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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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Herren ihn sprechen wollen.“
    „Danke.“
    Ein paar Minuten später erschien ein hagerer Mann mit tiefliegenden Vogelaugen und schwarzem Haar. „Sie wollten mich sprechen?“
    „Wir sind Freunde von Phoebe Carter … die Frau, die kürzlich nicht weit von hier umgebracht wurde. Wir hätten gern gewusst, ob einer Ihrer Gäste sie in dieser Nacht gesehen hat.“
    „Kann sein – ich habe sie jedenfalls nicht gesehen.“
    „Im ersten Stock wurde gefeiert. Vielleicht war sie dort. Oder einer Ihrer Angestellten …“
    Er packte Lindsey am Revers ihrer Jacke. „Ich weiß nicht, wer ihr seid, aber hier werden keine dummen Fragen gestellt.“ Er wies mit dem Kinn nach hinten, und plötzlich tauchten zwei Männer aus dem Schatten auf. Der eine sah aus wie ein wandelnder Kleiderschrank, der zweite war ebenso hünenhaft und obendrein kahlköpfig wie eine Billardkugel.
    Der Glatzkopf packte Lindsey am Arm, während der Kleiderschrank sich Elias vornahm, der versuchte, sich loszureißen.
    „Hey! Lass mich sofort los!“
    Der Riese lachte hohl, festigte seinen Griff und stieß ihn vor sich her.
    „In Ordnung. Wir gehen schon“, versuchte Lindsey die Grobiane zu beschwichtigen, die jedoch nicht zuhörten und sie gewaltsam vor sich her stießen, durch eine Seitentür hinaus in eine stinkende Gasse. Es war stockdunkel, nur neben der Tür flackerte eine Fackel in einem rostigen Wandhalter.
    „Her mit dem Geld“, befahl der Glatzkopf.
    Ihr Magen krampfte sich zusammen. Die Kerle hatten es also auf ihr Geld abgesehen. Wortlos gehorchte sie und holte mit zitternden Fingern den Beutel aus der Tasche. Ihr Herz trommelte schmerzhaft gegen ihre Rippen. Elias stand mit angstvoll aufgerissenen Augen hilflos daneben. Sie reichte dem Riesen den Beutel, aber als sie ihre Hand zurückziehen wollte, packte er zu und zerrte sie in den Fackelschein. Ihre schlanken, zarten Finger passten keineswegs zu einem Mann. Lindsey erstarrte, als der Glatzkopf ihr die Wollmütze vom Kopf riss, und ihre Haarfülle sich über ihre Schultern ergoss.
    „Na sieh mal einer an. Das ist unser Glückstag, Jocko, mein Alter. Ein Säckchen voller Geld und obendrein einen Weiberrock.“
    Lindsey gefror das Blut in den Adern. Sie fing an, sich zu wehren und wild um sich zu schlagen. Elias schrie aus Leibeskräften.
    „Lasst sie los!“ Er wehrte sich verbissen gegen die feisten Arme, die ihn umklammerten.
    „Nehmen Sie das Geld, und lassen Sie uns gehen!“, flehte Lindsey, worauf der Glatzkopf nur blöde grinste und der andere hohl lachte.
    Elias gab nicht auf, sich zur Wehr zu setzen, schaffte es irgendwie, einen Arm frei zu bekommen, schlug damit verzweifelt um sich und landete einen erstaunlich kräftigen Treffer. Der Riese knurrte wie ein wilder Bär, wirbelte Elias herum und schlug ihm die Faust ins Gesicht, ein Mal, zwei Mal. Lindsey schrie gellend, als Elias zu Boden ging. Der brutale Kerl riss ihn hoch, schlug immer wieder auf ihn ein, bis er die Augen verdrehte und bewusstlos zu Boden sackte.
    Lindsey kämpfte um ihr Leben, als ihr die Jacke von den Schultern gerissen wurde. Riesige schwielige Hände krallten sich in ihr Hemd und zerfetzten den dünnen Stoff. Ein Windstoß fuhr ihr kalt über die nackte Haut. Sie hörte nicht auf zu schreien, wehrte sich erbittert und schlug wie besessen um sich, als der Kerl ihr die restlichen Kleider vom Leib riss. Und dann schlug er ihr seine fleischige Pranke mitten ins Gesicht. Benommen taumelte sie und sank auf die Knie.
    Und alles, woran sie denken konnte, war, dass Krista versucht hatte, sie zu warnen und sie nicht auf sie hören wollte. Nun mussten sie und Elias für ihren Leichtsinn bezahlen, vielleicht sogar mit dem Leben.
    Thor rannte um die Ecke, als sei der Teufel hinter ihm her. Beim ersten Schrei hatte er geglaubt, er käme von einer der Huren, die einen Kunden in der Gasse bediente. Beim zweiten Schrei sträubten sich seine Nackenhaare. Es war der verzweifelte Schrei einer Frau in Todesangst, und die Stimme war Lindseys Stimme.
    Kalte Angst krallte sich um sein Herz, als er im flackernden Fackelschein zwei riesenhafte Kerle wahrnahm, die sich über ihre auf dem Boden liegende Gestalt beugten. Einer hielt ihre Arme fest, der andere ihre Beine – und sie war vollkommen nackt.
    In der Sekunde, ehe er bei ihr war, schoss ihm ein Gedanke durch den Sinn: An Lindsey Graham war nichts Jungenhaftes. Ihre Figur war wohlgeformt mit prallen Apfelbrüsten, einer schmalen Taille und langen schlanken

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