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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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allesamt, sich mit den Lancasters anzulegen.
    Ihr Vater, unbedacht wie immer, spornte sein Pferd an, den Fluss zu durchqueren, der als erste Verteidigungslinie von Alnwick Castle diente. Isobel folgte ihm ein wenig langsamer. Bischof Beaufort war der gerissenste aller Lancasters.
    »Ich habe gehört, Beaufort sei der reichste Mann in ganz England«, sagte ihr Vater, als sie sich dem Torhaus näherten. »Bei Gott, er hat der Krone eine riesige Summe für den Feldzug des Königs in die Normandie geliehen.«
    »Pst!«, flüsterte sie. »Vergesst nicht, dass er der Halbbruder unseres letzten Königs war.« Des Königs, gegen den du Verrat begangen hast.
    » Ich wurde vom jungen König Heinrich V. begnadigt«, sagte er, aber er war nicht so selbstsicher, wie er tat. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, als sie durch das Torhaus ritten, diese schmale Passage, die dazu gedacht war, den Feind innerhalb des Haupttores einzuschlie-
ßen.
    Sie wurden in den Burgfried geführt und in einem kleinen Vorzimmer eingeschlossen, wo sie warten sollten, bis der Bischof bereit war, ihnen seine Zeit zu widmen. Fast unmittelbar danach erschien ein tadellos gekleideter Diener, um ihren Vater für eine Audienz in den großen Saal zu bringen. Isobel blieb zurück, während die beiden Männer über ihr Schicksal berieten.
    Sie war überrascht, als der Diener kurze Zeit später ohne ihren Vater zurückkehrte.
    »Seine Exzellenz, der Bischof, wünscht Euch jetzt zu sehen, Mylady.« Sie musste zu langsam aufgestanden sein, denn der Diener zog eine Augenbraue hoch und sagte: »Seine Exzellenz ist ein viel beschäftigter Mann.«
    Sie schritt durch die massive Holztür, die er ihr aufhielt, und betrat einen riesigen Saal mit einer hohen Decke, die wie in einer Kirche den Blick immer weiter nach oben lenkte.
    Der Mann hinter dem schweren Holztisch am Herdfeuer war nicht zu verkennen. Sie hätte Bischof Beaufort an der Macht erkannt, die er ausstrahlte, selbst wenn er nicht den Ornat getragen hätte – ein Messgewand aus goldener Seide über einer schneeweißen leinenen Albe mit Verzierungen aus goldener Seide an den Ärmelbündchen.
    Der Bischof schaute nicht von seinen Papieren auf, als sie den Saal durchquerte. Als sie ihren Platz vor dem Tisch neben ihrem Vater einnahm, sah sie, dass das Pergament in den Händen des Bischofs eine Kopie von Humes Vermögensübertragung war.
    Ihr Vater stieß ihr den Ellenbogen in die Seite und zwinkerte ihr zu. Seine Unterredung mit dem Bischof musste erfolgreich gewesen sein. Gelobt sei der Herr!
    »Ich glaube nicht«, sagte der Bischof, die Augen immer noch auf das Dokument gerichtet, »dass Humes Vermögensübertragung angefochten werden kann.«
    Bestürzt von der raschen Zurückweisung ihres Anliegens durch den Bischof warf sie ihrem Vater einen Blick zu. Sein Nicken beruhigte sie nicht.
    »Euer Vater schlägt eine vernünftige Lösung vor«, sagte der Bischof und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Unter diesen Umständen ist der einzig ehrbare Weg, der Graham offen steht, Euch zu heiraten. Ich werde dafür sorgen, dass er Euch einen Antrag macht.«
    Der Bischof nahm ein anderes Dokument zur Hand und wies damit sie und ihr Problem ab.
    »Aber ich habe seinen Antrag bereits abgelehnt.« Ihre Stimme schien in dem riesigen Saal widerzuhallen. »Ich möchte nicht undankbar für Eure gütige Hilfe erscheinen, Eure Exzellenz«, fügte sie eilig hinzu. »Aber ich würde keinen Mann heiraten, der mir mein Eigentum gestohlen hat. Er ist vollkommen ehrlos.«
    Der Bischof legte seine Papiere beiseite und schaute sie zum ersten Mal richtig an. So mächtig, wie er auch war, konnte er sie nicht umstimmen; sie begegnete seinem Blick, damit er das wusste. Statt Verärgerung las sie ausgeprägtes Interesse in den scharfen Augen, mit denen er sie taxierte.
    »Lasst mich allein mit Eurer Tochter sprechen«, sagte er, ohne den Blick von ihr zu wenden. Obwohl er höflich gesprochen hatte, war es doch alles andere als eine Bitte.
    Nachdem sich die Tür hinter ihrem Vater geschlossen hatte, gab der Bischof ihr ein Zeichen, sich zu setzen. Sie ließ sich nieder, faltete die Hände im Schoß und zwang sich dazu, ruhig zu bleiben, während der Bischof sie musterte.
    »Lasst mich Euch noch einmal Eure Möglichkeiten vor Augen führen, Lady Hume.« Der Bischof legte die Fingerspitzen zusammen und stützte damit sein Kinn. »Erstens, Ihr könnt Grahams Antrag annehmen. Mit ihm behaltet Ihr Euer Heim und Eure

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