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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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Was bedeutet das Wort ›normal‹ heute schon noch?«
    »Mir brauchst du das nicht zu sagen. Die Leute können es treiben, wie sie wollen, und kein Mensch zuckt auch nur mit der Wimper. Aber nicht mein Adam, seine Moralvorstellungen sind so viktorianisch, dass du sie sammeln und in einem Museum ausstellen könntest. Was die Sache auch nicht besser macht, ist der Umstand, dass er sich als ältester Sohn von Aric Grainger in der Erbfolge der Lairdship sieht und sich verpflichtet fühlt, den Stammbaum fortzusetzen.«
    »Aber das ist doch völlig antiquiert!«

    »Das kannst du wohl sagen«, erwidert er schmollend. »Dabei ist es ja nicht einmal so, dass er der einzige Erbe wäre, aber er weiß, dass Sollie mit seinem Leben in London sehr glücklich ist und es nur ungern aufgeben würde, um hierherzuziehen und die ›Angeln-, Jagen- und Highland-Nummer‹ durchzuziehen, während Adam das nur zu gern täte.«
    »Ja, er hat so was Nobles an sich«, sage ich nickend. »Und ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen, dass Sol sein Leben als Rechtsanwalt gegen das eines Lairds eintauschen würde.«
    »Genau. Aber darf ich sagen, dass du eine reizende Lady Grainger abgeben würdest? Du hast sogar den richtigen Namen dafür: Lady Violet. Klingt das nicht total nobel und vornehm?«
    »Findest du?« Ich muss lachen.
    »Oh, absolut.«
    Ich denke einen Moment nach.
    »Nein«, sage ich schließlich lachend und schüttle den Kopf. »So sehe ich mich nicht. Adam wird die Sache übernehmen müssen, und du trägst das Diadem dazu.«
    »Damit habe ich kein Problem, aber was ist mit der Erbfolge?«
    »Wieso? Aric hat das Anwesen und den Titel doch auch von seinem Onkel übernommen, weil der unverheiratet und kinderlos war, warum sollte Adam nicht das Gleiche tun dürfen?«
    »Du meinst, das Erbe einem Neffen übergeben? Wow, das wär’s doch. Du würdest einen Haufen Kinder kriegen, und wir suchen uns dann den Sohn aus, der uns am besten gefällt«, sagt er lachend.
    »Oder ihr vergesst diesen ganzen Käse mit der Erbfolge und macht mit eurem Leben einfach, was ihr wollt.«
    »Wäre das nicht wundervoll? Aber Adam sieht sich viel zu sehr in der Verantwortung, um das zu tun. Er ist eben einfach
altmodisch.« Aidan seufzt. »Ich schätze, das ist auch eine Form von Widerstand gegen seine New-Age-Mutter und ihren spirituellen Firlefanz, aber er übertreibt damit ein bisschen.«
    »Aber du liebst ihn trotzdem.«
    »Wie könnte ich nicht? Du weißt ja, wie er aussieht. Ich wünschte, es wäre möglich, dass wir Kinder zusammen kriegen könnten; stell dir vor, wie schön die wären!«
    »Wunderschön«, stimme ich zu.
    »Und hinter diesem ernsten Gesicht verbirgt sich ein Herz aus purem Gold. Ein Mann mit Prinzipien hat auch seine Vorteile, weißt du. Es bedeutet nämlich in der Regel auch Anstand und eine gute Seele.«
    »Aber der Nachteil ist, dass er nicht zu eurer Beziehung steht.«
    »Noch nicht«, sagt Aidan resolut.
    »Mach dir keine Sorgen, von mir wird jedenfalls keine Menschenseele etwas erfahren. Aber was ist eigentlich aus deinem Kongress geworden?«
    »Der geht ohne mich weiter. Wir hatten heute einen fürchterlichen Streit am Telefon.«
    »Und deshalb bist du den ganzen Weg hier heraufgefahren, um alles Auge in Auge zu besprechen?«
    Er nickt. »Ich bin einfach früher gegangen, um noch einen Flieger zu erwischen, aber morgen früh werde ich Ärger kriegen, weil ich nicht bis zum Ende geblieben bin.«
    »Was tut man nicht alles für die Liebe …«
    »Selbst wenn der Geliebte es nicht verdient hat«, sagt er traurig.
    »Na ja, du weißt ja, was Dolly dazu sagen würde, nicht wahr?« Ich grinse ihn an.
    Er grinst zurück.
    Und dann singen wir gemeinsam: »Stand by your man …«

    Als wir mit unserem Stegreif-Karaoke fertig sind, lächelt er wieder, aber dann seufzt er doch, zuckt mit den Achseln und nimmt mich in den Arm.
    »Tja, Violet, es ist hart, ein Geheimnis zu hüten, das man nicht hüten will, nicht wahr?«
    »Falls es dich tröstet: Ich werde dich morgen Abend begrü ßen, als hätte ich dich eine Woche nicht mehr gesehen. Dein Geheimnis ist sicher bei mir.«
    »Natürlich ist es das. Ich schätze, es gibt noch ein paar andere Dinge, die sicher bei dir sind. Wie zum Beispiel Solomons Herz. Der Mann ist ein Glückspilz …«
    »Danke.«
    »Es ist die Wahrheit. Wie geht es dir denn? Ich meine, an der Philly-Front …«
    »Ich bin misstrauisch«, antworte ich.
    »Auf der Hut.«
    Ich nicke.
    »Ich schätze, das ist

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