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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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.« Sie spürte, dass seine ganze Aufmerksamkeit ihr galt. »Sprich weiter«, drängte er.
    »Ich weiß, dass du ihn als wichtig erachtest, aber ich glaube, Alex weiß das nicht. Welche Aufgaben hast du ihm denn anvertraut?«
    Rory schwieg einen Moment lang. »Nicht viele«, musste er zugeben. Isabel wartete, bis er den Gedanken zu Ende brachte. »Und weil ich das nicht getan habe, glaubt er also, dass ich ihn für unfähig halte.«
    Isabel nickte wieder. »Wenn du ihm nicht mehr Verantwortung überträgst, wird er niemals dazu in der Lage sein, über die durch die MacDonalds zugefügte Niederlage hinwegzukommen.«
    Rory lehnte sich zurück und bedachte sie mit einem anerkennenden Blick. »Wenn Alex mit dir über die Niederlage bei Binquihillin und den Tod unserer Cousins gesprochen hat, dann musst du wirklich sein Vertrauen gewonnen haben. Ich weiß, dass Alex sich für schuldig hält – ich jedoch nicht. Wäre ich in seiner Situation gewesen, hätte ich genauso gehandelt.«
    »Aber wenn du ihm keine verantwortungsvollen Aufgaben überträgst, die eines tanaiste würdig sind, muss er dann nicht zwangsläufig annehmen, dass du ihm nicht vertraust? Dass du ihm doch die Schuld gibst?«, fragte sie ruhig.
    Rory richtete sich auf und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich bin der Chief, ich gebe meine Aufgaben und meine Verantwortung nicht ab.«

    Isabel versuchte, sich nicht von der beeindruckenden Zurschaustellung angespannter Muskeln unter safrangelbem Leinen ablenken zu lassen. »Ich weiß, dass du nicht so arrogant bist zu glauben, du müsstest dich persönlich um alle Angelegenheiten des Clans kümmern und du wärst der Einzige, der dazu in der Lage sei, Entscheidungen zu treffen.«
    Sein Mund zuckte, da ihn ihr sarkastischer Seitenhieb offenbar erheiterte. Doch es hatte zumindest den Anschein, dass er sich mit dem auseinandersetzte, was sie gesagt hatte. »Ich werde darüber nachdenken.« Den Spieß umzudrehen erschien ihm in diesem Moment nur gerecht. »Und was ist mit dir, Isabel, was ist mit deiner Familie?«
    Nun war es an Isabel, trotzig zu schnauben: »Was sollte mit ihr sein?«
    »Sag mir, warum schon bei der bloßen Erwähnung deiner Familie Schmerz in deinen Blick tritt«, hakte er nach – diesmal etwas sanfter.
    Vor lauter Verlegenheit, dass ihre Einsamkeit so offensichtlich war, schaute sie weg. »Da gibt es nicht viel zu erzählen«, begann sie vorsichtig. »Du weißt, dass meine Mutter starb, als ich noch sehr jung war, mein Vater seine Verpflichtungen gegenüber dem Clan hatte und meine Brüder … nun ja, ihre eigenen Ziele verfolgten. Ziele, die nichts für ein junges Mädchen waren.« Sie sah so etwas wie Mitleid in seinen Augen und versuchte, schnell eine Erklärung nachzureichen, ehe er einen falschen Eindruck bekäme. »Mein Vater war nicht grausam. Nur beschäftigt. Und ich hatte ja immer Bessie, die sich um mich kümmerte.«
    Seine sanfte Stimme lenkte ihren Blick zu ihm zurück. »Dein Vater ist da keine Ausnahme, Isabel. Die meisten Männer kümmern sich nicht um ihre Töchter. So ist das nun mal. Als Anführer eines Clans, der ständig mit der Abwehr irgendwelcher
Angriffe beschäftigt war, hatte dein Vater zweifellos weder für dich noch für deine Brüder viel Zeit. Er stand gegenüber seinem Clan in der Pflicht.«
    »Aber du bist anders«, stellte sie fest. »Ich sehe, wie du dich um deine Familie kümmerst, auch um deine Schwestern.«
    Rory lächelte. »Ich habe auch nicht gesagt, dass ich es gutheißen würde; ich sagte, so wäre das nun mal. Mein Vater war genau wie deiner.«
    »Aber du hattest deine Brüder und Schwestern.«
    »Du etwa nicht?«
    Sie überlegte kurz. »Zunächst ja, doch als ich älter wurde, haben sie sich verändert. Meine Mutter war eine Dame. Mein Vater dachte, ich müsste auch eine sein, was zur Folge hatte, dass ich nicht mehr so viel Zeit mit meinen drei älteren Brüdern verbringen durfte.«
    Er streckte die Hand aus, legte seine Finger unter ihr Kinn und hob es an, sodass sich ihre Blicke trafen. »Vielleicht war ihnen gar nicht klar, wie einsam du warst, vielleicht wussten sie es nicht besser. Ich habe beobachtet, wie sich deine Familie dir gegenüber verhalten hat. Auf mich wirkte es eher unbeholfen als geringschätzig.«
    Seine Worte überraschten sie. Ob er wohl Recht hatte? Lag es einfach nur daran, dass die männlichen Familienmitglieder nicht wussten, wie man mit einem jungen Mädchen umging? Konnte sie die Gefühle ihrer Familie denn so

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