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Mein Schwein pfeift

Mein Schwein pfeift

Titel: Mein Schwein pfeift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Springenberg/Michael Bresser
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rausgekriegt?«
    »Bin ich der Detektiv oder du? Aber ich war nicht untätig. Ich weiß, wer Mona gebumst hat.«
    Es ärgerte mich, dass Jupp offensichtlich erfolgreicher als ich gewesen war. Das nächste Mal würde ich ihn anstelle von Grabowski engagieren.
    »Und?«, fragte ich ungeduldig.
    »Warum soll ich dir das erzählen? Was springt für mich dabei raus?«
    »Ich habe dich beim Darten geschlagen und beschäftige deinen Cousin. Revanchier dich, oder lass es«, wurde ich langsam ärgerlich.
    »Okay, okay. Mona hatte eine Liaison mit dem Sportskameraden Robert Hirschmann.«
    Er genoss meine Überraschung. »Der Kerl wollte mich vermöbeln, weil ich angeblich etwas mit seiner Freundin angefangen habe. Und geht selber fremd? Woher weißt du das?«
    »Ich könnte lügen und behaupten, es wäre knallharte Recherche gewesen«, lachte Jupp. »Aber als wir uns in Monas Haus getroffen haben, hat er uns anscheinend beobachtet. Ich bin, nachdem wir uns deines Freundes Reichert entledigt haben, zurück in die Redaktion gefahren. Zehn Minuten später taucht dieses Arschloch auf und will mir die Fresse polieren.« Bei der Erinnerung verzog sich Jupps Gesicht vor Schmerz. »Da ich mich nie schlage, waren meine Chancen natürlich gleich null. Zum Glück tauchte dein Schwager Tilke auf. Zu zweit konnten wir den Penner überwältigen.«
    »Und warum wollte er dich aufmischen?«, fragte ich erstaunt.
    »Hirschmann ist dir gefolgt und hat mich dann ebenfalls Monas Wohnung betreten sehen. In seinem Wahn dachte er, wir wären zu einem flotten Dreier verabredet.« Jupp grinste breit. »Ich hab ihn gefragt, ob er Mona aus Eifersucht umgebracht hat. Schließlich war er in der Nähe, und zuzutrauen wäre es ihm. Da hat er geflennt, er wäre in Therapie und könnte keiner Fliege was zuleide tun. Aber ich habe ihm nicht so recht geglaubt«, schloss Schrage seine Erzählung.
    »Ich wollte mir den Knaben eh vornehmen. Auch für den ersten Mord besitzt er kein Alibi.«
    Mir kam Grabowski in den Sinn: Bei näherer Betrachtung war es fast verständlich, dass Gurkennase Oswald Reisinger und Robert Hirschmann bei der Observation verwechselt hatte. Trotz des Altersunterschieds sahen die beiden sich ähnlich, zumindest aus größerer Entfernung. Das machte Peters Irrtum zwar nicht entschuldbar, aber zumindest erklärlich.
    »Wir haben euch vorhin beim Darten zugeschaut. Würde es euch was ausmachen, uns ein wenig zu unterrichten?«, vernahm ich eine Frauenstimme in meinem Rücken. Ich drehte mich um.
    Aber hallo! Zwei Mädels, dem Akzent und Aussehen nach osteuropäischer Abstammung, dem Alter nach fünfundzwanzig, lächelten uns freundlich an.
    »Für ein paar Bier sind wir dabei«, waren Schaäge und ich uns schnell einig, Entwicklungshilfe leisten zu wollen. Kurz darauf standen wir wieder vor dem Dartboard und legten los. Gegen eins gab uns der Inhaber zu erkennen, dass der Laden bald schließen würde. Mittlerweile hatte sich unser Viererclub in zwei Pärchen gesplittet. Der Zeitungsmann hatte sich die Brünette und ich mir die andere Brünette geschnappt. Die Darterei hatten wir längst beendet, denn ob der konsumierten Alkoholika wären sonst die übrigen Gäste in Gefahr gewesen.
    »Sollen wir noch ’ne Runde zappeln gehen? Ein paar Straßen weiter ist ein heißer Schuppen«, wollte meine Elena den Abend noch nicht beendet wissen.
    »Aber sicher. Schließlich ist noch früh am Tag«, lallte ich zurück. Auch Svenja und Jupp wollten noch nicht nach Hause.
    Der heiße Schuppen entpuppte sich als Tanz- und Baggerlokal für die reifere Jugend mit grimmig dreinschauenden Türstehern. Als ich am Eingang nach Waffen durchsucht wurde, verlor ich die Lust, das Innere der Roten Liebe kennenzulernen, und winkte ein Taxi herbei.
    »Wo willst du hin?«, hakte Elena sich bei mir ein.
    »Nach Hause, Kaninchen füttern.«
    »Es ist doch noch früh«, zog sie eine Flunsch. »Willst du nicht mit zu mir kommen? Da steht auch noch das eine oder andere Getränk.«
    Da es zum Arbeiten zu spät war und meine Kaninchen ohnehin schon schliefen, ließ ich mich breitschlagen. Eigentlich hatte ich nach dem Erlebnis mit Ulrike von Frauengeschichten die Schnauze voll. Aber Elena war anders.
    Auf der nächsten Taxifahrt unterhielt ich Elena mit Episoden aus meiner Jugend: Wie Grabowski und ich für drei Tage in der Grundschule suspendiert worden waren, weil Peter gegen die Turnhalle gepinkelt hatte. Und wie ich als guter Freund die Schuld auf mich nahm und wir beide

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