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Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten

Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten

Titel: Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Buscha
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erkundigen.
    An einem Freitagabend Ende September, Hedwig lag bereits seit zwei Tagen mit einer üblen Magen-Darm-Grippe im Bett, saßen Knut Meiser und ich mal wieder auf der Terrasse und plauderten über Gott und die Welt, als ich einen Anruf von Sarah Baerenbaum erhielt. Sie könne verstehen, wenn ich sauer auf sie sei, aber sie müsse mich dringend sprechen.
    Ich schaute fragend zu Knut Meiser. Der guckte überrascht drein, nickte mir jedoch zu, und so verabredete ich mich mit Sarah Baerenbaum für den nächsten Nachmittag bei mir zu Hause.
    »Ich hab es Ihnen prophezeit: Eine Frau wie Sarah Baerenbaum gibt nicht so schnell auf.«
    »Sie kann meinen Mann doch haben. Weder Laura Hesselbach noch ich haben ein Interesse an ihm.«
    »Das kann schon sein. Trotzdem denke ich, dass die Baerenbaum auf Sie und diese Hesselbach sauer ist. Ich meine, so richtig sauer. Und glauben Sie mir, die Frau wird Sie und die Hesselbach für ihre Situation verantwortlich machen. Sie werden sehen. Sie braucht einen Sündenbock und sie wird einen finden. Denken Sie an meine Worte, wenn Sie sie morgen treffen. Bei Frauen weiß man nie.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Ach, kommen Sie. Legen Sie nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Sie wissen doch ganz genau, dass diese Baerenbaum nicht berechenbar ist.«
    Ich nickte.
    »Und Sie verhalten sich mitunter auch völlig unberechenbar. Und Ihre Lizzie sowieso.«
    Womit Meiser beim Thema war. Hatte ich es mir doch gedacht.
    Meiser und ich tranken ein Glas Wein zusammen und plauderten ein wenig über Lizzie, die sich Meiser zufolge sehr merkwürdig verhielt. Ich sah das anders, aber ich war auch kein Mann. Ich war die beste Freundin. Mithin hatte ich einen anderen Blick auf die Ereignisse.
    Ich hatte Lizzie schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.
    Allerdings telefonierten wir regelmäßig, sodass ich über Lizzies Geschichten weitgehend auf dem Laufenden und Meisers Erzählung für mich nicht weiter neu war.
    Lizzie und Meiser, so erzählte er, hatten sich ein paarmal auf einen Wein in einem Lokal getroffen, waren einmal zusammen essen gegangen und hatten dann gemeinsam bei Lizzie übernachtet.
    Überrascht schaute ich Meiser an.
    Meiser winkte ab. Sie waren nicht zusammen im Bett gelandet. Er hatte dort wirklich nur geschlafen.
    Ob sie einen anderen Verehrer oder er etwas falsch gemacht habe, wollte er wissen. Ich schüttelte verneinend den Kopf. Knut Meiser war von Lizzies Verhalten irritiert. Ich beruhigte ihn. Lizzie habe keinen anderen Freund und er habe auch nichts falsch gemacht. Lizzie sei etwas kapriziös. Sie flirte für ihr Leben gern, doch habe sie auch Angst vor festen Bindungen. Potentielle Freunde müssten sich mächtig ins Zeug legen, um ihr Herz zu gewinnen. Andererseits sei ihr Meiser offensichtlich wichtig, sonst wäre sie mit ihm längst für eine Nacht im Bett gelandet.
    Meiser schaute mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Ich gebe zu, auf Personen, die Lizzie nicht besonders gut kannten, musste diese These sehr eigentümlich wirken, und so erklärte ich Meiser Lizzies Verhaltenskodex.
    Männer, die sie kennen lernte und nett fand in die sie aber nicht verliebt war, habe sie durchaus für eine Nacht mit nach Hause genommen. Beziehungsweise für eine halbe Nacht.
    Keiner dieser Männer habe sie jemals mit morgenmüden, verquollenen Augen gesehen und mit keinem dieser Männer habe sie jemals gefrühstückt. Soviel ich wüsste, würden die alle noch nachts die Wohnung verlassen, egal ob es regnete, stürmte oder hagelte. Keinen habe sie jemals wiedergetroffen und mit keinem habe sie jemals wieder telefoniert. Diese Männer hätten ihr Bestes gegeben und wären danach unten durch für sie.
    Ich erzählte Meiser außerdem, dass Lizzie Komplexe habe, konkurrierten doch Zwanzigjährige um die Gunst derselben Männergeneration.
    Meiser hob abwehrend die Hände.
    »Das ist Unfug. Ich kann mit diesen jungen Dingern doch gar nichts anfangen.«
    »Wirklich gar nichts?«, fragte ich und grinste.
    »Frau Hillger, wie soll ich mich mit einer Zwanzigjährigen verständigen? Die hat keine Lebenserfahrung, könnte meine Tochter sein und soll meine Partnerin werden? Mir zuhören, gar raten, wenn es mir nicht gut geht? Ich weiß nicht.«
    »Dennoch gibt es genug Männer, die nach zwanzig oder noch mehr Jahren Ehe ihre Frauen verlassen, nur um sich dann weniger anstrengende, sehr junge Frauen mit sehr schönem, meist künstlich aufgeblasenem Busen zu nehmen. Ich hatte erst vor ein

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