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Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
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sie trank. Sobald sie in der Lage war, selbstständig zu sitzen, kniete er sich neben seinen Bruder.
    Williams Puls ging regelmäßig, doch er hatte eine Menge Blut verloren. Wenn sie ihn bald irgendwo in Sicherheit brachten, konnte er gerettet werden. Als er die blutdurchtränkte Bandage durch einen Stoffstreifen von seinem eigenen Hemd ersetzte, schaute er zu Isobel auf. Sie war beinahe so blass wie William.
    »Wir müssen schnell weg«, sagte er. »Wo sind die Pferde?«
    Seine Frage schien sie aus ihrer Trance zu rütteln. »Ich hole sie«, sagte sie und stand sofort auf.
    Stephen hielt Williams Kopf und flößte ihm Bier ein, da öffnete dieser plötzlich die Augen.
    »Du warst ein bisschen langsam, was?«, flüsterte William schwach.
    Gütiger Gott, William machte sich über ihn lustig!
    »Ich werde dich auf dein Pferd binden müssen«, teilte er ihm mit.
    William versuchte zu nicken und wimmerte vor Schmerz.
    Stephen schaute auf und sah Isobel mit den Pferden zwischen den Bäumen hindurchkommen.
    »Bist du bereit?«, fragte er William. »Eins, zwei, drei.«
    William sog zischend die Luft ein, als Stephen ihn auf den Baumstamm zog.
    Auf Stephens Zeichen hin brachte Isobel Williams Pferd herbei und hielt es am Zügel.
    »Eins, zwei, drei«, sagte Stephen wieder, um William vorzuwarnen, dann zerrte er ihn aufs Pferd.
    William gelang es, die Füße in die Steigbügel zu schieben, bevor er über dem Hals seines Pferdes zusammenbrach.
    Vielleicht ist es sogar besser, wenn er das alles nicht bei vollem Bewusstsein mitbekommt.
    Während er seinen Bruder auf den Sattel band, schaute er über die Schulter zu Isobel hinüber. Sie hatte aufgesessen und wartete ernst und konzentriert auf sein Zeichen.
    »Das Kloster ist nicht weit von hier«, sagte er ruhig. »Ich will dir keine Angst machen, aber wir müssen schnellstmöglich dort ankommen. Die Mönche wissen, wie man William helfen kann.«
    Er verriet ihr nicht den zweiten Grund, weshalb sie sich beeilen mussten. Falls dies kein zufälliger Überfall gewesen war – und er nahm an, dass es das nicht war –, würden diese Männer nicht so leicht aufgeben. Außerdem konnten sie auch Teil einer größeren Einheit sein.
    Stephen ritt voran und führte Williams Pferd. Zweimal rief Isobel ihm zu, dass William drohte abzurutschen, und er musste anhalten. Er beschied Isobel, im Sattel zu bleiben, und hielt den Blick auf den Horizont gerichtet, während er die Schnüre neu band.
    Als die Abtei endlich in Sicht kam, stimmte er ein stilles Dankgebet an. Gewiss war Gott an diesem Tag mit ihnen.
    Sie näherten sich dem Kloster, und die Tore wurden geöffnet. Jamie und Geoffrey rannten heraus. Jamie eilte sofort zu William.
    »Wie schwer ist er verletzt?« Jamie zog sein Messer, um die Schnüre zu lösen.
    »Es ist besser, wenn er im Sattel bleibt, bis wir drinnen sind«, sagte Stephen, während er Jamie die Zügel zuwarf.
    Jamie schwang sich hinter seinem Vater auf den Pferderücken. Sich schützend über William beugend, trieb er das Pferd durch das Tor, über eine schmale Brücke und den kurzen Hang des äußeren Hofs zur Kirche hinauf. Mönche folgten ihm jetzt auf beiden Seiten, und er wendete das Pferd, um an der Seite der Kirche entlang und durch einen Torbogen zu reiten.
    Stephen zog den Kopf ein, während er Jamie durch den Torbogen folgte. Mit einem Anflug von Beklommenheit erkannte er, dass sie sich im Klostergarten befanden. Gott mochte ihnen verzeihen, dass sie Pferde an diesen ruhigen Ort brachten, aber die Mönche würden es nicht tun.
    »Die Krankenstation ist dort.« Jamie deutete auf eine Tür auf der anderen Seite des kleinen Gartens.
    Gemeinsam kappten sie die Seile und hoben William vom Pferd. Jamie wurde blass, als Williams Kopf in den Nacken fiel und die blutige Bandage um seinen Hals enthüllte.
    Stephens Blick traf den angsterfüllten seines Neffen. »Es gibt keinen Stärkeren. Er wird es schaffen.« Auch Stephen selbst wollte das glauben.
    »Mit Gottes Hilfe.«
    Stephen drehte sich nach der Stimme um. Sie gehörte einem uralten Mönch mit gebeugtem Rücken und einer Tonsur im schlohweißen Haar. Der Mönch winkte sie durch die niedrige Türöffnung, auf die Jamie gedeutet hatte, und folgte ihnen. Als sie William auf einem Lager in der Ecke ablegten, stöhnte er. Er erwachte nicht, aber er lebte.
    »Bringt mir die Lampe«, sagte der Mönch und ließ sich auf einem Hocker neben dem Lager nieder.
    Während Jamie eine Lampe aus der anderen Ecke des Raums holte,

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