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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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verstehen leise zu sein, ehe er den Weg ins Innere des Felsens fortsetzte.
    Nach ein paar Minuten hielten sie endgültig an, und Alex saß ab.
    »Jetzt sind wir in Sicherheit, Isabel. Wir müssen die Pferde hier zurücklassen und den Rest des Weges gehen. Ich werde sie später holen. Aber jetzt brauche ich deine Hilfe bei Rory.«
    Rory . Isabel sprang von ihrem Pferd, ehe Alex ihr seine Hilfe anbieten konnte, und hastete zu Rory, der immer noch zusammengesunken auf seinem Pferd saß. Als sie seine Haltung sah, nahm sie an, dass er wohl das Bewusstsein verloren haben musste. Doch als sie ihn berührte, öffnete er die Augen und lächelte schwach.
    »Rory, oh Gott, Rory. Halte aus, wir sind fast da.« Verzweifelt suchte sie nach einer weiteren Bestätigung, dass er noch am Leben war, und klammerte sich an seinen Arm. Sorgsam achtete sie auf seine Verletzung, als sie sich vorsichtig nach vorn beugte, um den Pfeil nicht zu berühren, der aus seinem Bauch ragte, und drückte ihre Lippen auf seine feuchte Stirn. Seine Haut fühlte sich so kalt an. Sie konnte den metallischen Geschmack von Blut wahrnehmen. Eine nie gekannte Angst legte sich auf ihre gequälte Seele. Das launische Schicksal konnte doch nicht so grausam sein … wo sie einander doch gerade erst gefunden hatten.
    »Isabel, wir müssen ihn in die Festung schaffen.«
    Wortlos half sie Alex dabei, ihn aus dem Sattel zu ziehen,
während sie versuchten, ihm nicht mehr Schmerzen als unbedingt nötig zu bereiten. Alex legte sich Rorys Arm über die Schulter und Isabel stützte ihn so gut sie eben konnte auf der anderen Seite. Rory bewegte seine Füße nach vorn, doch er verkrampfte sich dabei immer wieder, sodass Isabel merkte, welche Schmerzen ihm jeder einzelne Schritt bereitete. Aneinandergedrängt schwankten sie den trügerischen, feuchten Weg aus Sand und Stein entlang.
    »Wo sind wir?«
    »In einem alten Gang, der vor langer Zeit von unseren nordischen Vorfahren gebaut worden ist. Er wird nur selten benutzt, und nur wenige wissen überhaupt von seiner Existenz. Nur Rory und ich wissen, wie man den Eingang findet. Und jetzt du auch.«
    Sie musste schlucken, denn sie fühlte sich geehrt, dass man ihr solch ein Geheimnis anvertraute. Gleichzeitig aber wünschte sie sich, nicht von dem Geheimgang erfahren zu haben. Isabel fühlte sich ihrer Familie immer noch verbunden und wäre lieber nicht gezwungen worden zu lügen.
    Vor purer Erschöpfung begannen die Beine unter ihr nachzugeben; der mächtige Körper, den sie so bewunderte, war in so einem Moment eindeutig von Nachteil. Isabel merkte an der Art, wie er Abstand zu ihr hielt, dass er versuchte, sie mit seinem Gewicht nicht zu erdrücken. Bei der Menge an Blut, die mittlerweile ihr Reitgewand tränkte, fürchtete sie jedoch, dass er bald das Bewusstsein verlieren würde – oder Schlimmeres.
    Brich jetzt nicht zusammen, Isabel. Er braucht dich.
    Gerade als sie dachte, keinen einzigen Schritt mehr tun zu können, blieb Alex stehen.
    »Wir sind da.«
    Sie hätte vor Erleichterung beinahe geschluchzt. Trotz der feuchtkalten Luft im Tunnel bedeckten Schweißperlen ihre
Stirn. Sie wischte sie mit dem Ärmel ihres Reitkleides weg und schaute verständnislos die massive Felswand an.
    »Was meinst du damit?«
    »Sieh nach oben.«
    In der Decke, vielleicht dreißig Zentimeter über Alex’ Kopf, bemerkte sie eine Falltür.
    Alex antwortete auf ihre unausgesprochene Frage. »Ich gehe zuerst. Du musst dafür sorgen, dass er gerade steht, während ich versuche, ihn durch die Falltür nach oben zu ziehen. Wir befinden uns dann am Fuße einer versteckten Treppe, die in den Küchentrakt der alten Festung führt.«
    Wie konnte das sein? Sie hatte doch jeden Zentimeter des Gebäudes untersucht. Isabel sagte jedoch nichts, denn sie wollte vermeiden, dass Alex sie fragte, warum sie sich eigentlich so sehr für die Festung interessierte.
    »Was riecht denn da so? Es riecht nach gebratenem Fleisch.«
    »Es ist gebratenes Fleisch. Ein besonders grausamer Vorfahre von mir verlegte die Entlüftungslöcher der Küche ins Verlies, um die Gefangenen zu quälen.«
    »Sind wir denn in der Nähe des Verlieses?«, fragte sie. Der einzige Zugang zum Verlies von Dunvegan lag in einem kleinen Raum neben der großen Halle über dem Küchengewölbe. Sie unterdrückte ein Schaudern. Das Verlies war nichts weiter als ein schreckliches vier Meter tiefes Loch im Felsen, in das die Gefangenen hineingestoßen wurden, um dort zu sterben. In der ersten

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