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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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zugeschnürt, dass sie keinen Ton hervorbrachte.
    Alex packte die Zügel von Rorys Pferd und raste dann in den Wald, um dort Deckung zu finden. Tränen strömten aus ihren Augenwinkeln und wurden durch den schnellen Ritt vom Wind nach hinten zum Haaransatz gedrückt, als ihr Pferd durch das Unterholz donnerte. Ohne auf die Zweige zu achten, die ihr ins Gesicht schlugen, folgte sie Alex mit halsbrecherischer Geschwindigkeit, während er sie durch den Wald Richtung Norden auf Dunvegan zuführte. Dabei mied er die freie Fläche in der Nähe des Wassers und das Hochmoor, wo die Mackenzies gelauert hatten. Sogar jetzt konnte
sie die wilden Schreie ihrer Verfolger hören, die dicht hinter ihnen waren und auf der Jagd nach ihrer Beute aufgeregt näher kamen.
    Rorys Kopf baumelte besorgniserregend über dem Hals seines Pferdes. Bei der Vorstellung, wie sich der Pfeil bei jedem harten Galoppsprung in seinen Körper bohrte, drehte sich ihr förmlich ein Messer im eigenen Bauch um. Ich darf ihn nicht verlieren. Der Schmerz musste unerträglich sein. Das würde er nicht überleben. Sie hatte solche Verletzungen schon früher gesehen und sie wusste, dass es einem Wunder gleichkäme, sollte er überhaupt diesen Tag lebend überstehen.
    »Es ist nicht mehr weit, Isabel, werde nicht langsamer. Wir sind fast da«, brüllte Alex, während seine Worte fast vom lauten Donnern der Hufschläge übertönt wurde.
    Isabel trieb ihr Pferd noch mehr an. Da sie noch nie einen guten Orientierungssinn gehabt hatte, wusste sie, dass sie hier nie wieder herausfinden würde, wenn sie Alex und Rory aus den Augen verlor – und sie den Mackenzies nicht vorher in die Hände fiel.
    »Da vorne sind sie. Wir haben sie fast.« Die Mackenzies hörten sich sehr nah an. Zu nah. Sie hörten sich so an, als wären sie gleich hinter ihr.
    »Schneller, Alex, sie holen auf. Wir werden nicht gegen sie ankommen.«
    »Wir sind fast da.«
    Er bog nach links, Richtung Küste ab, und dann ging es am Rand des Waldes durch noch mehr dichtes Unterholz, einen fast nicht erkennbaren Pfad entlang, der zum felsigen Ufer führte. Sie hatten den winzigen Zufluss zur Bucht im Süden der Festung erreicht. Der Weg war zu Ende. Man konnte nirgends mehr hin. Über ihnen erhob sich in kaum dreißig Metern Entfernung auf einer unbezwingbaren Klippe die
Festung. So kurz vor der sicheren Zuflucht. Doch sie hätten auch in Edinburgh sein können; denn um in die Festung zu kommen, müssten sie entweder fliegen oder schwimmen. Die Bucht umschloss Dunvegan von zwei Seiten, landeinwärts versperrte ein tiefer, zerklüfteter Graben den Zugang.
    »Wo reiten wir hin?«, rief sie Alex zu.
    »Folge mir einfach, Isabel.« Sie konnte Rory nicht mehr sehen. Alex trieb Rorys Pferd vor sich her und der Weg war für ein Pferd fast schon zu schmal. Bitte, lass ihn am Leben bleiben.
    Alex führte sie um den Zufluss der Bucht herum und hielt dann direkt auf die felsige Klippe zu, wo die steile Felswand die Bäume des Waldes berührte. Vorsichtig ließ sie ihren Blick an der zehn Meter hohen Felswand nach oben gleiten, auf der sich dann der Curtainwall der Festung erhob. Es gab keine Möglichkeit, nach drinnen zu gelangen. Außer Alex hatte vor, die Wand mit Rory auf dem Rücken zu erklimmen; denn auf der einen Seite wurde ihnen der Weg vom Wasser abgeschnitten und von einem unbezwingbaren Terrain auf der anderen.
    Alex wurde langsamer und hielt direkt auf einen großen, zerklüfteten Felsen zu, der mit dichtem Laub bedeckt war.
    Sie konnte den Schlachtruf der Mackenzies hinter sich hören. Wegen der Bäume zu ihrer Rechten konnte man sie aber nicht sehen, doch sie wusste, dass sie jede Sekunde damit rechnen mussten, von ihnen entdeckt – und angegriffen zu werden.
    Ihr Pferd folgte Rory und Alex, als diese mitten ins Buschwerk hineinritten, hinter dem Felsen scharf nach links abbogen und dann im Nichts verschwanden.
    Sofort war sie von feuchtkalter Dunkelheit umhüllt. Sie konnte Alex’ Pferd vor sich schnauben hören, aber um etwas sehen zu können, war es zu dunkel. Langsam folgte ihr Pferd
Alex’ Schlachtross, als würde es sich von seinem Instinkt leiten lassen. Oder seinem Geruchssinn. Sie zwinkerte immer wieder, um ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Und schließlich konnte sie undeutlich Felswände und einen feuchten, felsigen Boden erkennen. Sie befanden sich offenbar in einem großen Tunnel in der Felsklippe. Alex hielt vor ihr an, drehte sich um und gab ihr mit einer Geste zu

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