Mein Traum wohnt nebenan
und seiner Schwester gewesen. Vor Pamela.
Danach hatte es noch Zuneigung gegeben, aber die Unge zwungenheit war verschwunden. Allzu oft hatte zwischen ihnen Verlegenheit geherrscht.
Bei den Campbells dagegen war Verlegenheit ein Fremd wort. Fröhlich erzählten sie die peinlichsten Geschichten übereinander.
Als er in seine Wohnung zurückkehrte, überlegte er, ob er Teile davon in den zweiten Akt seines Theaterstücks einarbeiten sollte, damit die Zuschauer zur Abwechslung auch mal etwas zum Schmunzeln hatten.
Er beschloss, den Rest der Nacht am Schreibtisch zu verbringen.
„Ich mag deinen Freund.“ Matthew streckte die Beine aus und schnupperte genießerisch an seinem Brandy.
„Wie praktisch. Ich nämlich auch“, erwiderte Cybil lächelnd.
Er zupfte an ihrem Ohrläppchen. „Das war nicht zu übersehen. Schläfst du mit ihm?“ fragte er unvermittelt.
„Nein, wir sind Canasta-Partner.“
„Sehr komisch.“
„Mit Komik verdiene ich mein Geld.“
„Und jetzt hast du den McQuinn von gegenüber in Emilys rätselhaften Quinn verwandelt?“
„Wie konnte ich widerstehen?“
Matthew sah sie an. „Emily glaubt, dass sie sich in Quinn verliebt hat.“
Cybil schwieg einen Moment, bevor sie den Kopf schüttelte. „Emily ist eine Comic-Figur, die das tut, was ich ihr sage. Sie ist nicht ich.“
„Aber sie besitzt ein paar deiner Eigenschaften, nicht nur liebenswerte, sondern auch störende.“
„Stimmt. Deshalb mag ich sie.“
Stirnrunzelnd starrte Matthew in sein Glas. „Hör zu, Cyb, ich will mich nicht einmischen, aber ich bin nun mal dein großer Bruder.“
Sie küsste ihn auf die Wange. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Preston nutzt deine kleine Schwester nicht aus.“ Sie nahm ihm das Glas aus der Hand, nippte am Brandy und gab es ihm zurück. „Ich habe ihn ausgenutzt. Ich habe ihm Kekse gebacken, und seitdem ist er mein Lustsklave.“
Matthew stand auf und ging hin und her. „Ich will keine Details, aber…“
„Schade, ich habe mich so darauf gefreut, dir alles zu beichten.“
„Immer noch das alte lose Mundwerk, was?“ Er blieb stehen. „Alles, worum ich dich bitte, ist… Sei vorsichtig, ja?“
Sie ging zu ihm und umarmte ihn. „Ich hab dich lieb, Matthew. Kannst du noch eine Weile bleiben?“
„Leider nicht.“ Er legte die Wange auf ihren Kopf. „Ich will für ein paar Tage nach Hyannis, um in Ruhe zu zeichnen. Warum kommst du nicht nach? Du könntest deinen Canasta-Partner bitten, dich zu begleiten. Wir veranstalten ein Karten-Turnier.“
„Er wäre begeistert“, murmelte sie. „Ich frage ihn. Ich komme auf jeden Fall nach.“
„Gut.“ Matthew hoffte, dass Preston die Einladung annehmen würde. Zu gern würde er miterleben, wie Daniel McGregor ihn sich vorknöpfte.
Es war schon nach Mitternacht, als Matthew sich auf den Weg ins Hotel machte. Cybil sagte sich, dass es vernünftig wäre, nach oben und ins Bett zu gehen. Schließlich hatte sie in der Nacht zuvor nicht viel Schlaf bekommen. Und Preston auch nicht.
Also tat sie das genau Unvernünftige, ging über den Hausflur und läutete an seiner Tür.
„Hi, ich habe dir gar keinen Gutenachtdrink angeboten“, begann sie völlig unbeschwert, als er öffnete.
„Wo ist dein Bruder?“
„Auf dem Weg ins Hotel. Ich habe eine Flasche Brandy aufgemacht, und …“
Den Rest bekam sie nicht mehr heraus, nicht einmal einen überraschten Aufschrei, denn er zog sie in seine Wohnung, stieß die Tür zu und drückte sie dagegen. Dann küsste er sie.
Erst als er seine Lippen langsam von ihrem Mund in ihren Nacken wandern ließ, konnte sie nach Luft schnappen. „Ich nehme an, du möchtest keinen Brandy.“ Er zog ihr schon das T-Shirt aus, also machte sie sich an seinem zu schaffen. „Und After-Dinner-Pralinen wohl auch nicht.“
Das Verlangen, das ihn schlagartig befallen hatte, als er sie sah, war übermächtig. Jeder Versuch, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen, war ohne Erfolg.
Cybil schmiegte sich an ihn, genauso drängend, genauso wild, und stöhnte auf, als er ihre Hose über die Hüften streifte.
Er wollte, dass sie ihm ganz gehörte.
Er schmiegte seine Hände um ihre Brüste, senkte den Kopf, legte die Lippen um eine Knospe und spielte damit. Ihre Haut war wie warme Seide, und er wollte sie an seiner spüren.
So viel zu fühlen und es zu überleben ist unmöglich, war Cybils letzter klarer Gedanke, während seine Finger, seine Lippen, seine Zunge ihr die Vernunft raubten.
Wie aus weiter
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