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Mein ungezähmter Highlander

Mein ungezähmter Highlander

Titel: Mein ungezähmter Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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falsch verstanden haben? Erinnerungen und Gesprächsfetzen wirbelten in ihrem Kopf herum. Betrachtete sie es einmal so, wie Rory es sah, könnte er durchaus Recht haben. Eine ganz leise Hoffnung keimte in Isabels Herzen auf.
    Er sah sie an, als wollte er noch etwas sagen, doch stattdessen zog er es vor, es dabei zu belassen.
    Sie starrten einander nur an, und keiner von beiden wagte
es, den Zauber ihrer neu entstandenen tiefen Verbundenheit zu brechen.
    »Wolltest du noch irgendetwas?«, fragte sie atemlos und war durch diesen Moment, der sich in seinen Augen widerspiegelte, doch stärker bewegt, als sie es für möglich gehalten hätte.
    »Ja. Ich möchte dich um einen Gefallen bitten. Da Margaret wegen ihrer Aufgaben und ihres neuen Trainingsplanes so beschäftigt ist, habe ich mich gefragt, ob du wohl Zeit erübrigen könntest, um mir bei der Vorbereitung der im Frühling auf Dunvegan stattfindenden Hochlandspiele zu helfen.«
    Er bezog sie ein. Sie meinte, ihr Herz würde vor Freude zerspringen. Sie brauchte nicht lange zu überlegen. »Natürlich. Ich würde sogar sehr gerne helfen. Was soll ich machen?«
    Rory erwiderte ihr Lächeln. »Zuerst müssen wir eine Liste aller Clans, die teilnehmen sollen, erstellen und einen Boten mit den Einladungen losschicken.«
    In Gedanken war Isabel schon dabei, eine Liste der Nachbarclans anzufertigen: MacCrimmons, Mackinnons, Mac-Leans, Argyll und die Campbells, Raasay, MacDonalds. MacDonalds. Isabel zog erschrocken die Stirn kraus, als ihr bewusst wurde, was das bedeutete. Ein beklemmendes Gefühl bemächtigte sich ihrer. Wenn ihre Familie herkam, müsste sie ihr Bericht erstatten, welche Fortschritte sie gemacht hatte – oder auch nicht.
    »Heißt das, dass auch meine Familie eingeladen wird?«
    »Natürlich, auch Glengarry und sogar Sleat müssen eingeladen werden. Unsere Ehe auf Probe hat aus ehemaligen Feinden Verbündete gemacht. Ist das nicht genau das, was der König befohlen hat?« Er sah sie leicht herausfordernd an.
    In Anbetracht seiner guten Stimmung entschloss sich Isabel, Rory nicht darauf hinzuweisen, dass er genau das schon einmal in Frage gestellt hatte.

    Dann kam ihr noch ein Gedanke. Und dieser war noch tückischer und unangenehmer als der letzte. »Was ist mit den Mackenzies?«
    »Alle Highlandclans, Isabel.« Beschwichtigend legte er seine Hand auf ihre. »Für die Dauer der Spiele werden alle Fehden ruhen.«
    »Aber was ist, wenn sie versuchen, sich zu rächen?«
    »Sie würden es nicht wagen, das ungeschriebene Gesetz der Gastfreundschaft in den Highlands zu brechen. Sie werden mit dem Ziel hierherkommen, die MacLeods auf dem Turnierplatz zu übertreffen. Wir müssen zwar mit einem Angriff der Mackenzies rechnen, doch nicht während der Spiele.«
    Dank seiner Zuversicht war sie beruhigt. »Welche Spiele sollen wir eigentlich organisieren?«
    »Die üblichen Disziplinen: Baumstammwerfen, Hammerwerfen, Bogenschießen, Steinstoßen, Ringen, Schwimmen, Weitsprung und Bergaufwettlauf. Die meisten Disziplinen werden im Dorf oder Wald stattfinden – das Wettschwimmen natürlich in der Bucht. Wir werden selbstverständlich Unterkünfte hier und im Dorf zur Verfügung stellen sowie das Essen und die Getränke für das Fest planen müssen. Bist du sicher, dass du Zeit hast, um zu helfen?«
    »Ganz sicher. Ich werde mich sofort an die Gästeliste machen, damit du sie durchsehen kannst. Dann kann ich mit dem Entwurf der Einladungen anfangen. Wer soll sie eigentlich überbringen?«
    Doch ehe er antworten konnte, klopfte es an der Tür. Rory bat herein, und Isabel war überrascht, Colin zu sehen.
    Rory runzelte angesichts dieser Unterbrechung missbilligend die Stirn.
    Colin erklärte: »Ein Brief für Mylady.«

    Endlich ein Brief von meinem Vater , dachte sie. Aber ihre Erleichterung war nur von kurzer Dauer.
    »Von Eurem Onkel, Mylady«, ergänzte Colin und überreichte ihr das gefaltete Pergament mit dem Wachssiegel. Einem Siegel, das sie sofort wiedererkannte: Per Mare Per Terras , Sleats Erkennungsmerkmal war unverkennbar.
    Als sie sich Rory zuwandte, konnte sie gerade noch sehen, wie sein Blick nahezu unmerklich misstrauischer wurde.
    »Wie passend. Wenn du die Einladung für deinen Onkel fertig hast, kannst du sie seinem Boten persönlich geben.«
    Ein gefalteter Bogen Pergament hatte das trügerische Gefühl der Ruhe, die sie in den vergangenen paar Wochen erlebt hatte, schlagartig vernichtet. Isabel wusste, was sie in Händen hielt.
    Eine Erinnerung

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