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Mein mutiges Herz

Mein mutiges Herz

Titel: Mein mutiges Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAT MARTIN
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Freunden.
    Sie ging im Geist die Möglichkeiten durch, die sich durch diese Botschaft ergeben könnten, aber im Grunde genommen schien sie ihr eher ein schlechter Scherz zu sein, ein übler Streich, den sie Tom Boggs oder Martin Finch zutraute, um sie zu veranlassen, die Polizei auf eine falsche Fährte zu hetzen und Rudys Freunden Angst einzujagen.
    Nachdenklich trommelte sie mit den Fingern auf das Papier. Als ihr Blick auf Thor fiel, der im hinteren Teil des Raumes arbeitete, verdrängte sie die Erinnerung an jenen leidenschaftlichen Moment im Garten, ging zu ihm und zeigte ihm die Botschaft.
    „Was ist das?“
    „Bessie fand den Zettel unter der Tür, als sie heute früh zur Arbeit kam.“
    Er nahm ihr das Blatt ab und las. Dann hob er den Kopf und sah sie prüfend an. „Sie halten nicht viel davon, wie?“
    Er schien die Fähigkeit zu besitzen, Gedanken zu lesen. „Eigentlich nicht“, antwortete sie achselzuckend. „Ich könnte mir denken, einer von Rudys Freunden wollte sich damit einen schlechten Scherz erlauben. Vielleicht findet der Verfasser es lustig, wenn die Polizei Rudys Bekanntenkreis aushorcht.“
    „Ich finde es jedenfalls nicht lustig.“ Er gab ihr den Zettel zurück. „Gibt es einen Mann unter den Freunden Ihres Bruders, dem Sie einen Mord zutrauen würden?“
    „Gütiger Himmel, nein. Das sind verwöhnte, lasterhafte junge Männer, aber letztlich halte ich sie allesamt für harmlos.“
    „Wie dem auch sei, man sollte den Hinweis im Hinterkopf behalten.“
    Sie nickte und blickte zu ihm hoch. „Wir müssen mit Phoebes Mitbewohnerinnen sprechen, wie wir es vorhatten.“
    „Ja, und mit dieser Mary Pratt, die gegen Ihren Bruder ausgesagt hat.“
    „Vor allem mit ihr.“
    „Wir können sofort aufbrechen. Wir nehmen die Kutsche meines Bruders.“
    Sie musste zwar ihren Artikel fertig schreiben, aber dafür blieb immer noch Zeit, und diese Sache war wichtiger. Sie eilte in ihr Büro, um ihren Mantel zu holen, und verließ mit Thor das Gebäude durch den Hinterausgang.
    Der Wagen wartete nicht weit entfernt. Thor rief dem Kutscher zu, vorzufahren, der die Peitsche über dem Rücken der beiden Braunen knallen ließ, die augenblicklich anzogen. Die elegante, schwarz glänzende Karosse fuhr an der Hintertür vor.
    Thor half Lindsey beim Einsteigen und nahm ihr gegenüber Platz. Auf dem Weg zu Mary Pratts Unterkunft beobachtete Lindsey heimlich Thors Gesichtszüge und versuchte herauszufinden, was in ihm vorging. Doch seine Miene blieb verschlossen.
    „Ich … ich dachte, wir sollten über unsere Begegnung im Garten reden.“
    Jäh hob Thor seinen dunklen Kopf. Sein Blick fand den ihren. „Wenn Sie wünschen, dass ich mich entschuldige, tue ich das. Ich habe mich höchst unmanierlich benommen und …“
    „Seien Sie nicht albern. Sie haben sich keineswegs unmanierlich benommen. Ich war es, die Sie geküsst hat – nicht umgekehrt.“
    Thor seufzte. „Fein, dann gibt es nichts zu diskutieren. Bis auf die Tatsache, dass ich Sie unsittlich berührt habe, was ich nicht hätte tun dürfen. Es wird nie wieder vorkommen.“
    „Warum nicht?“
    In seiner Wange vibrierte ein Muskelstrang. „Bei den Göttern, Lindsey, Sie wissen ganz genau, warum nicht. Sie sind eine Dame, und ich bin kein Gentleman. Wir sind nicht verheiratet und werden es nie sein. Darum.“
    „Sie schlafen mit anderen Frauen, mit denen Sie nicht verheiratet sind. Warum nicht mit mir?“
    „Diese Frauen sind Dirnen. Es ist ihr Beruf, Männern Vergnügen zu bereiten.“
    „Und was ist, wenn ich auch mein Vergnügen mit Ihnen haben will? Sie küssen sehr gut und wissen eine Frau zärtlich zu berühren. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie einer Frau großes Vergnügen bereiten können.“
    Er biss die Zähne aufeinander. Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hob er sie mit einer blitzschnellen Bewegung von der Bank, sodass sie plötzlich auf seinem Schoß saß. „Sie führen einen Mann in große Versuchung, meine Dame. Spüren Sie, was Sie bei mir anrichten?“
    Sie bekam große Augen, als sie den harten Wulst durch ihre Röcke an den Schenkeln spürte.
    „Grundgütiger …“
    „Ich habe kein Recht auf Sie, Lindsey. Wir passen nicht zueinander, das wissen Sie. Als Ehemann wäre ich die denkbar schlechteste Wahl.“
    „Wer redet denn von Ehe? Ich bitte Sie nur, eine Affäre mit mir zu haben.“ Sie wand sich auf seinem Schoß, und er stöhnte. „Ich weiß, dass Sie mich begehren. Wieso können wir nicht miteinander

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