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Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten

Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten

Titel: Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Buscha
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das Bremsnitzer Nachbardorf hieß.
    Ich checkte mein Handy, das ich am Abend in meinem Zimmer vergessen hatte, nach irgendwelchen Anrufen. Lisa hatte mir auf die Mailbox gesprochen, im Büro sei alles okay. Michaelsen berichtete persönlich, die Operation sei zufrieden stellend verlaufen, und dann war da als Letztes noch ein Anruf von Knut Meiser, der mit empörter Stimme fragte, warum ich ihm ins Handwerk pfusche. Ich möge ihn dringend zurückrufen, egal, um wie viel Uhr. Ich hatte nach den Ereignissen am Weiher ganz gewiss nicht die Bohne Lust, mich auch noch mit den üblen Geschichten in Hamburg auseinander zu setzen, und rief Meiser nicht zurück.
    Ich ging vielmehr zu Hedwig und Larentius in den Garten, wo wir noch einen Liter Weißwein tranken und über Oskars Tod diskutierten. Irgendwann gegen Mitternacht ging ich zu Bett und fiel in einen traumlosen Tiefschlaf.
    Was Hedwig trieb, weiß ich nicht. Larentius begleitete sie zu ihrem Zimmer, das gleich neben dem meinen lag. Ich hörte sie noch eine Weile auf dem Korridor reden.
    Dann schlief ich ein.

10
    Wir blieben fünf weitere Tage in Ockersdorf. Einfach so.
    Pflichtschuldig telefonierte ich am Tag nach Oskars Unfall mit Knut Meiser, der ausgesprochen sauer darauf reagierte, dass ich Laura Hesselbach besucht hatte. Wie ich dazu käme, ihm derart unprofessionell ins Handwerk zu pfuschen?
    Ich entschuldigte mich wortreich, bedauerte, dass ich versäumt hatte, ihn von meinem Besuch in Kenntnis zu setzen, und versprach, weder Laura noch die Baerenbaum jemals wieder ohne seine Einwilligung zu kontaktieren. Allerdings konnte ich mir nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass mein Besuch bei der Hesselbach seinen Job erleichterte. Ich hätte quasi auf eigene Faust recherchiert und deshalb könnte er sich ganz Sarah Baerenbaum widmen und Laura vernachlässigen. Immerhin könnte ich sie, Meisers Einverständnis vorausgesetzt, jederzeit besuchen und ihr meine Fragen auch persönlich stellen. Meiser atmete am anderen Ende des Telefons hörbar auf. Er hatte vermutet, ich hätte die Frau im Affekt zusammengefaltet, und war nun erleichtert. Noch mehr erleichtert war er, als er hörte, dass Laura sogar geweint hatte.
    Dass ich ebenfalls Tränen vergossen hatte, verschwieg ich. Der Mann war nun einmal ein Mann und musste nicht alles wissen.
    Ich informierte ihn, dass ich ein paar Tage in Thüringen sei, und wir verabredeten, dass ich ihn anrufen würde, wenn ich wieder in Hamburg sei. Er versprach, dass er bis dahin sicherlich mit ein paar aufschlussreichen Recherchen dienen könne.
    Ich telefonierte täglich mit Michaelsens Klinik und ließ mir bestätigen, dass es Martin den so genannten Umständen entsprechend gut ging, wenngleich das Koma andauerte.
    In dem Moment, in dem Martin wieder bei Sinnen wäre und aus dem Krankenhaus käme, mussten Hedwig und ich nach Hamburg zurückkehren.
    Ich hatte da so meine Pläne, von denen niemand etwas ahnte, nicht einmal Lizzie. Doch davon später.
    In Ockersdorf verbrachten Hedwig und ich zunächst überaus angenehme Tage. Zumal eine kleine Meldung mit einem retuschierten Foto von Gregor in der Thüringer Tageszeitung justament einen Tag nach Oskars Tod besagte, dass die Polizei mit unseren Leichen noch immer im Dunkeln tappte und die Bevölkerung bei der Identifizierung des abgebildeten Mannes um Mithilfe bat. Hedwig, die die Nachricht entdeckt hatte, klatschte vor Freude erleichtert in die Hände und rief stehenden Fußes Lisa an, um ihr die Neuigkeit mitzuteilen.
    Ich freute mich ebenfalls, wie sich wohl jeder vorstellen kann.
    Ich hatte Frau Maler, die seit Oskars Tod von meiner mütterlichen Zuneigung und Hilfsbereitschaft beeindruckt war, versprochen, bei Oskars Beerdigung zugegen zu sein. Die kleine Frau hatte mich und Hedwig inständig gebeten und Hedwig kam die Bitte gerade recht, freute sie sich doch zu bleiben. Dass der Grund männlicher Natur war und Larentius hieß, war klar.
    Hannes Larentius stellte Hedwig, mir und den beiden Schweizer Damen, die sich bei gelegentlichen Gesprächen als sehr nett, wenngleich auch überaus konservativ erwiesen, jeden Morgen frische Blumen auf den Tisch. Er bediente uns in täglich wechselnden Hemden - lediglich die braune Fliege mit dem goldenen Paisleymuster wechselte er nicht - und leistete uns abends Gesellschaft.
    In seiner Gegenwart blühte Hedwig auf, kicherte wie ein Schulmädchen und bat mich gar, mit ihr nach Jena zum Shoppen zu fahren. Als sei es das Selbstverständlichste der

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