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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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einen Schluck cuirm . Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie es sein würde, ihr beizuliegen, wenn schon ein keuscher Kuss das Feuer in ihm lodern ließ. Die Erinnerung an diesen Kuss war noch immer allgegenwärtig. Wieder fing er an, unruhig auf seinem Platz hin und her zu rutschen.
    Er wusste, in welche Richtung ihre Gedanken gingen. Den ganzen Abend lang hatte er sein Bestes gegeben, um sie zu ignorieren, und hatte schamlos mit der schönen, aber geistlosen Catriona MacCrimmon geflirtet. Er wusste, dass es falsch
war, Catriona zu ermutigen. Sie hatten einmal eine Beziehung geführt, die zwar ihren Zweck erfüllte, aber recht bald langweilig geworden war. Doch irgendwie musste Rory sich von Isabel ablenken. Er hatte den ganzen Tag dagegen ankämpfen müssen, seine Braut unentwegt anzustarren. Er sagte sich, dass er sie nur ansah, weil seine Aufgabe darin lag, zu beobachten, was die Leute um ihn herum trieben – vor allem diejenigen, bei denen ein wenig Misstrauen angebracht war. Doch er war längst nicht so gelassen, wie er vorgab. Er wünschte, dass nur ihre Schönheit für sein Interesse verantwortlich wäre, doch leider musste er feststellen, dass es auch andere Gründe dafür gab.
    Ohne es zu wollen, hatte Rory schon viele kleine Aspekte ihres Wesens wahrgenommen, zum Beispiel wie sie mit ihrem Haar herumspielte, wenn sie nervös war, oder wie sie sich auf die Unterlippe biss, wenn sie nachdachte. Aber es waren nicht nur diese kleinen Eigenarten, die ihm gefielen. Er hatte zudem beobachtet, wie freundlich und rücksichtsvoll sie im Umgang mit anderen Menschen war. Wie zum Beispiel, dass sie Deidre am Morgen zur Zeremonie eingeladen hatte.
    Und nach der Zeremonie hatte er noch etwas anderes bemerkt. Sie hatte umgehend die Anerkennung ihres Vaters gesucht. Ihr Gesichtsausdruck war so eifrig gewesen, dass es beinahe wehtat, sie anzusehen. Doch er hatte sie angesehen. Und es war ihm nicht entgangen, wie enttäuscht sie war, als ihr Vater nicht so reagierte, wie sie es sich gewünscht hatte. Ihre Beziehung zu ihrem Vater und den Brüdern schien sehr schwierig, ja fast schon steif zu sein. Als wäre sie ein zerbrechliches Stück Porzellan, von dem sie nicht genau wussten, wie man es behandeln sollte. Rory musste zugeben, dass es ihm ganz ähnlich ging.
    Und doch tat sie ihm leid. Er selbst hatte ein sehr inniges
Verhältnis zu all seinen Brüdern und Schwestern. Doch dann stutzte er und runzelte unmerklich die Stirn. Zu seiner jüngsten Schwester Flora hatte er ein weniger enges Verhältnis. Sie war nach dem Tod des Vaters mit ihrer Mutter zusammen weggegangen und kam seitdem nur selten nach Dunvegan. Er nahm sich vor, diese Situation bald zu ändern. Das Mädchen sollte nicht aufwachsen, ohne ihre nächsten Verwandten zu kennen.
    Isabel war auf liebenswerte Art verletzlich, aber nicht ängstlich. Die mentale Stärke, mit der sie seinem ganz uncharakteristischen Temperamentsausbruch begegnet war, bezeugte dies. Anfangs war er erleichtert gewesen, als sie endlich aufgegeben und sich, wie er vorhergesehen hatte, zu Alex umgedreht hatte. Sollte sie doch seinem Bruder eine Weile auf die Nerven gehen. Doch Alex schien ihre Gegenwart aufrichtig zu genießen, er hatte schon lange nicht mehr so entspannt ausgesehen wie im Gespräch mit Isabel. Es hätte Rory froh stimmen sollen. Und das war der Grund, warum er so überrascht war von seiner Reaktion.
    Er gab es ungern zu, aber ihr Mut hatte ihn beeindruckt. Viele Männer, die weitaus stärker und erfahrener waren als sie, hatten sich von seinem bösen Blick einschüchtern lassen. Und die meisten Mädchen hätten wohl schon lange das Weite gesucht. Doch sie hatte es irgendwie fertiggebracht, dass er sich schlecht fühlte, weil er versucht hatte, sie einzuschüchtern.
    Diese Mischung aus Verletzlichkeit, Witz und Courage war äußerst ungewöhnlich. Er schüttelte den Kopf. Sie erinnerte ihn an seine Schwester Margaret … zumindest daran, wie sie vorher gewesen war.
    Doch wusste er, wer sie wirklich war? In Wahrheit hatte er keine Ahnung, wie er sie einschätzen sollte. Sie hatte viel mehr Format, als er erwartet hatte, und nichts von dem hochnäsigen
Selbstvertrauen schöner Frauen. Sie hatte ihn überrascht, und Rory mochte keine Überraschungen. Isabel MacDonald war beinahe zu gut, um wahr sein. Noch dazu, weil sie von Sleat kam. Bis jetzt hatte das Mädchen nichts getan, was sein Misstrauen erregt hätte, aber es war ja auch noch nicht viel Zeit vergangen. Man würde

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