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Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten

Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten

Titel: Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Buscha
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wollte ich Ihnen einen Schrecken einjagen. Aber Angst schienen Sie ja nicht zu haben.« Sarah Baerenbaums Stimme klang immer noch unbeteiligt.
    »Ich habe Ihnen den Mann genommen?« Ich dachte, ich höre nicht richtig. »Und weshalb, in aller Welt, sollte ich Angst haben? Und wovor überhaupt? Doch nicht etwa vor Ihnen? Das ist doch völlig lächerlich!«
    Sarah Baerenbaum lachte urplötzlich und völlig grundlos auf. Auch das wirkte nicht besonders freundlich. Und während ich das noch dachte, bückte sie sich, tauchte mit meiner Gartenschere in der Hand wieder auf und fuchtelte mir damit vor den Augen herum. Hedwig oder ich hatten die Schere wohl auf der Terrasse vergessen.
    »Hier, Ihre Schere«, sagte sie, fuchtelte aber weiter mit dem Ding herum, während ich sagte: »Hören Sie auf, Mensch. Sie, sind ja völlig durchgeknallt!«
    Die Frau hatte einen Sockenschuss, einen Knall, der auf keine Kuhhaut ging. Einen richtigen, so einen ausgewachsenen, pathologischen, dachte ich, stand auf und holte instinktiv mit einem Bein aus.
    Mein Fuß fuhr zwischen ihren Beinen hindurch zu Sarah Baerenbaums Allerwertestem. Fußspitze voran, verpasste ich ihr einen derben Tritt in den Hintern. Sie verlor das Gleichgewicht und kippte nach vorn auf mich zu, während sie einen überraschten Schrei ausstieß und die Schere bedrohlich auf mein Gesicht zufuhr. Ich griff nach Sarahs Handgelenk, um die Schere abzuwehren, während ich mich auf meinen Sessel fallen ließ, mich sofort mit den Füssen abstieß und ihm damit einen Schwung verordnete, der ihn nach hinten kippen ließ.
    Wir fielen beide. Ich knallte mit dem Kopf und den Schultern gegen die Rückenlehne, der Aufprall raubte mir kurz den Atem, mehr jedoch nicht.
    Sarah Baerenbaum kreischte erneut auf, während sie auf mich und den Sessel fiel, wobei ihr Kopf die Armlehne kontaktierte und ein knirschendes Geräusch verursachte. Es erinnerte mich an Gerhard Meinhard. Der Kopf mit der dicken, rotgoldenen Mähne, um die ich sie heimlich, ganz heimlich beneidete, rutschte seitlich neben die Lehne, während ich noch immer ihre Hand mit der Schere umklammerte.
    In dem Moment stürzte Eule um die Ecke des Strandkorbs, stellte sich breitbeinig über mich und leckte mir hingebungsvoll das Gesicht. »Aus, Eule!«, befahl ich und wies mit der Hand Richtung Terrassenaufgang. Doch da ich unter der Hündin lag, dachte die gar nicht daran, mit dem Sabbern aufzuhören oder sich wegzubewegen.
    Während ich reichlich unbequem in dem umgekippten Sessel hing, mit einer Sarah Baerenbaum schräg über mir, drehte ich Eules Kopf weg und schob sie von mir. Die Hündin bewegte sich nicht einen Zentimeter. »Eule, verschwinde!«, befahl ich und kniff ihr ins Fell.
    Die Hündin jaulte auf und machte einen Satz. Anklagend sah sie mich an, doch was mir unter normalen Umständen ein schlechtes Gewissen verursacht hätte, beeindruckte mich an jenem Nachmittag nicht. Ich war sie los. Fertig.
    Unter Einsatz aller zu mobilisierenden Kräfte schubste ich die Frau von mir, so dass sie wie eine leblose Gliederpuppe über der Armlehne hing, den Kopf abgewandt, einen Arm und ein Bein rechts, die anderen jeweils links neben der Lehne.
    Jetzt überkam mich doch eine gewisse Angst. Allerdings eine andere als die, die die Baerenbaum mit ihrem Brief hatte initiieren wollen. Vielleicht hatte ich etwas überreagiert, als die Baerenbaum mit der Schere vor meiner Nase herumfuchtelte. Aber sterben sollte die Frau keineswegs.
    Am ganzen Körper zitternd, kroch ich aus dem umgekippten Sessel, richtete mich halb auf und drehte Sarahs Kopf in meine Richtung. Sie atmete, hatte jedoch das Bewusstsein verloren und musste sich die Nase gebrochen haben, als die mit der Armlehne kollidiert war und ich dieses knirschende Gerhard-Meinhard-Geräusch vernommen hatte. Noch immer adrenalingeschüttelt, ließ ich Sarah Baerenbaum liegen, wo und wie sie lag, und rannte aus dem Haus, als sei eine mordlüsternde Horde durchgeknallter Irrer hinter mir her. Nicht auszudenken, was passierte, wenn sie wach würde und feststellen müsste, dass ich ihr mit meiner Attacke die Nase gebrochen hatte.
    Ich ignorierte, dass mir die Beine zitterten und mir immer noch speiübel war. Ich wollte nur weg von dieser Irren, die mich selbst ganz irre werden ließ.
    Ich schloss nicht die Haustür und drehte mich nicht um. Panikgeschüttelt von meinem eigenen Aggressionspotential stieg ich in mein Auto, legte einen Kavaliersstart mit durchdrehenden Reifen hin und

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