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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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schweigend zugebrachten Mahlzeiten, die sie seit nunmehr drei Wochen hatte durchstehen müssen, jetzt endlich zu Ende wären.
    Abgesehen von nichts sagenden Bemerkungen über das Essen und anderen bedeutungslosen Höflichkeitsfloskeln würdigte Rory sie meist keines Blickes, sondern unterhielt sich bei den Mahlzeiten vornehmlich mit seinen Männern. Gelegentlich hatte sie bemerkt, wie Alex, der bei den anderen Kriegern saß, sie ansah. Als ob er ihre Einsamkeit gespürt hätte, schenkte er ihr dann jedes Mal ein aufmunterndes, schiefes
Lächeln. Doch sogar Alex mied geflissentlich jedes längere Gespräch mit ihr. Und heute war es nicht anders.
    Rorys höfliches Desinteresse enttäuschte sie zutiefst, besonders heute Abend, wo jeder Nerv in ihrem Körper aufs Äußerste gespannt war. Trotzdem musste sie immer wieder an die bevorstehende Nacht denken, als sie jetzt so dicht neben ihm saß und ihr Körper vor Aufregung kribbelte. Unter ihren Wimpern hervor warf sie ihm einen vorsichtigen Blick zu. Wie würde es wohl sein? Wie würde er wohl sein? Würde er behutsam sein, im Wissen um ihre Unschuld? Ihre Gedanken wanderten zu seiner beeindruckenden Gestalt. Seine Größe machte ihr Angst. Sie hoffte, dass er sie mit all seinen Muskeln nicht erdrückte. Sie hatte Fragen über Fragen, doch Rory schien sich keinerlei Gedanken wegen der kommenden Nacht zu machen. Für ihn schien es eine Nacht wie jede andere auch zu sein.
    Anscheinend hatte er ihren Blick gespürt, denn plötzlich drehte er sich zu ihr um und fragte: »Entspricht alles Euren Wünschen …?« Er hielt bedeutsam inne. Isabel errötete, weil er sie dabei erwischt hatte, wie sie ihn so offensichtlich anstarrte. »… im neuen Turm?«, beendete er seinen Satz lächelnd. Er amüsierte sich ganz offensichtlich über ihr Unbehagen.
    »Ja, das Bett ist –« Sie hielt verschämt inne. Ihre Wangen brannten. »Ich wollte sagen, das Zimmer ist herrlich.«
    Sie sah etwas in seinem Blick aufflackern. »Ich freue mich, dass es Euch gefällt«, sagte er. Doch bevor sie antworten konnte, drehte er sich schon wieder zu Alex um.
    Irgendwie gelang es ihr, das Abendessen zu überstehen. Dieses eine Mal war sie dankbar dafür, dass er sie ignorierte. Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander, und sie hatte Angst, noch einmal einen ähnlichen Schnitzer zu machen wie vorhin.

    Mit Hilfe von Bessie zog Isabel ihr wunderschönes Nachthemd aus elfenbeinfarbener Seide an, das ihr Onkel allein für diese Gelegenheit ausgewählt hatte. Es war nicht verwunderlich, dass es äußerst knapp bemessen war. Der hauchzarte Stoff schmiegte sich so verführerisch an ihre weiblichen Kurven, dass der Phantasie wenig Raum gelassen wurde. Ein wenig fühlte sich Isabel wie ein dressierter Gänsebraten, doch dann verwarf sie ihre Bedenken und ließ sich von Bessie bemuttern.
    Nach ein paar letzten peinlichen Erklärungen, bei denen Isabel am liebsten abwechselnd gelacht oder geweint hätte, war sie jetzt endlich allein. Sie kroch unter die Decke und wartete.
    Und wartete.
    Stundenlang lag Isabel wach im Bett. Sie hatte die Decke bis zum Kinn hochgezogen, und ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Ihr Herz hämmerte. Sie lauschte angestrengt und wartete die ganze Zeit auf den unfehlbaren Klang seiner schweren Schritte. Doch sie kamen nicht.
    Und dann irgendwann wurde ihr auf schmerzliche Weise klar, dass er gar nicht vorhatte, zu ihr zu kommen.
    Viel enttäuschter, als sie wahrhaben wollte, blies Isabel die Wachskerze neben dem Bett aus und schlief. Ruhelos.
     
    Sieben lange Nächte später blickte Rory die Frau an, die dort, keine zwei Meter von ihm entfernt, schlief und dachte daran, wie albern er war. Es konnte doch wohl nicht wahr sein, dass er sich von einem Mädchen von seinem Bett fernhalten ließ.
    Seitdem er ihr befohlen hatte, in sein Zimmer umzuziehen, hatte er kaum mehr als ein paar Stunden geschlafen. Isabel hatte von allem Besitz genommen – von seinem Zimmer, seinem Bett und seinen Gedanken. Sogar der Raum roch nach
ihr und verführte ihn mit ihrem süßen Lavendelduft. Jede Nacht saß er in seinem Schlafgemach am Feuer, trank literweise Whisky, um sein Verlangen zu betäuben, und dachte sich Gründe aus, warum er nicht in seinem Bett schlafen sollte. Vorige Nacht war es ihm fast zu viel geworden. Im Schlaf hatte sie die Decken weggetreten, und seitlich mit über dem Kopf ausgestrecktem Arm dagelegen. Ihre vollen Brüste hatten ihn verlockt, und da sie nur den Hauch eines

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