Mein Traum wohnt nebenan
Ekstase versetzten. Wirklich sexy war er.
Natürlich war das nicht der Grund, weswegen sie ihm half. Hastig drehte Cybil den Zettel mit den Herzen um. Schließlich hatte sie Mr. Peebles geholfen, eine gute Fußpflegerin zu finden. Und der war wohl kaum ein Adonis mit kühlem Blick und zärtlichen Händen, oder?
Natürlich nicht.
Sie war einfach nur eine gute Nachbarin. Und wenn sich daraus … mehr ergab, warum nicht? Zufrieden ging sie wieder an die Arbeit.
Jody trug das Tablett mit dem Kaffee und den Preiselbeer-muffins nach oben, stellte es ab und reichte Cybil einen Becher.
„Danke, Jody.“
„Dein Comicstrip gefällt mir. Emily in Trenchcoat und mit Schlapphut verfolgt den geheimnisvollen Nachbarn quer durch Soho. Tolle Idee!“
„Sie ist ein spontaner Mensch.“ Cybil brach sich ein Stück Muffin ab. „Und sie ist neugierig.“
„Und du? Hast du schon etwas über ihn herausgefunden?“
„Ja“, seufzte sie. „Er heißt McQuinn.“
„Du hast gerade geseufzt.“
„Nein, nur laut ausgeatmet.“
„Nein, du hast geseufzt. Was gibts?“
„Na ja …“ Sie konnte es kaum abwarten, darüber zu reden. „Wir sind gestern Abend … ausgegangen.“
„Ausgegangen? Wie bei einem Date?“ Jody zog einen Stuhl heran, setzte sich und beugte sich aufgeregt vor. „Wo? Wie? Wann? Einzelheiten, Cyb.“
„Okay.“ Cybil drehte sich zu ihrer Freundin um. „Du weißt doch, dass Mrs. Wolinsky immer versucht, mir ihren Neffen anzudrehen?“
„Nicht schon wieder.“ Jody verdrehte die Augen.
„Gestern Abend hatte sie ein neues Date mit ihm arrangiert, und ich wollte … ich konnte einfach nicht. Also habe ich ihr gesagt, dass ich schon verabredet bin. Mit McQuinn.“
„Du hattest ein Date mit 3B?“
„Nein, das habe ich nur gesagt. Du weißt ja, wie ich lossprudele, wenn ich lüge.“
Nickend biss Jody in ein Muffin. „Du lernst es schon noch.“
„Vielleicht. Jedenfalls wurde mir schnell klar, dass sie am Fenster stehen wird, um mich zu beobachten. Also habe ich McQuinn hundert Dollar gegeben und ihn zum Essen eingeladen.“
„Du hast ihn dafür bezahlt?“ Jodys Augen wurden erst groß, dann schmal. „Das ist brillant. Wie bist du auf hundert Dollar gekommen? Ist das der … übliche Tarif?“
„Keine Ahnung. Aber er hat keinen festen Job, und ich dachte mir, er kann das Geld und eine warme Mahlzeit gut gebrauchen. Es war ein netter Abend“, erzählte sie lächelnd. „Leckere Spaghetti und ein interessantes Gespräch. Leider ziemlich einseitig, denn McQuinn spricht nicht viel.“
„McQuinn … Das klingt weiterhin ziemlich rätselhaft. Kennst du inzwischen denn wenigstens seinen Vornamen?“
„Nein. Aber es wird noch besser. Wir sind also auf dem Rückweg, und er ist viel lockerer als sonst, fast freundlich. Da sehe ich plötzlich Johnny Wolinskys Wagen vor unserem Haus und gerate in Panik. Ich denke mir, Mrs. Wolinsky gibt nur auf, wenn sie glaubt, dass ich einen Freund habe. Also biete ich McQuinn fünfzig Dollar dafür, dass er mich küsst.“
Jody nahm einen Schluck Kaffee. „Du hättest darauf bestehen sollen, dass die hundert das auch noch abdecken.“
„Nein, das war nicht vereinbart, und für neue Verhand lungen war keine Zeit. Sie sah aus dem Fenster. Also hat er es getan, direkt vor ihrer Wohnung.“
„Wow!“ Jody schob sich den Rest ihres Muff ins in den Mund. „Und wie hat er es gemacht?“
„Na ja, er hat mich einfach an sich gerissen.“
„Oh, Mann. Gerissen … Das klingt aufregend.“
„War es auch. Er ist so groß. Ich musste mich auf die Zehenspitzen stellen.“
Jody leckte sich einen Krümel von der Lippe. „Er hat eine tolle Figur.“
„Stimmt.“
„Du stehst also auf den Zehenspitzen. Und dann?“
„Dann hat er … mich einfach geküsst. Ohne Vorwarnung.“
„Oh … ohne Vorwarnung.“ Jody gestikulierte aufgeregt. „Ein klassisches Manöver, das nicht jeder Mann beherrscht. Chuck hat bis zu unserem sechsten Date damit gewartet. Und danach haben wir dann im Bett chinesisch gegessen.“
„McQuinn brauchte keine Vorlaufzeit. Und dann, als sich in mir alles drehte, hat er mich wieder losgelassen und angesehen.“
„Und?“
„Er hat es wiederholt.“
„Ein Doppelschlag.“ Begeistert griff Jody nach Cybils Hand. „Es gibt Frauen, die in ihrem ganzen Leben keinen Doppelschlag erleben. Sie träumen davon, aber es geschieht kein zweites Mal.“
„Das war mein erstes Mal“, gestand Cybil. „Es war … herrlich!“
„Okay, okay.
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