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Mein Mann der Moerder

Mein Mann der Moerder

Titel: Mein Mann der Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Herrnkind
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Herz. Doch er ließ sich nichts anmerken, sagte betont cool: »Ja, ja, die Konkurrenz ist groß. Aber man muss halt dranbleiben und gut sein, dann geht das schon.« Natürlich dachte Basti nicht dran, dieser jungen Schönheit auf die Nase zu binden, dass er gar kein Volontariat absolviert oder eine Journalistenschule besucht hatte, sondern als Freier in den Beruf hineingeschlittert und, streng genommen, ein ungelernter Journalist ohne Studium oder anderweitige Ausbildung war.

    »Ich wollte auch mal Journalistin werden«, offenbarte sich Kristina. Die feine Röte, die sich plötzlich auf ihre Wangen legte, verriet, dass ihr dieses Geständnis ein bisschen peinlich war. »Aber ich hab’s nicht mal zur Praktikantin gebracht«, fügte sie geknickt hinzu.

    »Ach«, winkte Basti ab. »Der Beruf hat auch seine Schattenseiten. Man ist viel unterwegs, hat kaum Zeit für Freunde. Was hast du gemacht, nachdem es mit dem Journalismus nichts wurde?«

    »Bibliothekswesen studiert und mich auf eine Karriere als Arbeitslose vorbereitet.« Kristina klang nicht wirklich verzweifelt, denn sie lächelte. »Ich jobbe ab und an im Buchhandel. Außerdem gehört meinem Alten diese Bude, sodass ich keine Miete zahlen muss.«

    Matze beteiligte sich nicht an dem Gespräch. Er mampfte ungeniert die Schokoladenkekse, die Kristina auf den Tisch gestellt hatte, und schlürfte seinen Tee.

    »Trotzdem haben wir schon einen echt geilen Beruf«, nahm Basti den Faden wieder auf. »Wir lernen die schrillsten Leute kennen, können uns öffentlich über Dinge aufregen.«

    »Und was ist so euer Spezialgebiet?«, wollte Kristina wissen.

    »Blut und Sperma«, platzte Matze mit halb vollem Mund heraus. Dabei rieselten Krümel aus seinem Mund aufs Parkett. Basti hätte ihn erwürgen können. Da interessierte sich endlich mal jemand ernsthaft für ihren Job, himmelte sie geradezu an, und Matze, dieser Proll, musste wieder alles kaputt machen.

    Doch Kristina lachte nur. Ein glockenhelles, sehr fröhliches Lachen. »Ein bisschen genauer bitte! Das klingt jetzt richtig interessant.«

    »Also, wir sind zuständig für die harten Geschichten«, beeilte sich Basti mit der Antwort, bevor Matze ihm mit einer dummen Bemerkung die Tour vermasseln konnte. »Mord, Totschlag, Rotlicht, Schicksal. Das ist anspruchsvoller, als es auf den ersten Blick wirkt.«

    Matze verschluckte sich fast, riss die Augen weit auf.

    Basti ignorierte seinen Kollegen einfach und sprach schnell weiter. »Ich habe früher Philosophie studiert, das war dröge und viel zu theoretisch. Als Journalist lernt man viel mehr über das Leben als im Hörsaal oder aus Büchern. Mich haben menschliche Abgründe immer interessiert, und bei den Philosophen fand ich keine rechte Antwort auf meine Fragen. Als ich mich für den Journalismus entschieden habe, war mir schnell klar, dass ich Polizeireporter werden wollte.«

    Matze blähte die Wangen, unterdrückte mit knapper Not ein Prusten. All das war natürlich glatt gelogen. In Wirklichkeit hatte Basti, nachdem er über ein Praktikum als Freier beim Berliner Express hängen geblieben war, brav machen müssen, wozu sich die Redakteure zu fein fühlten. Doch Kristina schien völlig egal zu sein, welche Motive Basti in den Job getrieben hatten. Als verhinderte Journalistin war sie fasziniert von dem unverhofften Besuch, der ihr einen Blick in eine Welt erlaubte, die ihr verwehrt geblieben war.

    »Ich schreibe auch«, gestand sie schüchtern.

    »Toll«, lobte Basti sie. »Was schreibst du denn?«

    Matze nahm den letzten Schokoladenkeks vom Teller.

    »Ach, nicht der Rede wert«, druckste Kristina herum.

    »Nun sag schon. Wir sind ja in gewisser Weise Kollegen.«

    Kristina strahlte, als hätte Basti sie gerade heiliggesprochen. »Nee, nee, nicht so wichtig«, zierte sie sich immer noch. Ihre Wangen glühten.

    »Na, komm schon«, ermunterte Basti sie.

    »Einen Roman.« Kristina flüsterte fast.

    »Boah, super!«, heuchelte Basti Begeisterung. In Wirklichkeit hatte er sich so was gedacht. »Handlung?«

    »Betriebsgeheimnis«, konterte Kristina.

    Basti nickte anerkennend. »Ich habe auch einen angefangenen Roman in der Schublade. Aber der Job lässt mir einfach keine Zeit«, stöhnte er. »Wenn du willst, können wir uns ja mal austauschen, abends beim Wein.« Basti wunderte sich über seine plötzliche Kühnheit. Eigentlich war er kein Draufgängertyp, sondern wartete, bis die Frauen die Initiative ergriffen – was allerdings schon seit Jahren

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