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Mein perfekter Sommer

Mein perfekter Sommer

Titel: Mein perfekter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Vorhänge aus meinem Zimmer verhüllen die reizvolle Aussicht auf den Zementmischer davor. Voller Erfolg. Ehe ich mich längerfristig in der Dusche einrichte und das Reinigungsprogramm des Jahrhunderts anlaufen lasse, tauche ich noch schnell in Susies provisorisches Büro ab, weil ich das Pastarezept ausdrucken will. Ich gebe acht, nur ja nicht die Papiere durcheinanderzubringen, die sie zu schwankenden Haufen gestapelt hat.
    Rückzahlungs- und Tilgungsplan.
    Eine der Überschriften sticht mir ins Auge. Ich weiß, man darf nicht schnüffeln, aber ich kann nicht anders, ich muss nur eben einen Blick drauf werfen und die Tabelle überfliegen. Ihren Berechnungen zu Folge ist genug Geld da für die Hypothek und die Kreditrückzahlungen, wenn … mindestens drei Viertel der Räume ausgebucht sind. Jede Woche.

    Mit gerunzelter Stirn blättere ich die anderen Papiere durch. Rechnungen, Zahlungsanweisungen und da … das Buch für die Reservierungen. Das leere Buch für die Reservierungen. Beklommen starre ich es an. Nur noch ein paar Wochen bis zur Eröffnung und Susie hat noch keine einzige Buchung eingetragen. Kein Wunder, dass sie sich ein Bein ausreißt, um dieses Haus fertig zu kriegen.
    Draußen ruft jemand nach mir. Schuldbewusst lasse ich die Papiere fallen und lege alles wieder an seinen Platz. Als ich dann mit hängender Zunge rausgerannt komme, stellt Reeve gerade eine Kiste auf der Veranda ab.
    »Oh, hi.« Darauf war ich nicht gefasst. Schnell streiche ich mir den verschwitzten Pony aus der Stirn und rücke die Träger von meinem Tanktop zurecht. Wenn ich doch bloß nicht so abgewrackt aussehen würde.
    »He, sorry, stör ich? Das hier wollte ich gerade hier hinstellen …« Reeve hat das T-Shirt gewechselt seit unserer letzten Begegnung. Jetzt trägt er ein rotes, mit dem Schriftzug CREEK COUNTY FEUERWACHE. Ich komm mir ganz komisch vor, weil mir das auffällt.
    »Nein, schon gut«, sage ich schnell. »Was ist denn?«
    Mit einem schiefen Lächeln reicht Reeve mir den Karton. »Ich hab ein paar Sachen gefunden, die du vielleicht gebrauchen kannst. Ich dachte, das hilft eventuell bei diesem Dinner.«
    »Wow, danke!« Ich wühle im Karton herum. Lichterketten, kleine Laternen und sogar ein paar richtig süße Kerzenhalter. »Ist ja toll. Und das darf ich mir wirklich ausleihen?
Ich geb dir auch morgen alles wieder zurück«, verspreche ich.
    »Hat keine Eile.« Er zuckt mit den Schultern. »Das würde sonst nur auf dem Dachboden verstauben.«
    »Na dann, danke«, sage ich noch mal, ganz gerührt über eine echt freundschaftliche Geste. »Das ist wirklich eine Hilfe.«
    Er wirkt verlegen. Mit der Hand fährt er sich über den Kopf, dann setzt er zum Rückzug an. »Äh, ich geh dann mal lieber. Wir sehen uns wohl später noch?«
    »Bei Ethan, genau.«
    Ich beobachte ihn, als er zurück zu seinem Pick-up schlendert. Nach diesem ersten Abend am See hab ich ihn als launisch und unberechenbar eingeschätzt, aber jetzt frag ich mich, ob ich damit nicht falsch liege.
     
    »Fiona, hi, und du musst Jenna sein! Ich hab mich ja schon so gefreut, dich kennenzulernen!« An diesem Abend geht die Tür auf und wir stehen vor einer Frau mittleren Alters, blond, mit so einer praktischen Kurzhaarfrisur. Ehe ich auch nur ein Wort sagen kann, hat sie mich auch schon umarmt und in ihre riesige Strickjacke gedrückt.
    »Äh, hi.« Ich mache mich los und atme, in der Luft liegt ein Hauch von Lavendel und Butter. »Mrs Johnso …«
    »Sag Katie zu mir!«, ruft sie, bevor ich ausreden kann. »Kommt rein, ihr beiden. Die Jungs sind unten im Keller, aber wie wär’s denn, wenn ihr zum Plaudern mit in die Küche kommt? Ich hab einen Pie gebacken und …«

    »Mom, sie sind nicht hier, weil sie dich besuchen wollen.« Ethan poltert die Treppe hoch und fängt uns ab. »Sorry«, kann ich ihm von den Lippen ablesen, dann wendet er sich wieder seiner Mutter zu. »Du kannst doch nicht über jedes Mädchen herfallen, das durch diese Tür da kommt.«
    »Das ist doch okay«, piepse ich, während Fiona schnell Richtung Keller verschwindet. »Es ist schön, Sie kennenzulernen.«
    »Nun komm.« Ethan zerrt mich weg. »Bevor sie dir die Babybilder zeigt.«
    »So was macht sie?«, frage ich, als ich ihm die Kellertreppe hinunter folge, der Aufgang ist mit Schulfotos von ihm und Grady gepflastert.
    »In echt. Einmal hat sie Fiona da oben eine geschlagene Stunde festgehalten und da war sie nur zum Lernen rübergekommen.«
    Ich lache. »Das ist eine

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