Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Offizier und Gentleman

Mein Offizier und Gentleman

Titel: Mein Offizier und Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
Vom Netzwerk:
Frau! Vergiss sie! Nicht eine ist den Ärger wert.“
    „Ich kann sie nicht vergessen. Ich glaube, ich liebe sie, und ich habe mich ziemlich dumm benommen – hab’ sie verärgert; sie mag mich nicht.“
    „Warst besäuselt, was? Aber ich sage dir was – wenn sie Geld hat, entführ sie einfach. Nach einer Nacht in deinem Bett wird sie ihre Ansicht ändern.“
    „Unmöglich!“ Lawrence runzelte die Stirn. „Sie ist ein Engel, ein Unschuldslämmchen – es ist Lucy Horne. Sie ist die Frau meiner Träume.“
    „Dich hat es schwer erwischt“, spottete sein Onkel. „Aber auch auf sie kannst du meinen Rat anwenden.“
    „Sie würde mich noch mehr hassen“, sagte Lawrence bedrückt und trottete davon.
    Collingwood sah ihm nachdenklich hinterher. Hatte er richtig gesehen, dass Harcourt Interesse für die kleine Horne zeigte? Welch ein Spaß, wenn er sie ihm vor der Nase wegschnappen könnte.
    Während Lucy ihr blaues Kleid anlegte und später das schicke neue Hütchen in einem kecken Winkel aufs Haupt drückte, dachte sie nervös und aufgeregt an das Kommende. Zwar hatte sie inzwischen den ersehnten städtischen Schliff erlangt und die Aufmerksamkeiten der Herrenwelt hatten ihr bewusst gemacht, wie attraktiv sie war, doch wünschte sie sich, dass es auch Lord Harcourt nicht unbemerkt bliebe.
    Pünktlich holte er sie ab, und strahlend ließ sie sich von ihm zu dem Karriol mit dem hübschen Gespann davor führen. Wenn sie auch nicht viel davon verstand, sah sie doch, wie fügsam diese Pferde wirkten. Fragend schaute sie ihn an, und er nickte.
    „Ja, ganz recht, Miss Lucy, dies ist ein speziell für die Hände einer Dame geeigneter Wagen.“
    „Und Sie haben ihn extra für mich besorgt?“
    „Nun, sagen wir, geliehen. Er gehört der Gattin eines Freundes, doch die Dame ist in Umständen, die ihr das Fahren für eine Weile verbieten. Ich einigte mich mit ihm, und das Gefährt steht für die nächste Zeit ganz zu Ihrer Verfügung.“
    „Vielen Dank, dass Sie sich für mich solche Mühe machten, Sie sind zu großzügig! Darf ich jetzt gleich kutschieren?“, rief Lucy mit vor Eifer funkelnden Augen.
    „Erst im Park“, erklärte Jack, „auf der Straße wäre es für einen ungeübten Fahrer zu gefährlich.“ Er hoffte nur, dass sein Ruf nicht zu sehr litt, wenn man ihn mit diesen zahmen Mähren sah. Galant bot er Lucy die Hand, um ihr auf den Platz neben sich zu helfen, und sie setzte sich mit einem scheuen Blick auf sein Pro fi l auf den ungewohnten Sitz. Er sieht so gut aus, dachte sie, und er ist so freundlich, denn er lenkt ja nur mir zum Gefallen diesen unsportlichen Wagen.
    „Ich sah Sie in den letzten Tagen auf keiner Gesellschaft, Sir.“
    „Leider hatte ich andere Verp fl ichtungen, doch heute Abend werden Sie mich bei Lady West treffen, wo Sie, wie ich hörte, ebenfalls eingeladen sind.“
    „Wie schön!“ Lucy begann zu strahlen. In ihrer Unschuld ahnte sie nicht, wie entzückend sie war und welche Wirkung sie auf ihren Begleiter ausübte.
    An jenem Nachmittag suchte Jack, der nicht nur ein guter Schütze, sondern auch ein hervorragender Degenfechter war, seinen Sportclub auf, um einen Gang mit dem Degen gegen seinen Fechtmeister zu bestehen. Als er sich nach dem Kampf zur Erfrischung in die Baderäume begab, drang durch ein offenes Fenster von draußen raues Gelächter an sein Ohr, dann sagte ein junger Mann: „Verdammt gute Idee, Toby! Dein Onkel hat recht: Sie fl irtet so heftig, dass sie eine solche Behandlung verdient!“ Interessiert spähte Jack aus dem Fenster und entdeckte, nicht unbedingt erfreut, Collingwoods Neffen Toby Lawrence, der mit ein paar seiner Kumpane im Hof des Clubs herumlungerte.
    „Sag kein Wort gegen sie!“, grollte der junge Mann. „Sie ist himmlisch, ein Engel … Ich sah sie mit Harcourt im Wagen, sie kutschierte selbst. Wenn er an ihr interessiert ist, warum sollte sie dann einen von uns überhaupt ansehen?“
    „Zum Teufel mit dem!“, rief einer der anderen. „Ich fi nde, dein Onkel hat recht. Wir sollten sie entführen. Ist sie erst in unseren Händen, zwingen wir sie, einen von uns zu nehmen.“
    „Sei nicht solch ein Schwachkopf! Wenn Harcourt sie wirklich will, würde er dich umbringen.“
    „Ha, das soll er versuchen! Mit Pistolen wäre ich ihm gewachsen!“, prahlte der andere.
    „Dann hast du ihn nie bei Manton gesehen! Ich jedenfalls war dabei, als er ein Herz-Ass genau auf den Punkt traf!“
    „Und wenn, wie sollte er von unserem Plan erfahren?

Weitere Kostenlose Bücher