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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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zwischen dem Firth of Lorn und der Südküste von Loch Etive und wachte über einen der wichtigsten westlichen Seewege nach Schottland.
    Auf felsigem Grund erbaut, ragten die massiven gekalkten Mauern etwa fünfzig Fuß auf. Drei der vier Ecken wurden von runden Türmen gekrönt. Der größte dieser Türme nahe der Großen Halle, der als Bergfried oder Wehrturm diente, beherbergte die Privaträume des Lords. Anlage und Architektur der Burg waren ein Spiegelbild der Macht des Mannes, der sie erbaut hatte, als das Gebiet noch zu Norwegen gehörte. Ihr Erbauer war Duncan, Sohn Dugalds, Sohn des mächtigen Somerled, der den Titel ri Innse Gall, König der Inseln, getragen hatte.
    Die Burg war wahrhaftig eines Königs würdig. Die Große Halle nahm das gesamte Erdgeschoss des Osttraktes ein und maß hundert mal dreißig Fuß. Die Balkendecke musste an der höchsten Stelle mindestens fünfzig Fuß hoch sein. Die von kunstvollem Schnitzwerk gezierte und eines Kirchenschiffs würdige Täfelung schmückte die östliche Eingangswand, während an den anderen Wänden Banner in allen Farben und kostbare Gobelins hingen.
    Ein massiver Kamin an der langen Innenwand sorgte für Wärme, zwei doppelte Spitzbogenfenster an der Außenwand gegenüber schufen ungewöhnlich viel natürliches Licht. Schragentische und Bänke füllten den Raum, ein Podium erhob sich an dessen Ende dem Eingang gegenüber. Ein großer hölzerner Thron an der Längsseite bezeichnete den Mittelpunkt des massiven Tisches, der die ganze Länge des Podiums einnahm.
    Zwar nahm Alexander MacDougall, Lord of Argyll, Chief und Oberhaupt des MacDougall-Clans, noch diesen Thron ein, doch war es der kaltherzige Schurke zu seiner Rechten, der die Macht ausübte. Alexander MacDougall war ein alter Mann – nach Arthurs Berechnung mindestens siebzig. Schon vor Jahren hatte er seine Machtfülle auf seinen ältesten Sohn und Erben John, Lord of Lorn, übertragen.
    So nahe war Arthur dem Mann, der seinen Vater auf dem Gewissen hatte, seit Jahren nicht gekommen, und der glühende Hass, der ihn nun packte, erstaunte ihn. Dermaßen heftige Emotionen, wie sie jetzt in seiner Brust brannten, waren ihm ungewohnt.
    Er hatte so viele Jahre auf diesen Moment warten müssen, dass er befürchtet hatte, er würde eine große Enttäuschung erleben. Das war nicht der Fall. Im Gegenteil, er konnte es kaum erwarten, die Sache hinter sich zu bringen. Es wäre einfach – und eine verdammte Versuchung – ihn mit einem Dolchstoß in den Rücken hinterrücks zu töten. Aber anders als seinerzeit Lorn seinen Vater gemeuchelt hatte, würde er ihm offen entgegentreten, ehe er ihn tötete. Auf dem Schlachtfeld.
    Der Tod Lorns war nicht Teil seiner Mission. Noch nicht.
    Sein Gegner war gealtert. Das dunkle Haar war grau durchsetzt, und die Furchen, die sein Gesicht durchzogen, erschlafften bereits. Gerüchte wollten von einer Krankheit wissen, und Arthur fragte sich, ob etwas Wahres daran sein mochte. Nur die Augen waren unverändert. Kalt und berechnend. Die Augen eines Despoten, der vor nichts zurückschrecken würde, um sich den Sieg zu sichern.
    Aus Angst, er würde unbewusst etwas verraten oder MacDougall könnte irgendwie die Bedrohung spüren, riss Arthur seinen Blick vom Podium los.
    Er musste vorsichtig sein. Verdammt vorsichtig, um sich nicht zu verraten. Wurde er enttarnt, konnte er nur auf einen raschen Tod hoffen. Das Schlimmste war ein langsamer Tod.
    Aber allzu viel Sorgen machte er sich nicht. Mindestens zwanzig Ritter und fünfmal so viel bewaffnete Gefolgsleute waren Lorns Ruf gefolgt. Er würde nicht auffallen. Neil hatte recht; er verstand es geschickt, mit dem Hintergrund zu verschmelzen und keine unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Er wünschte, er hätte dasselbe von seinem Bruder sagen können. Er zuckte zusammen, als Dugald mit einem lauten und einem Kläffen ähnlichen Lachen seinem Knappen mit dem Handrücken einen Schlag ins Gesicht versetzte, der dem Jungen eine blutige Lippe bescherte.
    Arthur empfand eine Aufwallung von Mitgefühl für den Knappen, da er selbst in jungen Jahren unzählige Male auf der falschen Seite der brüderlichen Faust gestanden hatte. Aber Mitleid würde dem Jungen nicht nützen. Nicht, wenn er Krieger werden wollte. Es gehörte zur Ausbildung und sollte ihn hart machen. Schließlich würde der Junge lernen, nicht mehr zu reagieren. Nichts mehr zu fühlen, würde länger dauern.
    »Welches Mädel wird einen Grünschnabel wie dich neben

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