Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)
verschaffen, deshalb konnte das also nicht der einzige Grund für sie sein, gerade ihn auszuwählen. Da der einzige andere Mann, mit dem sie je zusammen gewesen war, dieser uralte erste Ehemann gewesen war, bestand die Möglichkeit, dass sie es nicht wusste. Nun, jetzt würde sie es nie erfahren. Kein Mann außer ihm würde sie je wieder berühren. Er würde de Roche die Hände abhacken, wenn er es versuchte.
Starkes gegenseitiges Begehren war kein schlechter Start für eine Ehe; es war mehr, als die meisten Paare hatten. Sie genoss seine Gesellschaft. Trotzdem hoffte er, dass sie mehr in ihm sah als einen charmanten Witzbold, der sie im Bett befriedigte. Er wollte, dass sie besser über ihn dachte. Nein, er wollte für sie ein besserer Mann sein.
Er öffnete die Augen. Ihr Anblick war wie ein scharfer Stich ins Herz. Sie sah unsagbar reizend aus, mit zerzaustem dunklem Haar, glatter weißer Haut und ernsten grünen Augen.
»Habe ich lange geschlafen?«, fragte er.
Eine Sanftmut kam in ihre Augen, und der Anflug eines Lächelns hob die Winkel ihres Mundes. Sie schüttelte leicht den Kopf.
»Ich bin ein Schuft, dass ich zulasse, dass dir kalt wird«, sagte er und zog sie in die Arme. »Gütiger Himmel, du hast ja überall Gänsehaut.«
Er rieb ihren Rücken und ihre Arme, bis sie lachte und ihn anbettelte, er möge aufhören. Dann zog er sie an sich und schaute hinauf durch die Löcher des Dachs, um das Tageslicht zu prüfen.
Sie musste sein Seufzen gehört haben, denn sie fragte: »Was ist?«
»Wir müssen in spätestens einer Stunde zum Kloster zurück«, sagte er. »Die Mönche essen früh zu Abend. Wenn wir vorher nicht zurück sind, wird das unweigerlich jemandem auffallen.«
Sie zuckte mit einer feingliedrigen Schulter.
»Du willst doch gewiss nicht die Ursache für noch mehr sündhafte Gedanken bei diesen armen Mönchen sein, oder?«, zog er sie lächelnd auf. »Deinetwegen werden sie monatelang Buße tun.«
Als sie über seinen Witz lachte, musste er sie küssen. Und im Nu war er wieder steif. Als sie die Augen aufriss, während er sich zurücklehnte, um sie anzusehen, war klar, dass sie es bemerkt hatte. Ihre Mundwinkel zogen sich nach oben. Ein sehr gutes Zeichen.
»Du brauchst mich bloß anzusehen, und schon will ich dich.« Er atmete den sommerlichen Duft der Wildblumen in ihrem Haar ein und spürte, wie ihre Brustwarzen sich an seinem Brustkorb aufstellten.
Dieses Mal wollte er sie langsam nehmen. Er wusste nicht, wann sie wieder die Gelegenheit hätten, sich davonzustehlen, weshalb er sicherstellen wollte, dass sie es nicht so schnell vergaß. Während er sie küsste, fragte er sich, ob der König ihn hierfür wirklich nach Irland verbannen würde. Falls ja, könnte ihr nächstes Mal auf einem Schiff stattfinden.
»Wirst du seekrank?«, fragte er zwischen zweimal Knabbern an ihrem Ohrläppchen.
»Mmmm?«, fragte sie, doch als er seine Zunge in ihr Ohr steckte und seinen Schaft gegen ihren Schenkel drückte, wusste er, dass sie die Frage vergessen würde.
Dann griff sie nach unten und nahm ihn in die Hand, und auch er vergaß alles andere.
Er war ein Mann, der wusste, wie man eine Frau befriedigte; normalerweise ging er dabei zielstrebig vor. Das hier war anders. Mit ihr war alles Instinkt und Gefühl. Von Berührung zu Berührung folgte er ihrem Seufzen. Er wollte jeden Zentimeter ihres Körpers in Besitz nehmen.
»Du gehörst mir«, erklärte er ihr, als er in sie eindrang. »Mir allein.«
Sie gehörte ihm. Jetzt und für immer.
Danach war er mit einer solchen Zärtlichkeit ihr gegenüber erfüllt, dass er keine Worte fand, um es ihr mitzuteilen. Er konnte überhaupt nicht sprechen, außer in ihr Haar zu flüstern: »Isobel, meine Liebste, mein Liebling.«
Auf ihrem Weg zurück zum Kloster, Hand in Hand, war er entspannt und glücklich. Es überraschte ihn, wie zufrieden er mit der Aussicht war, sich bis ans Lebensende zu binden. Allen anderen zu entsagen verursachte ihm keinerlei Bedauern. Um ehrlich zu sein, war er erleichtert, mit diesem Teil seines Lebens abgeschlossen zu haben. Isobel war alles, was er wollte.
Stephen fing an, einen Plan zu schmieden. Um die Gunst des Königs zu gewinnen, musste er alle seine Helfer in Stellung bringen. Es wäre weise, William an seiner Seite zu haben, wenn er dem König gegenübertrat. Schade, dass Catherine nicht hier war, um ihre Kinderfreundschaft mit König Heinrich ins Spiel zu bringen. Doch Robert würde auch für ihn sprechen.
Der
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