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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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begabter Mann seine Zeit mit den dekadentesten Mitgliedern des lokalen Adels verplempern? Es war eine solche Verschwendung. Und immer war irgendeine Frau zur Stelle, die über seine Witze kicherte und ihm bedeutungsvolle Blicke zuwarf.
    Robert hob den Arm und rief: »Stephen, hier drüben sind wir.«
    Stephen lenkte Marie de Lisieux mit einem blendenden Lächeln ab, während er gleichzeitig ihre Hand von seiner Schulter löste und sich an ihr vorbeischob.
    Isobel atmete tief ein, um sich zu wappnen. Wollte er sie damit ärgern, oder war Marie der Grund, warum er sich zwischen sie und Robert auf die Bank quetschte, statt auf dem Stuhl gegenüber Platz zu nehmen?
    »Ich bin froh, dass du hier bist«, sagte Robert zu ihm. »Ich muss eine Weile weg, und ich möchte Isobel nicht allein lassen. Du weißt ja, wie diese Leute sein können.«
    »Es überrascht mich, dass du sie mitgebracht hast.« Stephens Ton war scharf.
    »Hört auf zu reden, als wäre ich nicht hier«, blaffte Isobel sie an. »Ich bin kein Kind, das von dem einen Kindermädchen an das nächste weitergereicht wird.«
    Sie war so verärgert, dass sie fast die Hitze von Stephens Schenkel an ihrem vergaß. Fast.
    »Wohin geht Ihr?«, fragte sie Robert.
    Er zwinkerte ihr mit einem seiner meergrünen Augen zu. »Das möchte ich lieber nicht verraten.«
    Ein Rendezvous. War er nicht schon ein bisschen alt für so etwas? Nun ja, Männer wie er – und wie Stephen – hörten wahrscheinlich niemals damit auf.
    Die beiden Männer erhoben sich und unterhielten sich leise. Während sie sprachen, bemerkte Isobel, dass die reizende Kurtisane Claudette aus dem Raum ging und Robert dabei einen Blick zuwarf. Dann verabschiedete sich Robert, Stephen ließ sich auf den Stuhl gegenüber von Isobel fallen und verschränkte die Arme über der Brust.
    Um Konversation bemüht, sagte sie: »Sir John Popham hat erwähnt, wie sehr er Eure Hilfe bei der Verwaltung der Stadt schätzt.« Pophams überschwängliches Lob hatte sie überrascht. Offenbar nutzte Stephen seine Zeit doch noch für anderes, als Frauen zu verführen und exzessiv zu trinken.
    Stephen zuckte die Achseln und durchkämmte mit Blicken den Raum. Anscheinend wollte er mit Isobel nicht über seine Arbeit mit Popham sprechen. Das war jedoch kein Grund, derart unverschämt zu sein und ständig an ihr vorbeizusehen. Was war heute Abend mit ihm los? Es war nicht ihre Schuld, dass er sie jetzt am Hals hatte.
    Trotzdem fühlte sie sich verletzt. Sie hatte geglaubt, sie wären während der letzten Wochen so etwas wie Freunde geworden.
    Eine attraktive ältere Frau in einem purpurroten Seidenkleid und mit viel Schmuck erschien an Stephens Seite. Als die Frau sich zu ihm beugte und ihm etwas ins Ohr flüsterte, drückte er ihre Hand und nickte.
    »Bewegt Euch nicht vom Fleck«, wies er Isobel an, als er sich erhob. »Ich brauche nicht lange, da ist jemand, mit dem ich reden muss.«
    Reden? Ha! Sie beobachtete, wie Stephen mit der Frau aus dem Zimmer schlenderte. Was glaubten diese Männer eigentlich, wer sie waren, dass sie ihr sagten, sie solle sich nicht vom Fleck rühren, während sie selbst mit allen möglichen Frauen herummachten?
    Sie fühlte sich nicht wohl, so ganz allein. Sie hatte nicht viel Erfahrung mit solchen Veranstaltungen. Es hatte nicht viele Besucher in Hume Castle gegeben, und ihr Gatte hatte sie nur selten irgendwohin mitgenommen. Sie war deshalb außerordentlich dankbar, als Monsieur de Lisieux zu ihr eilte und sich neben sie setzte.
    »Eine so schöne Dame allein zu lassen!«, sagte Lisieux und gestikulierte wild. »Wahrlich, Eure Freunde haben Euch nicht verdient.«
    Die geplatzten Äderchen in seinem aufgedunsenen Gesicht verrieten den heftigen Trinker. Aber wer wollte dem armen Mann einen Vorwurf machen, war er doch mit der schrecklichen Marie verheiratet?
    »Vielleicht darf ich Euch das Haus zeigen, solange Eure Freunde fort sind?«, schlug Lisieux vor.
    »Ihr seid zu freundlich.« Sie nahm seinen dargebotenen Arm und lächelte bei dem Gedanken, dass Stephen zurückkäme und sie nicht mehr da wäre.
    De Lisieux blieb an einem Beistelltischchen stehen und goss ihr einen großen Becher Wein ein. Er füllte ihn so voll, dass sie ein paar große Schlucke nehmen musste, weil sie sonst befürchtete, etwas zu verschütten. Während sie durch die mit Gästen gefüllten Räume gingen, wies er sie auf verschiedene Besonderheiten des Hauses hin. Isobel gab höfliche Laute der Anerkennung von sich.
    Stephen ließ

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