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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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Gesichtsausdrücken lagen.
    „Komm.“ Cornelia raffte die weiten Röcke ihres roséfarbenen Kleides und stieg anmutig aus der Gondel.
    Victoria stellte sich immer noch ziemlich ungeschickt an, bemühte sich zwar, ebenso elegant auszusteigen, geriet jedoch zu Cornelias Erheiterung jedes Mal ins Straucheln.
    Die Damen betraten einen schummrigen Verkaufsraum, der sich endlos ausdehnte und in der Dunkelheit zu verlieren schien. Ein schwerer stickiger Geruch empfing sie. Von der holzgetäfelten Decke hingen vereinzelte Lampen und verbreiteten spärliches Licht. Holzregale bedeckten die Wände und Zwischengänge, einem Irrgarten gleich, auf denen sich unzählige Masken befanden, jede anders gestaltet mit unterschiedlicher Mimik, deren scharfe Konturen in Licht und Schatten wie gespenstisch grinsende Fratzen wirkten.
    Cornelia führte ihre Begleiterin in einen der schmalen Gänge. „Als der Karneval verboten wurde, waren die mascareros gezwungen, ihre Kunstwerke einzulagern. Daher diese Fülle von Masken. In Privathäusern werden zwar nach wie vor Maskenbälle abgehalten, aber auch dieses Geschäft hat kaum noch Kundschaft. Suche dir zwei Masken für dich und Jonathan aus. Mein Bruder weigert sich zwar strikt, etwas von Giovanni und mir anzunehmen, aber ich ziehe ihm die Ohren lang, wenn er nicht wenigstens ein kleines Hochzeitsgeschenk von uns akzeptiert.“
    Ratlos ließ Victoria den Blick über die langen Regale und unzähligen Masken schweifen. „Du meine Güte, wie soll ich mich unter dieser Vielzahl von Masken für die richtige entscheiden?“
    Cornelia neigte sich ihr zu und raunte verschwörerisch: „Der Sinn einer Maske besteht nicht darin, sich dahinter zu verbergen, sondern sich zur Schau zu stellen. Wähle eine Maske, von der du denkst, sie spiegelt dein Wesen am besten wider. Aber achte darauf, eine gute Wahl zu treffen. Man wird dich danach beurteilen, welche Fassade du präsentierst.“ Sie zwinkerte Victoria vertraulich zu. „Lass dir getrost Zeit, uns bleiben mindestens zwei Stunden. Ich sehe mich selbst ein wenig um. Im hinteren Teil habe ich kürzlich welche entdeckt, die ich für Giovanni und mich kaufen möchte. Suche mich, wenn du dich langweilst. Und wenn du mich nicht findest, was in diesem Gewirr von Gängen passieren könnte, rufe nach mir. Schrei so laut du kannst, damit ich dich höre. Scheue dich nicht, laut zu werden. Italiener brüllen bei jeder Gelegenheit. Nun viel Vergnügen.“
    Cornelia winkte ihr zu, ging mit raschelnden Röcken den Gang entlang, bog um eine Ecke und verschwand im Labyrinth der Regale und Masken.
    Victoria wandte sich lächelnd nach links und steuerte den letzten Gang am Ende des riesigen Raumes an. Da ihr so viel Zeit blieb, wollte sie jedes Regal in jedem Zwischengang erforschen, damit wäre sie mindestens zwei Stunden beschäftigt … wenn nicht drei.
    Sie begann, die Meisterwerke eingehend zu studieren. Starre Porzellangesichter lachten, weinten oder schnitten Grimassen. Und keine Maske lachte, weinte oder grimassierte auf die gleiche Weise. Manche glichen dem Mond, andere der Sonne, wieder andere Blumen oder Tieren, waren mit Federn und glitzernden Glassteinen oder anderem Zierrat versehen. Es gab unzählige Variationen.
    Gemächlich schlenderte sie den schmalen Gang entlang, vorbei an all den Fratzen, die sie aus schwarzen Augenhöhlen zu beobachten schienen, und betrat den nächsten Gang, kam sich vor wie eine winzige Ameise in einem Geisterwald. Irgendwann fiel ihr Blick auf ein besonderes Exemplar, das sich von den anderen bemalten, mit Glitzersteinen und Federn verzierten Masken unterschied.
    Eine ovale schwarze Samtmaske. Völlig schmucklos mit scharf gebogener Nase, ohne Mund. Nur Augenhöhlen. Victoria fühlte sich seltsam magisch davon angezogen, vielleicht wegen ihrer Schmucklosigkeit. Vielleicht, weil diese Maske sie daran erinnerte, wie sie sich häufig unter Menschen fühlte. Ernst, düster und fehl am Platz.
    Victoria griff in das Fach und holte die Maske behutsam heraus. Sie lag leicht in ihrer Hand und wirkte nicht zerbrechlich. Schwarzer Samt war über weiches Leder gespannt und aufgeklebt. Edel und schlicht. Aber … wie setzte man sie auf? Sie sah keine Bänder. Stirnrunzelnd untersuchte sie die Innenseite genauer und entdeckte einen abgerundeten Holzsteg.
    Hinter ihr knarrten Holzdielen, und dann ertönte eine tiefe Stimme: „Una ottima scelta.“
    Victoria fuhr erschrocken herum. Keine drei Schritte entfernt stand ein älterer

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