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Mein Name ist Afra (German Edition)

Mein Name ist Afra (German Edition)

Titel: Mein Name ist Afra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Dopfer-Werner
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vollgestopfte Karren bedrohlich und drohte dabei umzustürzen, und den Männern lief der mit Staub und Erde vermischte Schweiß in dunklen Schlieren über die nackten Oberkörper. Riwin rannte dicht neben den Pferden her und redete mit leiser Stimme beruhigend auf die beiden Braunen ein, während er sie den Berg herab lenkte, und ächzend und stöhnend stolperte mit beträchtlichem Abstand zum Wagen der Händler auf seinen kurzen, stämmigen Beinen hinterdrein. Hildeger blieb öfter stehen und wischte sich mit einem Zipfel seines leinenen Umhangs den Schweiß vom hochroten Kopf, und jedesmal brüllte er den Sklaven nach, sie sollten gefälligst langsamer fahren und besser auf seine kostbare Ladung aufpassen, sonst würde er seine Peitsche auf ihren Rücken schwingen und ihnen ihre Frechheit schon damit austreiben. Weder Riwin noch die beiden Männer hörten auf die Flüche und Verwünschungen des Händlers, denn sie waren vollauf damit beschäftigt, den Karren und die Pferde sicher den Abhang herunter zu bringen, und als sie lange vor Hildeger am steinigen Ufer der Lecha angelangt waren, richteten die Sklaven die Ladung auf dem Wagen wieder zurecht und warteten geduldig auf ihren beleibten Herrn, der trotz seiner ständigen Drohungen noch niemals die Hand gegen sie erhoben hatte.
    Nachdem Riwin die Rösser getränkt und dabei anerkennend ihre bebenden Flanken geklopft hatte, suchte er in der flachen Lecha die Furt zum anderen Ufer, und als endlich der schwer schnaufende Hildeger wieder bei seinem Karren eingetroffen war und sich in dessen Schatten erschöpft auf den Boden fallen ließ, lief der Junge fröhlich über die Steine hüpfend auf ihn zu. „Es wird keine Schwierigkeiten geben, Händler, die Furt liegt wie ausgetrocknet da, denn unsere wilde Lecha führt in diesem heißen Sommer kaum Wasser mit sich, und du wirst mit trockenen Füßen zu den Ungarn gelangen! Wenn du hier hinüber schaust, kannst du das Lager schon deutlich sehen, wir werden gleich da sein!“
    Hildeger seufzte und nahm einen tiefen Schluck aus der Lederflasche voll rotem Wein, die ihm sein Knecht reichte. „Langsam, mein Junge, langsam! Zuerst will ich wieder zu Atem kommen und mich von diesem beschwerlichen Abstieg erholen, und dann sollst du mir von den Fremden und ihren Gewohnheiten berichten, damit ich auf das Zusammentreffen gut vorbereitet bin und mich richtig verhalte. Wie heißt ihr Anführer und was ist er für ein Mensch, bei welchen Gelegenheiten gerät er in Wut und Zorn, und welche besonderen Fähigkeiten heben ihn unter seinen Gefolgsleuten hervor? Das zu wissen, ist für einen ungeschützten und machtlosen Händler wie mich sehr wichtig, denn wenn mir die Herren wohlgesonnen sind, dann blüht mein Handel und ich verkaufe Wein und Salz zuhauf. Wenn ich aber die Anführer gegen mich aufbringe und sie mich ablehnen, dann wird keiner mit mir tauschen oder handeln wollen, und sie werden meine Waren plündern und mich und meine Knechte aus dem Lager jagen!“
    Riwin hockte sich neben Hildeger auf den steinigen Boden und überlegte. „Mit dem Anführer von diesem Trupp habe ich selber noch nie gesprochen und kann dir nicht viel von ihm berichten, da mußt du den Haslacher Chuonrad oder meinen Vater Arbeo fragen, denn sie verhandeln mit ihm. Ich weiß nur, daß die Ungarn ihn Arpad nennen und ihm voller Hochachtung begegnen, weil er aus einer alten Fürstenfamilie stammt und ein wilder Kämpfer und der beste Reiter unter ihnen ist. Ihm gehört auch das klügste Pferd, das ich jemals gesehen habe, ein kräftiger, kleiner Hengst mit herrlicher Mähne und bodenlangem Schweif, der seinem Herrn aufs Wort gehorcht und sich beim Reiten nur durch den Druck der Schenkel sicher lenken läßt!“
    Der Händler zuckte mit den Schultern. „Die Pferde scheinen dir genauso wichtig zu sein wie diesen Reiternomaden, aber das hilft mir nicht weiter, denn ich handle nicht mit Rössern, sondern mit Wein und Gewürzen!“
    Der Junge grinste und sprang auf. „Sie trinken gern, und sie haben reichlich Gold in ihren Beuteln, das kann ich dir versichern! Sie waren immer sehr freundlich zu mir, wenn ich bei ihrem Wettspielen zugeschaut und ihre Pferde bewundert habe, und sie werden auch dir den Kopf nicht abreißen, denn sie sind ja Verbündete unseres Grafen! Laß´ uns aufbrechen, Händler Hildeger, dann kannst du dir die Ungarn selber anschauen!“
    Das Wasser der Lecha stand den Pferden nur bis zu den Fesseln, und sie zogen den schweren Karren des

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