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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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zu zählen. Es waren lediglich zwölf. Sie zog die Beschäftigung jedoch in die Länge, indem sie auch die vielen schmalen Schlitze in den meterdicken Mauern zählte. Es wäre ziemlich viel Sonnenlicht vonnöten gewesen, um eine so beachtliche Festung wie diese zu erhellen. Doch der Saal wurde vor allem von Kerzen und der rauchigen Glut des offenen Kamins beleuchtet.
    Die Wände waren sparsam dekoriert, nur hier und da hing ein abgenutzter und wenig kunstvoller Wandteppich. Doch war an der Wand hinter der Tafel mittig ein bedrohlich wirkendes, fast einen Meter langes claidheamhmór aufgehängt. Der gewaltige Zweihänder mit Kreuzheft war viel zu unhandlich und schwer, um wirklich benutzt zu werden, und doch verweilte sie einen Moment lang in seiner Betrachtung.
    Ob es wohl ihm gehörte?
    Wenn es einen Mann gab, der in der Lage war, diese schwere Waffe zu schwingen, dann musste es der MacLeod sein. Isabel warf dem Mann an ihrer Seite einen verstohlenen Blick zu. Sie sah, wie der feine Stoff seines Hemdes über Schultern und Armen spannte, eine Tatsache, die ein seltsames Kribbeln in ihrem Bauch hervorrief. Rory MacLeod war der körperlich beeindruckendste Mann, den Isabel je kennen gelernt hatte. Nie war ihr die Größe und Stärke eines Mannes so deutlich geworden wie jetzt. Es schien beinah unmöglich, seine Stärke nicht wahrzunehmen. Sie war sich nur allzu sehr seiner Präsenz an ihrer Seite bewusst.
    Seine muskelbepackten Schultern waren so breit, dass er sie jedes Mal berührte, wenn er sich ein Stück Fleisch oder ein mit Butter bestrichenes Brot von der Platte nahm, die sie sich teilten. Sogar die Luft war von seinem männlichen Duft nach Meer und Sandelholz erfüllt. Es war eine verführerische Mischung,
die in ihre Haut einzudringen und tief in ihr Bewusstsein zu sickern schien. Sie spürte, dass sie auf seine unverhüllte Männlichkeit reagierte. Nicht mit Angst, sondern mit einem Gefühl, das wohl aufgeregter Neugier am nächsten kam. Kurz kam ihr sogar der Gedanke, ihn zu berühren, um zu fühlen, ob sein Körper wirklich so hart und stark war, wie er aussah. Doch dann verdrängte sie das seltsame Verlangen sofort wieder. Was war nur los mit ihr?
    Die Stärke des MacLeod war jedoch nicht allein seiner körperlichen Kraft zuzuschreiben. Sie fand auch in seiner Rolle als Anführer ihren Ausdruck.
    Während sie aßen, hatte Isabel die Gelegenheit gehabt, zu beobachten, wie er sich gegenüber seinen Clansleuten verhielt. Es war nur allzu ersichtlich, dass die zahllosen Männer, die an ihre Tafel kamen, um ihnen mit ehrlicher Bewunderung und Stolz zu gratulieren, ihn liebten und verehrten. Er schien eine entspannte und freundschaftliche Beziehung zu seinen Männern zu pflegen.
    Ein Verhalten, das in völligem Gegensatz zu dem stand, wie er sich ihr gegenüber gab.
    Seine einsilbigen Antworten ließen keine Unterhaltung aufkommen, und so hatte sie es schließlich aufgegeben und sich Alex zugewandt, um von ihrer Langeweile erlöst zu werden. Zumindest war Alex ihr gegenüber freundlich und zuvorkommend. Doch aus irgendeinem Grund wühlte sein attraktives Gesicht sie in keiner Weise so auf, wie Rorys es getan hatte. Trotz allem entspannte Isabel sich ein bisschen und schenkte ihm sogar ein Lächeln für seine charmanten Komplimente.
    Nach ein paar Minuten drehte sie sich wieder zu Rory um, obwohl sie eigentlich damit rechnete, von ihm wieder ignoriert zu werden. Doch stattdessen stellte sie überrascht fest, dass er sie finster ansah.

    »Amüsiert Ihr Euch, Isabel?«
    Die Kälte in seiner Stimme ließ sie zusammenfahren. Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, wäre sie fast versucht gewesen anzunehmen, dass er eifersüchtig klang.
    Seine blauen Augen waren ganz dunkel geworden. Dieser Mann könnte einen Felsen zum Schmelzen bringen, dachte Isabel, während sie sich unter seinem stechenden Blick wand. Sie hätte alles dafür gegeben zu erfahren, was er gerade dachte. Doch sie beschloss, sich von seiner abweisenden Haltung nicht verunsichern zu lassen, und ignorierte die nervöse Unruhe, die sich plötzlich in ihrem Bauch breitmachte. Ich habe nichts Verkehrtes getan , rief sie sich in Erinnerung.
    Zumindest noch nicht .
    Stolz hob sie das Kinn und erwiderte ohne mit der Wimper zu zucken seinen Blick. Sie sprach ungezwungen, so als hätte sie überhaupt nicht bemerkt, dass irgendetwas war. »Ja, Euer Bruder ist außerordentlich freundlich. Wir haben gerade über das Talent Eurer Dudelsackspieler gesprochen. Sie

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