Mein ungezähmter Highlander
das getan hatte, was er geschworen hatte, in jedem Fall zu vermeiden.
Sie ist ein schöner Gegenstand , rief er sich in Erinnerung.
Und doch war er sich voller Unbehagen bewusst, wie klein und zart sie wirkte, als sie dort vor den anderen Anwesenden auf dem Burghof standen, um getraut zu werden. Und nervös sah sie aus. Seine Hand bewegte sich um einige Zentimeter auf sie zu, doch dann zog er sie schnell wieder zurück.
Was zum Teufel machte er da?
Er räusperte sich und sagte sich, dass er endlich aufhören sollte, sich wie ein Dummkopf zu benehmen.
Glengarry legte nun ihre Hände ineinander und band sie mit einem Stück Tuch zusammen. Rory starrte die kleine Hand an, die in seiner lag. Die Symbolik dieser Tradition, dass ihre Hände nun gebunden waren wie auch sie aneinander gebunden sein würden, ließ ihn nicht unberührt. Es würde zwar keine richtige Ehe geben, aber diese Ehe auf Probe würde real genug sein.
Er sprach nun den Schwur, der sie für ein Jahr aneinander binden sollte. »Ich, Roderick MacLeod, der Chief der MacLeods, schwöre Isabel MacDonald meine Treue und verpflichte mich hiermit, sie für nicht weniger als ein Jahr zur Frau zu nehmen.«
Als auch Isabel den Schwur gesprochen hatte, war die Zeremonie vorüber. Bis auf eine Sache.
»Worauf wartet Ihr, MacLeod?«, spottete Sleat. »Wollt Ihr Eure Braut nicht küssen?«
Rory verkrampfte sich, er wusste, dass es getan werden musste. Doch er sträubte sich dagegen. Nicht weil er sie nicht küssen wollte, ganz im Gegenteil, sondern weil er sie so sehr küssen wollte, dass es wehtat. Er wollte sie schmecken. Er wollte eine Kostprobe nehmen von dieser verbotenen Frucht ihres Mundes.
Isabel starrte mit hochroten Wangen auf ihre Zehen, die in den Spitzen ihrer silbernen Pantoffeln gerade eben unter dem bestickten Saum ihres Kleides hervorschauten.
»Nun gut«, sagte er und hob ihr Kinn mit dem Finger an. »Ein Kuss, um unseren Schwur zu besiegeln.«
Langsam näherte er sich ihrem Gesicht. Kurz bevor ihre Lippen sich berührten, hielt er inne, um ihren blumigen Duft
einzuatmen. Er stöhnte fast auf, als ihn der Rausch der Begierde wie Feuer durchfuhr.
Gütiger Gott , wie süß sie schmeckte. So süß wie Honig.
Und wie unerträglich weich sie war. Unter seinen Händen fühlte sich ihre Haut an wie Samt.
Er verweilte einen Moment. Das Verlangen, den Kuss zu vertiefen, war jetzt fast übermächtig. Er wollte sie in seine Arme schließen und ihren vollen Busen an seine harte männliche Brust drücken. Er wollte spüren, wie sich ihre Hüften an seine Lenden pressten. Er wollte seine Zunge in die süße Höhle ihres Mundes tauchen und sie kosten.
Doch irgendwie schaffte er es, sich zurückzuhalten.
Langsam hob er den Kopf. Als er sah, wie sie mit vor Verlangen geröteten Wangen und leicht geöffnetem Mund noch immer zu ihm aufschaute, verspürte Rory einen Moment unkontrollierbarer Begierde. Eine Begierde, die mit überwältigender Intensität an seinem Körper nagte.
Zum ersten Mal in seinem Leben und nach zahllosen Kämpfen auf dem Schlachtfeld, bei denen er seine Feinde vor Furcht in die Knie gezwungen hatte, sah Rory MacLeod sich einer echten Gefahr gegenüber.
Er ließ ihr Kinn los, senkte die Hand und trat einen Schritt zurück. Das würde nicht noch einmal passieren.
Isabel war noch nie zuvor geküsst worden und vollkommen unvorbereitet auf die Intensität dieser Erfahrung gewesen. Seine starken Finger umfassten ihr Gesicht so vorsichtig, dass ein stechendes Verlangen in ihr aufloderte. Und als ihre Lippen sich berührten, meinte sie für einen Moment im Himmel zu schweben. Das Gefühl der Verbundenheit war so stark, dass es ihr Angst machte und sie einen Moment lang den Eindruck hatte, ihr Körper würde nicht mehr ihr gehören.
Als er den Mund noch fester auf ihren drückte, umhüllte sein warmer Atem all ihre Sinne und ihr Körper schien zu schmelzen. Sie fühlte sich ganz schwach. Alle Kraft schien aus ihrem Körper gewichen. Ihr war ganz warm. Geradezu heiß vor aufkeimender Begierde.
Einen Augenblick lang vergaß sie sogar die Lüge, die sie beide zueinandergeführt hatte. Sie vergaß ihre Familie und alles um sich herum und gab sich einem viel mächtigeren Rufe hin.
Sie wollte mehr.
Doch er zögerte.
Isabel wartete und wusste nicht, was sie tun sollte. Einen großartigen Moment lang schien es, als wollte er sie in seine kräftigen Arme schließen und den Kuss vertiefen. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, und
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