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Mein skandaloeser Viscount

Mein skandaloeser Viscount

Titel: Mein skandaloeser Viscount Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delilah Marvelle
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Eindruck, zumal mit dem herrlichen Blick auf den Kanal und den Innenhof.“
    Cornelia lächelte zufrieden. „Ja, der Meinung bin ich auch.“ Sie seufzte tief. „Wo bleibt denn nur Giovanni so lange? Dieser Mann kommt noch zu seiner eigenen Beerdigung zu spät.“ Sie wirbelte herum und hastete davon, umwallt von ihrem Morgenmantel, mit klappernden Absätzen ihrer Seidenpumps.
    Stille senkte sich über den Prunksaal, in dem Victoria sich immer noch andächtig umsah und sich ausmalte, wie diese Pracht mit festlich gekleideten Gästen, Tanz und Musik wirkte.
    Dann wandte sie sich an Remington, der sie, an eine Marmorsäule neben dem offenen Torbogen gelehnt, vergnügt beobachtete. „Wie findest du sie?“
    „Sie ist noch bezaubernder als ich sie mir vorgestellt habe.“ Victoria stellte sich an die zweite Säule ihm gegenüber und lächelte ihm zu.
    Nach einer Weile fragte er leise: „Und wie gefällt dir Venedig?“
    Mit dieser Frage wollte er natürlich weit mehr wissen. Er wollte wissen, ob sie bereit wäre, hierzubleiben. Sie holte stockend Atem. „Eine wunderschöne Stadt.“
    „Wir könnten sie zu unserer Heimat machen … unsere Kinder hier großziehen.“
    Kinder.
    Sie schwiegen.
    „Remington!“ , ertönte eine tiefe Männerstimme aus dem Treppenhaus. „ Congratulazioni! Nun bist du ein Mann. Ein echter Mann.“
    Erschrocken stieß Victoria sich von der Säule ab und blickte zur Treppe. Ein distinguierter Herr mit schwarzer, von Silberfäden durchzogener Haarmähne eilte leichtfüßig die Stufen hinab. Um seinen Hals hing lose eine rote Krawatte, Kragen und obere Knöpfe seines blütenweißen Hemdes standen offen und gaben den Blick nicht nur auf seinen Hals, sondern auch auf seine schwarze Brustbehaarung frei. Ansonsten war die Kleidung des Herrn von feinster Qualität.
    Remington legte Victoria eine Hand an die Taille. „Victoria, das ist Baron …“
    „Nein, nein, nein. Wir sind famiglia. Ich bestehe darauf, dass sie mich Giovanni nennt.“ Am Fuße der Treppe blieb er stehen, betrachtete Victoria mit einem wohlwollenden Lächeln und knöpfte sich den Hemdkragen zu. „Hoffentlich habt ihr noch keine Pläne gemacht. Denn mia Cornelia wird euch völlig in Beschlag nehmen, ob es euch gefällt oder nicht. Ihr steht bereits auf der Gästeliste ihres Balls, den sie mir und meinem hohen Alter zu Ehren gibt.“ Er schlang die Krawatte mit geschickten Fingern zu einem Knoten. Der Saphir an seinem Ringfinger funkelte mit jeder schnellen Handbewegung.
    Victoria war fasziniert von seinem unkonventionellen Plauderton, während er seine Garderobe in ihrer Gegenwart vervollständigte. Er wirkte weltgewandt und charmant und machte den Eindruck, als könnte ihm nichts und niemand seine gute Laune verderben. „Darauf freue ich mich sehr“, sagte sie lächelnd. „Ich habe noch nie einen Maskenball besucht.“
    „Noch nie?“ Giovanni strich sich glättend über die Krawatte, verschränkte die Arme vor der Brust und schnalzte mit der Zunge. „Ich wünschte, Österreich würde den Karneval in den Straßen wieder einführen. Dagegen müsste unser kleines Kostümfest sich verstecken.“
    „Gibt es denn keinen Karneval mehr? Seit wann?“
    Giovannis Miene verfinsterte sich, er schnaubte verächtlich. „Seit der Fürst der Finsternis, dieser Napoleon sich Venezia einverleibt hat.“ Er schüttelte die geballte Faust. „ Merda! Gibt es in England keine Zeitungen, die euch darüber informieren, was in der Welt geschieht?“
    „Giovanni!“ , schalt Cornelia von der Treppe herab. „Wir wissen, was du von Napoleon hältst, deshalb solltest du dich hüten, dich wie er zu benehmen. Was fällt dir ein, im Beisein deiner neuen Schwägerin zu fluchen?“
    Giovanni warf Victoria einen zerknirschten Blick zu. „Bitte verzeih mir ungehobeltem Flegel. Sie hat es noch nicht geschafft, mir feine englische Manieren beizubringen.“
    Victoria lächelte. „Kein Grund, dich zu entschuldigen, lieber Schwager. Ich bin einiges von meinem Vater gewöhnt.“
    Cornelia schritt majestätisch die Treppe hinab. „Demnächst musst du mir einen ganzen Tag mit Victoria gönnen, Jonathan. Ich will ihr eine Menge zeigen, wofür euch Männern jedes Interesse fehlt. Ihr beide könnt euch um die Kinder kümmern, um das Kindermädchen zu entlasten.“
    Giovanni drohte ihr spielerisch mit dem Finger. „Nein, nein, nein. Remington und ich werden uns in der Stadt amüsieren, während ihr Damen euch um unsere reizenden bambini kümmert, wie es

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