewusst, dass Stephen gezwungen wäre, Isobel allein und spät in der Nacht in die Burg zurückzubegleiten.
    Robert entging nichts. Der Mann hatte sogar noch am Hinterkopf Augen. Obwohl Stephen es abgestritten hatte, wusste Robert verdammt gut, dass an jenem Morgen zwischen Stephen und Isobel etwas vorgefallen war, als er sie gesehen hatte, nachdem sie … nun, nachdem sie sich auf dem Boden des Lagerraums herumgewälzt hatten.
    Führte Robert ihn bewusst in Versuchung? Doch warum?
    Er versuchte, sich tugendsam zu fühlen, weil er der Versuchung widerstand. Doch was sonst konnte er schon tun, wenn Isobel so betrunken wie ein Seemann auf Landgang war? Trotzdem war es nicht leicht. Er hatte den Duft ihres Haares in der Nase, und ihr Po stieß mit jedem Schritt des Pferdes an ihn. Er war so hart wie Stein – und suchte verzweifelt nach Ablenkung.
    »Als ich klein war, bin ich oft so mit meinem Vater geritten.« Isobels Stimme klang schwermütig und weit entfernt. »Er hat mich überall mit hingenommen.«
    Stephen überprüfte sein Gewissen; ihren betrunkenen Zustand auszunutzen, um ihre Geheimnisse zu erfahren, bereitete ihm keinerlei Unbehagen.
    »War es dein Vater, der dich enttäuscht hat?«, fragte er sanft. »Erzähl mir deine Geschichte, Isobel. Ich möchte sie hören.«
    Sie blieb so lange stumm, dass er glaubte, sie wäre eingeschlafen. Als sie schließlich wieder sprach, schien sie Stephens Anwesenheit völlig vergessen zu haben.
    »Vater hat mir gesagt, ich müsste die Familie retten.«
    Isobel erzählte stoßweise, als würde sie nur einen Teil ihrer Gedanken aussprechen.
    Während sie ihre Geschichte erzählte, konnte Stephen sie ganz deutlich vor sich sehen: ein Mädchen an der Schwelle zur Frau, das mit einem Holzschwert in der Hand und lachenden Augen im hohen Gras stand. Ein eigensinniges Mädchen, das es gewohnt war, ihren Willen zu bekommen.
    Dem alten Hume hätte sein Ding abgeschnitten und an die Schweine verfüttert werden sollen, dass er ein solches Mädchen begehrte. Er musste älter als ihr Großvater gewesen sein.
    Als ihre Stimme verstummte, ermunterte Stephen sie: »Dein Vater muss seine Gründe dafür gehabt haben, der Hochzeit zuzustimmen.«
    »Hume hat ihm Geld gegeben, damit er unsere Ländereien zurückkaufen konnte«, sagte sie.
    Dann war Isobel also das Opfer ihrer Familie – ihre Jungfräulichkeit war verkauft worden, um die Lust eines alten Mannes zu befriedigen, ihr Glück für Land eingetauscht.
    Isobels Kopf schlug sanft an Stephens Brust. Da er heute Nacht nicht mehr von ihr erfahren würde, lenkte er sein Pferd zum Burgtor. Isobel rührte sich kaum, als er sie die Hintertreppe hinauf zu

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