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Mein Tag ist deine Nacht

Mein Tag ist deine Nacht

Titel: Mein Tag ist deine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rose
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und mir gesagt, dass er vorbeischauen will.«
    Dan hielt mich auf Armeslänge von sich und betrachtete mich unverwandt, während es erneut klingelte.
    »Möchtest du, dass ich gehe?«
    »Nein, bitte bleib.«
    Ich ging mit der um mich herumspringenden Frankie an die Tür und sah Stephen mit einem Rosenstrauß an der Schwelle stehen.
    »Wie fühlst du dich?« Er beugte sich vor und küsste mich keusch auf die Wange.
    Ehe ich mir eine Antwort überlegen konnte, hatte er sich auch schon an mir vorbei ins Wohnzimmer geschoben. Bei Dans Anblick blieb er abrupt stehen.
    »Oh, mir war nicht klar, dass du Besuch hast.«
    »Das ist Dan«, sagte ich heiser. Meine Kehle war wie zugeschnürt, und ich wusste nicht, ob es daran lag, dass mein Herz noch von dem Kuss hämmerte oder dass mein ehemaliger Lover im Begriff stand, den Mann kennenzulernen, von dem ich hoffte, er würde mein neuer.
    »Dan hat mich am Samstag nach dem Blitzschlag ins Krankenhaus gebracht. Dan, das ist Stephen Armitage, mein Chef.«
    Dan streckte die Hand aus, aber Stephen zögerte, und einen schrecklichen Moment lang dachte ich, er würde die Geste ignorieren. Zum Glück schienen seine guten Manieren die Oberhand zu gewinnen, und er schüttelte Dan mit bemüht ausdruckslosem Gesicht kurz die Hand.
    »Äh, setzt euch doch«, bat ich die beiden. »Ich gehe mal Wasser aufsetzen.«
    Ich floh in die Küche und füllte gerade Wasser in den Kessel, als ich spürte, wie eine Hand um meine Taille glitt. Als ich mich umdrehte, entdeckte ich Stephen hinter mir.
    »Wie fühlst du dich, Jessica?«, flüsterte er mir ins Ohr. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    »Stephen! Was meinst du, was du da tust?«
    Ich riss mich von ihm los und schaltete den Kessel mit einem Klick an.
    Stephen machte einen Schritt auf mich zu.
    Frankie begann zu knurren.
    »Ich habe dich vermisst«, murmelte er, ohne sich um den Hund zu kümmern. »Als ich hörte, dass du im Krankenhaus gewesen bist, da ist mir aufgegangen, wie viel du mir bedeutest. Ich war dumm, Jess. Ich möchte dich zurück!«
    »Zu spät«, versetzte ich. »Ich bin jetzt ein anderer Mensch.«
    Ich spürte, wie sich mir bei der unbeabsichtigten Nebenbedeutung meiner Worte die Nackenhaare aufstellten. Ich unterdrückte einen Schauer und setzte eine Miene auf, die, so hoffte ich, sowohl entschlossen als auch verständnisvoll wirkte.
    »Es ist sehr nett von dir, mir Blumen zu bringen, aber ich glaube, du solltest gehen. Tut mir leid, Stephen, aber die Sache ist seit zwei Jahren vorüber. Es hat damals nicht funktioniert, und es gibt keinerlei Anlass zu glauben, daran könnte sich etwas geändert haben.«
    Seine Augen funkelten vor Wut oder Kränkung, da war ich mir nicht sicher. Dagegen war ich mir absolut sicher, dass ich nicht wollte, dass Dan einen falschen Eindruck bekam.
    »Das wirst du bereuen, Jessica.«
    Als ich mir Stephens verärgertes Gesicht ansah, die ersten Anzeichen von Stirnfurchen, das Haar, das an den Schläfen zu ergrauen begann, merkte ich plötzlich, um wie viel älter er wirkte als ich. Als ich mit achtzehn für ihn zu arbeiten angefangen hatte, da hatte ich ihn als reifen, attraktiven Mann betrachtet. Zweiunddreißig hatte auf mich ziemlich aufregend gewirkt, und ich hatte ihn bewundert. Schätzungsweise hatte ich mich geschmeichelt gefühlt, dass er sich für mich interessierte, und ich musste zugeben, dass es praktisch gewesen war, mit jemandem eine Beziehung einzugehen, mit dem ich so viel Zeit verbrachte. Nun, Anfang vierzig, wirkte er mit einem Mal alt und müde.
    Vielleicht lag es an seinen langen Arbeitszeiten oder am stressigen Job, aber mir war plötzlich sonnenklar, dass ich nicht das Geringste für ihn empfand. Und ich wollte, dass er aus meiner Wohnung verschwand.
    »Du gehst jetzt besser«, wiederholte ich knapp. Ich sperrte die immer noch knurrende Frankie in die Küche und marschierte dann Stephen voraus und wies ihm entschieden die Tür, bemüht, dabei Dans spekulativem Blick auszuweichen.
    »Vielen Dank für die Blumen«, sagte ich und wollte die Tür hinter ihm schließen.
    Er hielt inne und versuchte, meine Hand zu ergreifen, doch ich entzog sie ihm.
    »Dein Pech«, meinte er und schüttelte den Kopf. »Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«
    »Wir sehen uns am Montagmorgen in der Kanzlei. Tschau, Stephen.«
    Ich ging zu Dan zurück, der auf dem Sofa hockte, und sank, ohne ihn anzusehen, neben ihn.
    »Erzähl mir nichts«, sagte Dan. »Das war der Typ, mit dem du zusammengelebt

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