Mein Seelenauftrag
»Schnellstraße« war. Damals waren die Auffahrten kurz. Meist musste ich auf eine Lücke im Verkehrsfluss warten und dann wie verrückt beschleunigen, damit ich schnell genug war und einfädeln konnte. Ich saß also in meinem nagelneuen Porsche und wollte gerade Gas geben, als jemand von hinten auffuhr. Damals war ich jung und urteilte hart. Entsprechend wütend sprang ich aus dem Auto und lief auf den Wagen hinter mir zu, als plötzlich die Fahrertür aufging und ein Priester ausstieg – mit Kragen und allem. Er fing sofort an, sich zu entschuldigen, räumte ein, dass es seine Schuld gewesen sei, und bat um Vergebung. Hmm! Wofür sollte ich mich entscheiden – für Akzeptanz und inneren Frieden oder Urteil und gerechte Empörung?
Die Folgen oder Konsequenzen einer Entscheidung sind nur schwer abzusehen. Man kann davon ausgehen, dass fast jeder Mensch die besten Absichten hat. Dennoch enden manche Entscheidungen in einem schmerzlichen Martyrium oder einer entsetzlichen Erfahrung. Oft haben die Dinge, die uns zustoßen, ungewollte Konsequenzen.
Viele Menschen neigen dazu, derartige Erfahrungen als Fehler zu bezeichnen. Wenn Sie in einer Welt von Richtig oder Falsch leben, werden Sie diese sogenannten Fehler als falsch oder schlecht beurteilen und dann das Problem noch erheblich verschlimmern, indem Sie sich selbst als falsch oder unrecht verdammen, weil Ihnen das Ganze passiert ist. Am Ende dieses Prozesses steht die Erfahrung emotionalen Leids. Sie lassen damit einen Mangel an Verständnis für das siebte Prinzip der Spirituellen Psychologie erkennen: Das Leben ist zum Lernen da .
Aus der Position des Authentischen Selbst können Sie sich dagegen bewusster dafür entscheiden, diese Ereignisse zu akzeptieren, zu bewerten und daraus zu lernen. Sie müssen sie nicht mehr als Fehler beurteilen. Sie werden sie als Chancen innerhalb des größeren spirituellen Zusammenhangs begreifen, in dem sich zeigt, dass ausgerechnet diese Dinge Ihnen Rückmeldung geben, damit Sie etwas daraus lernen können. Darüber hinaus können Sie sicher sein: Wenn Sie nichts aus Ihren Erfahrungen lernen, werden Ihre persönlichen Stapler Sie mit zahlreichen ähnlichen Prüfungen konfrontieren. Darauf können Sie sich verlassen.
Wenn Sie nur einen unserer Gedanken mitnehmen, dann hoffentlich diesen: Nichts von dem, was Sie erlebt haben, keiner der sogenannten Fehler, die Sie je gemacht haben oder noch machen werden, gibt Ihnen das Recht, sich als schlecht, falsch, unwürdig, unfähig, fehlerhaft zu verurteilen oder sich mit einem der anderen Worte zu belegen, die Ihnen einfallen . Woher wir das wissen? Erinnern Sie sich an das zweite und das vierte Prinzip: Gott ist Liebe, und da wir Menschen ein Teil von Gott sind, sind auch wir Liebe …
So gesehen gibt es im Lernprozess weder Richtig noch Falsch. Weder Vorwürfe noch Schuld. Kein »Ich bin verärgert, weil …«, kein Urteilen, kein Verdammen und keine Fehler. Es gibt nur Entscheidungen und Konsequenzen innerhalb eines allumfassenden spirituellen Zusammenhangs aus Akzeptanz, Frieden, Mitgefühl, Freude und Liebe. Sie akzeptieren alles und entscheiden sich stets dafür zu lernen.
Wenn Sie sich ein Rezept für ein gnadenvolles Leben wünschen, dann beschließen Sie hier und jetzt, von diesem Tag an nichts und niemanden mehr zu beurteilen, am allerwenigsten sich selbst. Nehmen Sie sich stattdessen vor, in einem Zustand der Akzeptanz zu leben und sich selbst, andere, die Welt, Gott und das zu akzeptieren, was ist. Sie streiten nicht mehr mit dem, was ist. Wir sprechen hier von einem Zustand des Gewahrseins, in dem Sie nicht mehr Position beziehen – zu nichts. So befreien Sie sich von unnötigem emotionalen Leid. Ironischerweise wird es dadurch zu Verbesserungen in den meisten Lebensbereichen kommen, unter anderem in Ihrem körperlichen Wohlbefinden, Ihren Beziehungen und sogar Ihrer finanziellen Situation.
Es heißt, Akzeptanz sei das oberste spirituelle Gebot. Dem können wir nur zustimmen. Wenn man lernt, sich eines Urteils zu enthalten, lernt man auch, nicht mehr gewohnheitsmäßig aus einer auf Urteilen beruhenden Voreingenommenheit mit »Ich bin verärgert, weil …« zu reagieren.
Es ist also an der Zeit, dass wir ernsthaft über das nächste Prinzip des Sehens mit den Augen der Seele nachdenken:
Prinzip 18:
Ein Leben voller Akzeptanz ist ein Leben ohne unnötiges emotionales Leid. Es ist ein Leben voller Liebe.
Wenn Sie klar sehen , werden Sie auch sehen , dass Sie mit
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