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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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Beinen.
    Einer der Wüstlinge begrapschte ihre hellen Brüste mit seinen wulstigen Händen.
    Thor brüllte wie ein wütender Stier, packte den Kerl, riss ihn von Lindsey weg und setzte ihm seine riesige Faust mitten in die hässliche Visage, schlug noch einmal zu und noch einmal.
    Der Glatzkopf stürmte auf ihn los und rammte ihm seinen gesenkten Schädel in den Magen, Thor taumelte nach hinten, prallte mit voller Wucht gegen die Ziegelmauer, stieß sich ab und schlug dem Angreifer die Faust ins Gesicht. Blut spritzte wie aus einem Springbrunnen aus dessen gebrochener Nase. Er versuchte einen Fausthieb zu platzieren, verfehlte sein Ziel, und Thor schlug erneut zu und schickte ihn zu Boden.
    Blitzschnell drehte er sich um und nahm sich den anderen Halunken erneut vor, traktierte ihn mit Fausthieben, die wie Geschosse auf seinen feisten Wanst niedersausten. Der Glatzkopf hatte sich unterdessen aufgerappelt und mischte sich wieder in den Kampf ein. Thor hätte beinahe gelacht über die hilflos ungezielten Hiebe des schwer angeschlagenen Mannes, wäre er nicht blind vor Zorn gewesen. Innerhalb weniger Minuten lagen beide Kerle blutüberströmt in der Gosse, aber Thor wollte nicht aufhören. Erst als Lindseys leises Schluchzen an sein Ohr drang, gebot er sich Einhalt und drehte sich um.
    Schlotternd kauerte Lindsey an der Hauswand und hielt die Männerjacke krampfhaft an sich gedrückt. Ihre Zähne klapperten, eine Wange war geschwollen, das Haar hing ihr wirr über die Schultern. Die Jacke vermochte ihre Blöße nur unzureichend zu bedecken. Eilig streifte Thor seinen Gehrock ab und legte ihn ihr um die Schultern.
    Als er vor ihr kniete, sah sie ihn verstört an.
    „Thor …?“
    Er wollte die Arme um sie schlingen und sie forttragen. Stattdessen strich er ihr nur behutsam die wirren Strähnen aus dem Gesicht. „Es ist vorbei, es ist alles gut. Die Kerle tun Ihnen nicht mehr weh.“
    Tränen liefen ihr über die Wangen. „Ich kann nicht glauben, dass Sie hier sind.“
    „Ich hörte Sie schreien und bin gelaufen, so schnell ich konnte.“
    Sie drehte jäh den Kopf und schaute sich suchend um. „W… was ist mit Elias?“
    „Ich kümmere mich um ihn.“ Er wollte lieber bei ihr bleiben und sie trösten, zwang sich aber, nach dem Burschen zu sehen, der stöhnend in der Finsternis lag.
    Thor beugte sich über ihn. „Wie schwer bist du verletzt?“, fragte er.
    Elias öffnete die Augen. „Die Kerle haben mich grün und blau geschlagen. Mir tut jeder Knochen weh.“ Er versuchte sich aufzurichten. „Miss Graham! Ist sie …“
    „Keine Sorge. Sie ist in Sicherheit.“
    Mühsam kam der Bursche auf die Beine, schwankte und fasste sich wieder. „Wer sind Sie?“
    „Ein Freund. Ich bin euch gefolgt, falls ihr in Schwierigkeiten kommt.“
    Der junge Mann nickte benommen. Seine Lippen waren aufgeplatzt, sein linkes Auge war blutunterlaufen und das Lid so geschwollen, dass er es kaum öffnen konnte. „Welch ein Glück.“
    „Kannst du gehen?“
    Elias nickte. Mit einem flüchtigen Blick vergewisserte Thor sich, dass Lindsey in Sicherheit war, bevor er Elias den kurzen Weg zur Straße stützte. Er hielt eine Mietdroschke an, die von einem ausgemergelten Klepper gezogen wurde, half dem Diener in den Wagen, wies den Fahrer an, ihn nach Hause zu bringen, und bezahlte die Fahrt.
    „Kein Wort über Miss Graham.“
    Elias schüttelte den Kopf. „Nein, Sir. Ich habe sie seit gestern nicht gesehen.“
    Thor nickte zustimmend. Noch bevor das Gefährt sich in Bewegung setzte, rannte er zurück in die Gasse. Die beiden Raufbolde waren immer noch außer Gefecht und lagen mit dem Gesicht nach unten im Schmutz und Abfall. Er bezwang seinen Wunsch, das zu Ende zu bringen, was er begonnen hatte, und entfernte sich, als Lindsey seinen Namen mit matter Stimme rief.
    Sie stand gegen die Ziegelmauer gelehnt, barfuß und schlotternd, und hielt seinen Gehrock krampfhaft an sich gepresst, der ihr bis zu den Knien reichte.
    „Haben die Kerle Sie schwer verletzt?“
    „Es … es geht mir ganz gut. Ich will nur … nach Hause, aber … in diesem Zustand … ist das … nicht möglich.“
    Sie war nackt unter seinem Gehrock, und bei dem Gedanken, was das Lumpengesindel mit ihr vorgehabt hatte, kochte Thors Zorn wieder hoch. „Ich hätte gute Lust, die Hunde umzubringen.“
    Ängstlich schaute sie ihn durch einen Tränenschleier an. „Aber Sie sind hier.“ Sie begann wieder zu weinen, und er hob sie in seine Arme.
    „Ich bin hier. Kein

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