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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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sich offiziell um ihre Hand? Ging es ihm um Geld? Geld, das er immer noch nicht hatte? Oder ging es ihm um ihre Person?
    Warum auch immer er an diesem Tage erschienen war, es war ihr gleichgültig. Lieber würde sie Lord Moreland heiraten, einen langjährigen, aufrechten Freund der Familie, als sich an einen Mann zu binden, zu dem sie nie wieder Vertrauen fassen und den sie ganz gewiss nie wieder lieben könnte.

SKANDAL 7
    Es ist ratsam, Männer mit dunkler Vergangenheit zu meiden, denn ihre Herzen sind trügerisch und ihre Absichten unredlich.
    Wie vermeidet man einen Skandal, Autor unbekannt
    J onathans Herzschlag trommelte hart gegen seine Rippen, während er Victoria hinterhersah, fasziniert von ihrer Anmut und ihren verführerischen Rundungen. Die Fülle blonder Locken über ihrem schlanken Schwanenhals wippte mit jedem ihrer selbstbewussten Schritte. Bei Gott, sie war noch schöner und stolzer geworden.
    „Romeo“, raunte Grayson ihm zu, „Julia wartet auf deine Serenade.“
    Immer noch versunken in den Anblick ihrer Wespentaille und ihrer schwingenden Hüften im grünen Seidenkleid, griff Jonathan nach dem Schal über Graysons Schulter und barg sein Gesicht darin. Der feine Lavendelduft, der dem dünnen Gespinst entströmte, versetzte ihm einen Stich ins Herz. Sie roch wie damals. Bittersüße Erinnerungen stürmten auf ihn ein und verstärkten seine Sehnsucht nach ihr.
    Sein Stolz befahl ihm zwar, sich dieser grotesken Charade zu entziehen, nach allem, was sie ihm an den Kopf geworfen hatte, doch sein Herz und seine Seele forderten ihn zum Kampf heraus. Es galt, seine Victoria wiederzugewinnen. Natürlich würde sie sich nicht einfach so ergeben. Sie hatte sich noch nie irgendwem widerstandslos gefügt. Aber er war es ihr und sich schuldig, um das zu kämpfen, was sie einst verbunden hatte. Zum Teufel mit dem bisschen Stolz, der ihm noch geblieben war.
    Er faltete den langen Seidenschal sorgsam und steckte ihn in die Tasche seines Gehrocks, um ihn als Andenken zu bewahren, betrat den Salon hinter ihr, holte sie ein und verlangsamte seine Schritte, als sie beide Mr Parker und die anderen Bewerber erreichten.
    Victoria ging auf Abstand zu ihm und straffte ihre schmalen eleganten Schultern, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Mr Parker räusperte sich und klatschte einmal kurz in die Hände. „Im Namen von Lord Linford danke ich Ihnen für Ihr Erscheinen, meine Herren, und darf Sie bitten, in einer Reihe Aufstellung zu nehmen, um das Programm mit einigen Anweisungen zu beginnen.“
    Jonathan stellte sich mit einem höflichen Nicken zwischen die beiden anderen Bewerber, die beide um einen Kopf kleiner waren als er.
    Mr Parker hielt drei versiegelte Schriftstücke hoch. „Jedes Dokument trägt den Namen eines der anwesenden Herren und enthält Fragen, die der Earl formuliert hat. Diese Fragen wird Lady Victoria Ihnen in einer privaten Unterredung vorlesen, die Sie, meine Herren, beantworten. Zugegeben, ein ungewöhnliches Verfahren. Da es sich indes um den Willen und das Vermächtnis des Earls handelt, sehen wir uns verpflichtet, den Verfügungen, die er vor einem Jahr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte schriftlich festlegte, Folge zu leisten.“
    Jonathan, der Mr Parkers Ausführungen nur mit halbem Ohr zuhörte, blickte ununterbrochen zu Victoria und hoffte, sie würde ihn wenigstens ein einziges Mal ansehen. Sie tat es nicht. Flankiert von Sir Thorbert und Grayson starrte sie in die Ferne. Sie hasste ihn. Sie hasste ihn abgrundtief.
    Plötzlich schaute sie ihn an, und sein Magen krampfte sich zusammen. Das letzte Mal hatte sein Magen bei einem stummen Blick von ihr sich so schmerzhaft verkrampft, als er neunzehn war. Er hatte geglaubt, so etwas würde nie wieder geschehen.
    Er lächelte beklommen.
    Victoria wandte das Gesicht zur Seite und hob das Kinn.
    Jonathans Lächeln erstarb, er verschränkte die Hände ineinander und studierte Victorias Profil. Ihr Antlitz war schmaler geworden, aber ihre Jugendblüte hatte sich erhalten in ihren blonden geschwungenen Brauen, der fein modellierten Nase und ihrer hellen samtweichen Pfirsichhaut, die er einst zärtlich berühren durfte.
    Der Ansatz ihrer hellen Brüste erschien ihm üppiger als in seiner Erinnerung, und sie trug das Haar in größeren Locken, nicht mehr in winzigen Kringeln, die früher ihr Gesicht umspielten. Es bereitete ihm Höllenqualen, nur wenige Schritte von ihr entfernt zu stehen und zu wissen, dass er fünf Jahre seines

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