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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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in diesem Teil der Grenzregion berüchtigt gewesen. Als sie schwanger wurde, trat mehr als ein Mann vor, behauptete, der Vater zu sein, und bot an, sie zu heiraten. Sie enttäuschte sie alle, indem sie ihren Besitz – und das Wissen über den Vater ihres Sohnes – für sich behielt.
    »Ich habe meinem Gatten keinen Grund gegeben, mich zu bestrafen«, murmelte Isobel vor sich hin. Sie konnte nicht glauben, dass Hume sie mittellos zurücklassen würde.
    »Tatsächlich war der alte Mann sehr um dein Wohlergehen besorgt.« Graham streckte die Beine aus und verschränkte die Hände im Nacken. »Es tröstete ihn sehr zu wissen, dass ich dich nach seinem Tod heiraten würde.«
    »Was würdet Ihr tun?« Sie musste ihn missverstanden haben.
    »Endlich wirst du einen Mann haben, der dich zufriedenstellt.« Sein heißer Atem war an ihrem Ohr, aber sie war zu fassungslos, um sich zu bewegen. »Ich will dich, seit du ein Mädchen warst und noch mit den Jungen Schwertkampf gespielt hast.«
    Wieder bei Sinnen schlug sie auf die Hand, die an ihrem Oberschenkel hinaufkroch. »Was macht Euch so zuversichtlich, dass ich Euch heiraten würde?«
    »Ziehst du es denn vor«, sagte er amüsiert, »ins Haus deines Vaters zurückzukehren?«
    Das Blut wich ihr aus dem Kopf. Es war wahr. Wenn sie nicht hier in Hume Castle bleiben konnte, hatte sie keinen anderen Ort, an den sie gehen könnte. Sie ließ sich an die Mauer hinter ihr sinken und schloss die Augen.
    »Quäl dich nicht – dein Vater würde dich nicht lange behalten«, sagte Graham und tätschelte ihr Knie. »Obwohl du nicht mehr unberührt bist, wird er sicher kein Problem damit haben, einen anderen alten Mann zu finden, der dafür bezahlt, eine solche Schönheit in sein Bett zu bekommen.«
    Sie holte aus, um ihm eine Ohrfeige zu geben, doch er fing ihr Handgelenk ein.
    »Es ist immer aufregend, mit dir zusammen zu sein, Isobel.« Den brennenden Blick fest auf sie gerichtet, löste er ihre Faust und fuhr mit der Zunge über ihren Handteller. Schauer des Abscheus rannen durch sie hindurch.
    All die Jahre hatte sie ihn schrecklich falsch eingeschätzt. Sie hatte ihn für nichts weiter als ein Ärgernis gehalten. Was für eine dumme Gans sie doch gewesen war. Erst jetzt erkannte sie, dass er nicht einfach nur oberflächlich und egoistisch war, sondern skrupellos und hinterlistig. Das attraktive Gesicht und die guten Manieren verbargen einen Mann ohne Ehre.
    Ein Mann, der sich nahm, was er wollte.
    »Ich werde in einigen Tagen zurückkehren und meinen Platz hier einnehmen«, sagte er.
    Isobels ganzer Körper erschlaffte vor Erleichterung, als er aufstand. An der Tür drehte er sich noch einmal zu ihr um. »Schick mir einen Boten«, sagte er augenzwinkernd, »wenn du es nicht so lange aushältst.«

2
    Sobald Graham durch die Tür war, rannte sie los und schob den Riegel vor. Wut brannte nun in ihr und raubte ihr den Verstand. Sie marschierte im Zimmer auf und ab und ballte die Fäuste, sodass sich ihre Fingernägel in ihr Fleisch bohrten. Was konnte sie tun? Es musste doch einen Weg geben, gegen diese Enteignung vorzugehen. Aber wie sollte sie es angehen? Und wer sollte ihr helfen?
    Die einzige Person, der sie vertraute, war ihr Bruder. Doch Geoffrey war mit der Armee des Königs in der Normandie. Sie schlug die Hände vors Gesicht und wollte jetzt nicht daran denken, wie große Sorgen sie sich um ihn machte. Ihr süßer, verträumter Bruder war kein Soldat. Ihn in den Kampf zu schicken war eine weitere Tat, die sie ihrem Vater niemals verzeihen würde.
    Ihr Vater. In dieser Angelegenheit wäre er ihr Verbündeter. Ihm würde es etwas ausmachen, wenn sie ihren Besitz verlöre.
    Schließlich ließ sie nach ihm schicken, denn sie hatte sonst niemanden, den sie um Rat fragen konnte.
    Eine Stunde später klopfte ihre Zofe an die Tür zu den Privatgemächern. »Mylady, Sir Edward erwartet Euch.«
    Ihr Vater musste sich sofort auf den Weg gemacht haben, sobald ihn ihre Nachricht erreicht hatte.
    Isobel eilte die Treppe zum Saal hinunter. Am Eingang blieb sie stehen. Das Gefühl des Verlustes beim Anblick seiner vertrauten bulligen Statur traf sie völlig unvorbereitet. Ihr Vater stand halb von ihr abgewandt und betrachtete den großen Saal mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht. Nach all den Jahren sollte es nicht so wehtun, ihn zu sehen.
    Mit wachsender Enge in der Brust erinnerte sie sich daran, dass sie einst geglaubt hatte, er ließe die Sonne am Himmel scheinen. Sie war sein

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