Mein ungezähmter Highlander
Die Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrschte, wärmte sie noch immer. Nur in seiner Nähe zu sein ließ ihre Körpertemperatur in fieberhafte Höhen steigen. Er strahlte eine überwältigende Glut aus. Eine Glut, die sie magisch anzog. Als er seine Hand in ihren Nacken gelegt hatte und mit seinem Finger über ihre Brust gefahren war, hatte sie tief im Innern einen seltsamen Sog gespürt. Ihre Haut hatte vor Erregung angefangen zu kribbeln. Jede Bewegung, jede Berührung, jedes Zögern schien sich für immer in ihre Haut zu brennen.
Er hatte sie voller Sehnsucht zurückgelassen. Sie wollte, dass er sie in seine Arme schloss und küsste. Sie wollte, dass er sie berührte. Dass er die Spannung löste, die von ihr Besitz ergriffen hatte.
Sie hatte den Anflug von Leidenschaft in seinem Blick gesehen und wusste, dass die Begegnung auch ihn nicht unberührt gelassen hatte. Und jetzt wollte er, dass sie in sein Zimmer umzog. Das konnte nur eins bedeuten. Er wollte sie im wahrsten Sinne zu seiner Braut machen.
Den restlichen Tag war Isabel nur noch ein Nervenbündel. Sie konnte an nichts anderes denken als an die kommende Nacht. Sie war zwar noch Jungfrau, doch sie wusste schon Bescheid über die Dinge, die sich zwischen Mann und Frau abspielten. Ungewollt hatte sie viel gelernt, als sie ihren liederlichen Brüdern hinterherspioniert hatte.
Isabel hatte sich natürlich darauf vorbereitet, im Verlaufe des Plans ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Doch sie war stets davon ausgegangen, dass dieser Akt ein Opfer für sie sein würde. Dass sie die Zähne würde zusammenbeißen müssen, um es zu ertragen. Nie hätte sie geahnt, dass ihr ganzer Körper vor Erwartung kribbeln würde. Die Erregung, die damit einherging, hatte rein gar nichts mit dem Plan zu tun, sondern einzig und allein mit diesem Mann, der sie schon bei der kleinsten Berührung vor Leidenschaft beben ließ. Sie konnte einfach nicht leugnen, wie sehr er sie erregte. Doch sie würde aufpassen müssen, um sich nicht von den unbekannten Gefühlen in den Bann ziehen zu lassen. Das Wichtigste war, sich weiterhin auf ihr Ziel zu konzentrieren.
Mit Hilfe von Bessie und Deidre brachte Isabel ihre Sachen in sein Zimmer. Nachdem sie Deidre gesagt hatte, wo sie ihre Truhen abstellen sollte, machte sie sich daran, sich einzurichten. Sie legte ihre Haarbürste und den Spiegel auf den großen Tisch neben dem offenen Kamin und das Buch mit Sonetten, das sie gerade las, auf das Tischchen neben dem Bett. Sie verteilte ihre Habe so unter seinen Sachen, als wäre sie wirklich eine junge Braut, die überglücklich das Boudoir mit ihrem frisch angetrauten Ehemann teilte.
Der Raum, in dem sie jetzt leben sollte, beeindruckte sie. Rorys Kammer im dritten Stock des neuen Feenturms war ein schönes, wenn auch männliches Zimmer, das sparsam mit schweren Holzmöbeln eingerichtet war. Von den großen Fenstern hatte man einen herrlichen Blick auf die Bucht. Ein kleiner offener Kamin spendete Wärme. Die Wände waren verputzt und in einem zarten Gelb gestrichen, ansonsten jedoch völlig ungeschmückt. Gemusterte, in edelsteinfarben gehaltene Teppiche, ähnlich denen in der Halle im ersten Obergeschoss, bedeckten den Boden.
Doch am meisten imponierte ihr das riesige Bett, das den Raum dominierte. Mit seiner luxuriösen dicken Federmatratze und den Federkissen ähnelte es dem Bett in ihrer alten Kammer, wobei diesem der seidene, bunte Himmel fehlte. Stattdessen hatte es nur eine seidene Tagesdecke und ein weiches Fell für kalte Nächte. Ein großer Stapel Bücher und wahllos verstreutes Pergamentpapier übersäten den großen Tisch, der anscheinend als Schreibtisch diente. Auf einem kleineren Tisch am Fenster stand eine Waschschüssel, und in einer einzigen großen Truhe war seine Kleidung untergebracht.
Trotz der spartanischen Einrichtung strahlte dieses Zimmer Wärme und Gemütlichkeit aus und war damit eine angenehme Veränderung zu dem rustikalen alten Bergfried. Doch den ganzen Tag lang schweifte ihr Blick immer wieder zum Bett. Und sie hatte vor Aufregung einen ganz trockenen Mund.
Zum ersten Mal verspürte sie das fast unmerkliche Flattern in ihrer Brust, als sie sich zum Abendessen neben ihm an die erhöhte Tafel setzte. Er begrüßte sie mit einem kurzen Nicken und widmete sich dann wieder seinem Gespräch mit Alex. Isabel versuchte ihre Enttäuschung zu verbergen. Irgendwie hatte sie gehofft, dass der heutige Tag ein Wendepunkt sein würde. Und dass die beinahe
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