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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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Dunkelheit.
    »Vi? Bist du das, Vi?«
    Ich stottere Entschuldigungen, stehe auf und ordne mir die Haare.
    »Äh, ja …’tschuldigung, Jungs, ich wollte euch nicht … ich meine, es war nicht meine Absicht … äh … Ich dachte, ihr wärt jemand anders … Ich überlasse euch jetzt wieder eurem … Ich meine, ich lasse euch weitermachen … Oh shit, ich gehe einfach.« Rot wie eine Himbeere drehe ich um, sprinte zurück zum Haus, wobei ich bei den »Youngstern« vorbeikomme, die mittlerweile auf der Terrasse zu Onkel Silas’ geliebtem Bob Marley tanzen. Ohne zu überlegen renne ich weiter zu dem Ort, an dem ich mich immer sicher fühle, egal wo ich bin: in die Küche.
    Die Senioren haben ganz offensichtlich eine kleine Party gefeiert, während ich weg war. Sie sitzen alle um den Tisch herum, auf dem eine Unmenge leerer Flaschen stehen, während die Gläser aller Anwesenden gut gefüllt sind und lautes Gelächter und deftige Sprüche ertönen.
    Aric ist der Einzige, der noch steht. Er hält ein Glas Whisky in der Hand und gibt gerade eine Geschichte zum Besten.
    »… und im Eifer des Gefechts rufe ich völlig betrunken ›Mistral‹, worauf Elspeth ganz ruhig antwortet: ›Nein, Liebling, es ist nur eine leichte Brise!‹«

    Alle fangen schallend an zu lachen.
    »Nenn du mich mal bei einem anderen Namen, Silas Grant, und du bekommst es mit mir zu tun!«, gackert Marilyn.
    »Für mich hat es immer nur eine Frau gegeben, meine Taube«, antwortet er sofort.
    »Ich weiß, und es ist wirklich zu blöd, dass sie nicht dich geheiratet hat, sondern Bobby Brown …«
    »Oh Whitney, warum hast du mich verlassen«, nimmt Silas die Vorlage sofort auf, und Marilyn fällt ihm lachend in die Arme, und er küsst sie auf den Mund, was allgemeinen Applaus und Pfiffe nach sich zieht.
    »Also, ich fände so was auch nicht toll.« Die vorhin noch so nüchterne Margaret klappert mit ihren schweren blauen Augenlidern, während sie Silas und Marilyn dabei zusieht, wie sie heftige Zungenküsse austauschen. »Wobei ich zugeben muss, dass ich Evis auch manchmal ›Toby‹ nenne.«
    »Toby ist unser Wolfshund«, sagt Evis lachend und füllt sein Glas mit Whisky. »Was ist schlimmer«, fragt er, an Elspeth gewandt, »wie der Hund oder wie die Exfrau genannt zu werden?«
    Elspeth lächelt nachsichtig. »Ich habe kein Problem damit, ich weiß schon lange, dass Misty Arics große Liebe war.«
    »Nein, mein schönes Eheweib.« Aric schüttelt seinen roten Kopf und legt einen Arm um sie. »Misty war meine erste Liebe, und wie man so schön sagt: Alte Liebe rostet nicht …« Und dann erhebt er sein Glas und prostet Mistral zu: »Sie hängt so lange rum, bis die Unterhaltszahlungen aufhören!«
    Alle schreien vor Lachen, sogar Mistral, deren Lachen allerdings von einem starken Schluckauf behindert wird.
    »Du, Elspeth Grainger, bist die Liebe meines Lebens und das Leben meiner Liebe, ohne dich wäre ich einfach tot, und zwar sowohl körperlich als auch seelisch.«
    Silas lässt von Marilyn ab und schüttelt vorwurfsvoll den
Kopf. »Schnell, nehmt ihm den Whiskey weg, Aric wird schon wieder philosophisch.«
    »Komisch«, sagt Marilyn grinsend. »Ich dachte, er wäre einfach nur betrunken.«
    »Und ich dachte, ich wäre romantisch!«
    »Seltsam, wie sehr beides in unserem Alter Hand in Hand geht.«
    »Was, Romantik und Alkohol?«
    »Ja, wir brauchen Schnaps, um noch in Fahrt zu kommen.«
    »Oder beide betrinken sich so dermaßen, dass sie am nächsten Morgen behaupten können, es getan zu haben, weil sie sich an nichts mehr erinnern können«, grölt Aric. »Das ist immer noch besser als zuzugeben, dass nichts mehr läuft. Haben wir es heute Nacht getan, Liebling? Oh, Aric, das kann schon sein. Das ist toll, das beweist, dass wir es immer noch draufhaben, nicht wahr?«
    Und wieder allgemeines Gelächter.
    Und dann bemerken sie mich.
    »Violet!« Ein Chor betrunkener Stimmen begrüßt mich, und Elspeth sieht mich besorgt an. Ihre Augen sind vom Alkohol getrübt und ganz schmal.
    »Um Himmels willen, Kind, wie siehst du denn aus? Wo bist du gewesen?«
    »Mir geht’s gut, danke … Ich bin nur … Ich war nur kurz im Garten, um etwas frische Luft zu schnappen.«
    »Du bist ja leichenblass! Sieht sie nicht blass aus, Silas?«, ruft Elspeth voller Sorge. »Sag bloß, du bist dem Geist von Angus Grainger begegnet! Vielleicht hat er sein Turmzimmer verlassen, um eine Runde durch den Garten mit dir zu machen?«
    »So was in der Richtung«, sage ich mit

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