Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mallory
Vom Netzwerk:
ihre Schulter. Sie seufzte und lehnte sich an ihn. Es fühlte sich richtig an, so mit ihm zu gehen.
    Nach den entsetzlichen Vorgängen des Morgens beruhigten das Zwitschern der Vögel und das Rauschen des Flusses ihre Sinne. Die Sonne schien, und in der Luft lag nichts von der Märzkälte, die sie aus Northumberland gewohnt war. Der Frühling zog hier früher ein. Die Bäume trieben bereits die ersten Knospen, und Krokusse streckten ihre leuchtenden Köpfe aus dem Boden. Ein unerwarteter Frieden senkte sich auf sie.
    Keiner von ihnen sagte etwas, bis sie eine Weggabelung erreichten.
    »Sollen wir weiter am Fluss entlang oder zum Obstgarten hinaufgehen?«, fragte Stephen und deutete mit dem Arm erst in die eine, dann in die andere Richtung.
    Stephens schiefes Lächeln ließ ihn so gut aussehen, dass sie impulsiv die Hand hob, um sein Gesicht zu berühren. Sobald ihre Finger über sein stoppeliges Kinn fuhren, erstarb sein Lächeln. Seine Augen wurden dunkler und schickten eine Welle des Verlangens durch sie hindurch, die ihre Knie weich werden ließ.
    »Komm«, sagte er und zog sie an der Hand den Gartenweg hinauf.
    Sie bewegten sich nun mit einer gewissen Dringlichkeit. Während der Weg sich den Berg hinaufwand, führte er sie aus dem Unterholz am Flussufer. Sie überquerten ein Feld, auf dem bald Roggen oder Weizen angepflanzt werden würde. Hinter dem Feld lag die Streuobstwiese. Ein kleiner Bauernhof, dessen Holztür schief in den Angeln hing, stand zwischen den beiden.
    »Das ist so ein hübscher Flecken«, sagte sie und schaute sich um. »Was würde einen Pächter veranlassen, diesen Hof aufzugeben?«
    »Wahrscheinlich musste er«, sagte Stephen und zerrte die Tür auf, »weil sein Herr das Land dem Kloster übertrug.«
    Als Isobel über die Schwelle trat, wurde ihr bewusst, dass der Bauernhof noch nicht lange verlassen sein konnte. Die Sonne schien durch klaffende Löcher in dem Strohdach, aber die Wände hatten noch nicht begonnen einzufallen. In den Ecken lagen vom Wind dorthin gewehte Laubhaufen.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie beobachtete, wie Stephen den Boden mit dem Fuß von Unrat befreite und eine der Decken ausbreitete. Wissend, dass es jetzt passieren würde, wurde sie plötzlich von Nervosität erfasst.
    Stephen drehte sich zu ihr um und nahm ihre Hände. »Bist du dir sicher, dass du das hier willst?«, fragte er leise. »Wir können immer noch zurück.«
    »Ich möchte bleiben.« Wie sehr passte es doch zu ihm, dass er es sie aussprechen ließ. Bei Stephen konnte sie sich nie selbst einreden, gegen ihren Willen verführt worden zu sein.
    Sie sah seinen Adamsapfel hüpfen, während er schluckte. Er schob ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und folgte ihr mit dem Blick. »Ich möchte nicht, dass es dir später leidtut.«
    »Das wird es nicht.«
    Weil dies nicht auszureichen schien, um ihn zu überzeugen, sagte sie: »Wenn ich heute gestorben wäre …« Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und versuchte es erneut. »Was mir leidtun würde, wäre, niemals zu erfahren, wie es ist, mit einem Mann das Lager zu teilen, von dem ich mir wünsche, dass er mich berührt.«
    Niemals hätte sie es gewagt, etwas derart Verwegenes zu einem anderen Mann als Stephen zu sagen. Sie wusste, dass Stephen sie deswegen nicht verachten oder ihr jemals ein schlechtes Gefühl deswegen machen würde.
    Als er immer noch keinen Schritt auf sie zu machte, reckte sie sich auf die Zehenspitzen und legte ihre Lippen auf seine. Seine Lippen fühlten sich so weich und warm an und der Kuss unerträglich sanft. Sie hatte Verlangen erwartet, nicht diese Zärtlichkeit, die in ihrer Brust aufwallte, bis sie das Gefühl hatte, davon zerbersten zu müssen.
    Als sie sich wieder auf die Fersen sinken ließ, hielt er ihr Gesicht in den Händen und fuhr mit einem Daumen über ihre Wange. »Du musst es mir nur sagen, wenn du deine Meinung änderst.«
    Wollte er es denn nicht genauso sehr wie sie?
    »Aber ich hoffe bei Gott, dass du es nicht tust«, sagte er, bevor sich das ungute Gefühl in ihr festsetzen konnte. Dann hob er sie hoch und hielt sie an seiner Brust in den Armen.
    Sie schauten einander tief in die Augen, während er sich auf die Knie niederließ und sie auf ihrer provisorischen Lagerstatt ablegte. Als sein Mund ihren traf, fühlte sie sich, als sinke sie immer noch zurück. Der Kuss war warm und leidenschaftlich, und ihre Zungen umspielten einander.
    Dann löste er sich von ihr, und sie hätte

Weitere Kostenlose Bücher