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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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bei uns Sitte ist. Ihr Engländer macht alles falsch, wie immer. Muss ich dir denn alles beibringen?“
    Cornelia schob seinen erhobenen Finger beiseite. „Ich muss schon sehr bitten, Napoleon , ihr beiden kennt Venezia zur Genüge. Ich will mit Victoria durch all meine Lieblingsgeschäfte bummeln, bevor Jonathan sie hinaus in die Ebene entführt, und ich die beiden nie wieder zu Gesicht bekomme.“
    Giovanni ließ die Hand sinken und seufzte theatralisch. „Wie gnädige Frau befehlen. Was meine Cornelia sich in den Kopf setzt, kriegt sie auch.“
    Cornelia stellte sich auf Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Da hast du ja so recht, Liebster.“
    Giovanni brummte.
    Was für ein entzückendes Paar. Victoria war begeistert, wie liebevoll neckend die beiden miteinander umgingen. „Ihr habt drei Kinder, wie ich höre? Wann lerne ich sie kennen?“
    „Dieses zweifelhafte Vergnügen kannst du sofort haben.“ Cornelia nahm sie wieder bei der Hand und zog sie mit sich. „Ja, wir haben drei. Jonathan, Marta und Aniela. Komm, sie sind in den Kinderzimmern ein Stockwerk höher und müssten bereits wach sein.“
    Cornelia eilte mit ihr die Treppe hinauf, und Victoria warf einen hilflosen Blick über die Schulter in Remingtons Richtung.
    Jonathan wölbte schmunzelnd die Hände vor den Mund und rief den Damen nach: „Du solltest wissen, dass Cornelia schrecklich dominant ist und dich nie zu Wort kommen lässt.“
    Victoria lachte und geriet auf der letzten Stufe ins Stolpern, raffte hastig die Röcke, um nicht zu stürzen und folgte Cornelia einen breiten Flur entlang. Sie hatte beinahe vergessen, wie wundervoll es war, eine Familie zu haben. Eine eigene Familie. Darauf hatte sie sehr, sehr lange verzichten müssen.

SKANDAL 15
    Eine Dame ist für ihren guten Ruf selbst verantwortlich. Sie ist stets darauf bedacht, ihren Namen und ihre Tugend zu schützen, da es bisweilen nicht genügt, die Regeln des guten Tons zu beherrschen. Sie kann skrupellosen Männern begegnen, die sich weder scheuen, Grenzen zu überschreiten, noch davor zurückschrecken, Schande über sie zu bringen, mag sie noch so sehr um untadeliges Benehmen bemüht sein.
    Wie vermeidet man einen Skandal, Autor unbekannt
    Fünf Tage später
    Venedig, früher Nachmittag
    C ornelias drei entzückende Kinder mit ihren pausbäckigen Gesichtern, lustigen dunklen Augen, schwarzen und kastanienbraunen Lockenköpfchen waren Victoria eine große Freude. Zu beobachten, wie Remington mit seinen zwei Nichten und seinem Neffen spielte, sie mit Grimassenschneiden und Scherzen zum Lachen brachte, weckte in ihr den wehmütigen Wunsch nach eigenen Kindern, wie sie es nicht für möglich gehalten hätte.
    Die Erfüllung dieses Wunsches würde natürlich bedeuten, für immer bei Remington zu bleiben. Das Paar hatte zwar die letzten Nächte gemeinsam verbracht, aber das einzige, was sie wach gehalten hatte, waren lange Gespräche, über die sie schließlich erschöpft eingeschlafen waren.
    Mit jedem Tag wurde Victoria das Unausweichliche deutlicher bewusst. Jeder aufregende Tag in dieser märchenhaft schönen Stadt in Gesellschaft der liebenswürdigen Menschen, die sie so herzlich aufnahmen, machte ihr klarer, wie schön das Leben sein könnte, wenn sie sich nur darauf einließ. In ihr war der Entschluss herangereift, Remington heute Nacht damit zu verblüffen, sich ihm hinzugeben. Mit Leib und Seele und ihrem ganzen Herzen. Sie wollte ganz ihm gehören.
    „Das nächste Geschäft ist einfach himmlisch“, erklärte Cornelia, tätschelte Victorias Arm und riss sie aus ihren Grübeleien. „So etwas findest du in ganz London nicht.“
    Victoria fragte sich lächelnd, was Cornelia ihr noch an Sensationen zu bieten hatte. Beinahe den ganzen Tag hatten die beiden sich von Antonio in der Gondel durch Venedig schippern lassen, zahllose kleine Boutiquen besucht, in denen glitzernde Glasperlen, Spitzenhandschuhe, entzückende, mit Blumen und Federn geschmückte Hüte, bunte Seidentücher und zierliche Pumps feilgeboten wurden. In der Gondel war kaum noch Platz, um weitere Päckchen unterzubringen.
    Die Gondel hielt schaukelnd an einer schmalen Steinumfassung, neben der bereits eine Gondel an einem der aus dem Wasser ragenden Pfähle lag. Vor ihnen türmte sich eine schwarz lackierte Pforte mit einem Messingklopfer in Form eines Delphins auf. Daneben reihten sich hohe Fenster, drapiert mit roten Samtbahnen, auf denen Porzellanmasken in vielfältigen Formen und

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