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Mein Traum wohnt nebenan

Mein Traum wohnt nebenan

Titel: Mein Traum wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zog ihn an. „Das ist ein Bademantel. Man bedeckt damit seine Blößen.“
    Er ging zu ihr und zog den Gürtel wieder auf. „Zieh ihn aus.“
    „Ich dachte, du willst essen.“
    „Will ich auch. Und ich möchte zusehen, wie du kochst.“
    „Dann … oh.“ Sie knotete den Gürtel zu. „Ich koche nicht nackt.“
    „Ich dachte da eher an …“ Er ging zum Bett zurück und hielt eins der Dessous hoch. „So etwas.“
    Überrascht sah sie ihn an. „Ich habe noch mehr davon gekauft. In Rot.“
    Lächelnd ließ er den schwarzen BH fallen. „Dann zieh die an. Ich habe riesigen Hunger.“
    In sexy Dessous zu kochen war riskant. Wie sehr, wurde Cybil klar, als Preston sie kurz darauf gegen die Tür zur Speisekammer drängte.
    Und sie mit sich auf den Teppich im Wohnzimmer zog.
    Und unter der heißen Dusche über sie herfiel.
    Die Kerzen waren längst heruntergebrannt und von draußen drang das erste Licht des Tages herein, als Cybil erschöpft und glücklich einschlief.
    Stunden später wachte sie allein wieder auf.
    Sie wusste, dass es ihr nicht wehtun sollte. Ihre Beziehung war rein körperlich, sein Herz blieb außen vor. Und ihrs war ihr Problem, nicht seins.
    Ich bin mit offenen Augen in diese Affäre gegangen, dachte sie, während sie das Schlafzimmer aufräumte. Und eine Affäre hatte Grenzen, die nicht überschritten werden durften.
    „Verdammt!“ Sie pfefferte die neuen Schuhe in den Schrank. „Verdammt, verdammt, verdammt!“
    Cybil warf sich aufs Bett und griff nach dem Telefon. Sie musste mit jemandem reden.
    „Mama? Mama, ich habe mich verliebt“, sagte sie und brach in Tränen aus.
    Prestons Finger flogen über die Tastatur. Er hatte keine drei Stunden geschlafen, aber er war hellwach. Sein erstes erfolgreiches Theaterstück hatte er sich abringen müssen, Wort für Wort. Doch dieses strömte nur so aus ihm heraus. Wie Wein aus einer Zauberflasche, die nur darauf gewartet hatte, entkorkt zu werden.
    Es war voller Leben, und zum ersten Mal seit langer Zeit war auch er es.
    Er sah alles vor sich. Die Charaktere, die Handlung, das Bühnenbild.
    Eine Welt in drei Akten.
    Er schrieb, bis ihm nichts mehr einfiel. Als er sich umsah, stellte er erstaunt fest, dass es schon wieder dunkel war. Sein Nacken war steif, sein Magen leer und der Kaffee neben ihm längst kalt.
    Preston stand auf und schaute aus dem Fenster. Es regnete in Strömen. Der Händler an der Ecke verkaufte Regenschirme und machte an diesem Abend ein Riesengeschäft.
    Er fragte sich, ob Cybil auch gerade aus dem Fenster sah und ob sie diese Szene in ihrem Comicstrip verarbeiten würde.
    Er dachte daran, wie er sie betrachtet hatte, bevor er leise aufgestanden und aus ihrer Wohnung geschlichen war.
    Es war besser gewesen, sie nicht zu wecken. Besser für sie beide.
    Er zog den Vorhang wieder zu und ging in die Küche, um Kaffee zu kochen und etwas Essbares zu suchen.
    In ein paar Wochen würde er New York hinter sich lassen. New York und Cybil. Jeder von ihnen würde sein eigenes Le ben weiterleben. Sie hier in der Großstadt mit ihren vielen Freunden, er allein und zufrieden in der Abgeschiedenheit seines Hauses.
    Heftiger als nötig stellte er den Becher ab, als ihm bewusst wurde, wie unangenehm ihm diese Vorstellung war.
    Sie konnten sich hin und wieder sehen. Er würde öfters nach New York kommen und Cybil besuchen.
    Bis sie einen anderen fand. Warum sollte eine Frau wie sie sich mit so wenig begnügen? Warum sollte sie darauf warten, dass er ab und zu aus Connecticut hereinschneite?
    Er würde es nicht von ihr verlangen. Sollte sie sich doch mit irgendeinem Idioten vergnügen, den ihre Freunde ihr aufdrängten.
    Aber nicht, solange er ihr gegenüber wohnte.
    Preston eilte zur Tür, um ein paar Dinge klarzustellen. Als er sie aufriss, sah er, wie Cybil sich strahlend in die Arme eines hoch gewachsenen Mannes mit hellbraunem Haar warf.
    „Immer noch das hübscheste Mädchen in New York“, sagte der Fremde. „Gib mir einen Kuss.“
    Und als sie genau das tat, überlegte Preston bereits, wie er den Kerl umbringen würde.

8. KAPITEL
    „Matthew! Warum hast du mir nicht gesagt, dass du kommst? Seit wann bist du hier? Wie lange bleibst du? Oh, ich freue mich ja so, dich zu sehen! Du bist ganz nass. Komm rein, und zieh die Jacke aus. Wann kaufst du dir endlich eine neue?“
    Matthew lachte nur, hob sie hoch und küsste sie wieder. „Du kannst noch immer nicht den Mund halten.“
    „Wenn ich glücklich bin, sprudele ich einfach über.

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