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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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sie versagte, würde ihr Clan am Ende ohne Land dastehen und von der Gnade der herzlosen Mackenzies abhängen. Doch wenn sie ihren Auftrag erfüllte, würde das auf Kosten der MacLeods sein. Wenn ihr nur eine Möglichkeit einfiele, ihrem Clan zu helfen, ohne dabei den MacLeods zu schaden. Vielleicht war es an der Zeit, ihrem Vater zu schreiben.
    Sie sah wieder Margaret an. »Nun, wirst du jetzt mit mir zusammen aus dieser Burg ausbrechen, oder muss ich allein gehen?«
    Die Ernsthaftigkeit, die sich über Margarets Miene gelegt hatte, verflüchtigte sich und wurde von einem breiten Grinsen abgelöst. »Wenn du mitmachst, bin ich bereit, den Elementen zu trotzen.«
    Isabel beobachtete den spitzbübischen, doch gleichzeitig entschlossenen Ausdruck, der über das übermütige Gesicht ihrer neuen Schwester huschte. Zumindest hatte sie mit ihrem Kommen eine gute Sache bewirkt.
    Mit einem Jubelschrei drehte sie sich um und winkte Margaret, die immer noch lächelnd am Tisch saß, zu. »Dann ist es beschlossen. Ich mache mich jetzt auf die Suche nach Alex. Wünsch mir Glück!«
    Sie wussten beide, dass sie keines brauchen würde.

12
    I sabel, du wirst jetzt auf der Stelle langsamer reiten, sonst kehren wir sofort um.«
    Der Wind zerrte an ihrem Haar, als sie sich noch tiefer über den langen, eleganten Hals des wunderschönen arabischen Zelters beugte und ihn so zu noch größerer Geschwindigkeit antrieb, während sie so tat, als würde sie Alex’ wütenden Ruf nicht hören. Sie hatte nur eine Woche gebraucht, um Alex zu beschwatzen, mit ihnen eine Jagd zu unternehmen.
    Es war einfach zu verführerisch: ein wunderschöner Tag, ein schnelles Pferd und endlich einmal raus aus diesen bedrückenden grauen Mauern der alten Festung. Sie fühlte sich lebendig, wie neugeboren, und es war wundervoll. Lachend drehte sie den Kopf nach hinten, um einen schnellen Blick auf Alex, Margaret und den mürrischen Wikinger Colin zu werfen, die ihr im von ihr aufgewirbelten Staub hinterherritten.
    Der finstere Ausdruck auf Alex’ Gesicht ließ sie zögern. Ihr fiel plötzlich auf, wie ähnlich die beiden Brüder sich vom Temperament her waren – viel mehr, als sie selber merkten. Beide waren starke, selbstbewusste Anführer mit einer guten Prise Highlandstolz, und Isabel bemerkte auch bei Alex eine Neigung zur Dickköpfigkeit, als sie ihn anschaute. Aber es gab auch Unterschiede. Alex war immer zur Freundlichkeit bereit und schien überhaupt unbeschwerter als sein eindrucksvoller Bruder, doch Isabel hatte auch einen Blick auf die finstere Rastlosigkeit erhascht, die hinter dem spitzbübischen Äußeren lauerte und die Rory fehlte.
    Isabel hatte vor ein paar Wochen den Grund für diese innere
Unruhe erfahren. Sie hatte Alex damit geneckt, wie leicht es ihm fiele, vorübergehend die Rolle des Chief zu übernehmen, als sich ein seltsamer Ausdruck über sein Gesicht gelegt hatte. Er erwähnte, dass er nicht zum ersten Mal die Aufgaben des Chief übernommen hätte. Nicht lange vor ihrer Ankunft auf Dunvegan wäre Rory auf Befehl des Königs von Argyll gefangen genommen worden, weil Rory sich nicht an die Bedingungen des General Band gehalten hätte. Während Rorys Gefangenschaft hatte Alex die MacLeods in eine Schlacht gegen die MacDonalds bei Binquihillin geführt. Die MacLeods wurden geschlagen und zwei seiner Cousins getötet. Alex gab sich die Schuld daran, und der Verlust lastete schwer auf ihm. Sie wusste, wie wichtig es also war, dass diesmal nichts schiefging. Sie verdrängte ihre Schuldgefühle. Nichts würde passieren.
    Sie ärgerte sich, dass der aufregende Moment plötzlich von solchen Gedanken überschattet wurde, und zog leicht an den Zügeln, damit die Stute langsamer wurde. Sie wollte ihr Schicksal heute nicht herausfordern. Doch sie war eine erfahrene Reiterin, die daran gewöhnt war, sich mit ihren Brüdern Wettrennen zu liefern, und es verdross sie, dass sie nach so langer Untätigkeit die feine Dame spielen sollte. Wenn Alex nur endlich aufhörte, sich wie ein überängstliches Kindermädchen aufzuführen, würde er erkennen, dass für sie keine Gefahr bestand.
    »Na gut, Alex. Aber du bist genauso schrecklich wie dein tyrannischer Bruder, wenn du so missbilligend guckst. Ich bin eine hervorragende Reiterin. Ich würde sogar mit diesem herrlichen andalusischen Schlachtross fertigwerden, auf dem du sitzt.« Als er sie ungläubig ansah, fuhr sie fort: »Wirklich, mach dir keine Sorgen um mich. Bitte, lass uns diesen wundervollen

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