Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
Dein Vater hat eingewilligt – wollte sich ergeben –, und als mein Vater ihm den Rücken zuwandte, hat er ihn getötet.«
Anna rang nach Atem. Ungläubigkeit und Entsetzen sprachen aus ihren aufgerissenen Augen.
»Du irrst dich. Etwas so Ehrloses würde er nie tun.«
Arthur zog sie an sich und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen.
»Ich war da, Anna. Ich habe alles gesehen und gehört, aber ich konnte es nicht verhindern. Ich wollte meinen Vater warnen – zu spät. Lorn hat mich gehört und ließ mich verfolgen. Eine Woche lang habe ich mich in den Wäldern versteckt. Als ich wieder aufgetaucht bin, war es zu spät, seine Version der Geschichte zu korrigieren. Man hätte mir nicht geglaubt.«
Er sah ihre Panik. Spürte ihr Herz wild an seinem schlagen. Sie klammerte sich krampfhaft an jeden Strohhalm, um sich jenes Idealbild ihres Vaters zu bewahren, das sie sich geschaffen hatte.
»Sicher hast du falsch verstanden, was sich abgespielt hat. Du warst zu weit entfernt.«
»Ich habe nichts falsch verstanden, Anna. Ich habe jedes Wort mitgehört.«
Er irrte sich. Er musste sich irren. Oder nicht? Gewiss, ihr Vater neigte zu gefährlichen Temperamentsausbrüchen, doch sie wusste, wie er wirklich war.
Abrupt wandte sie sich ab. »Ich glaube dir nicht.«
Das Mitleid in seinem Blick schnitt tiefer als Glas.
»Frage ihn doch selbst.«
Darauf sagte sie nichts. Sie weigerte sich zu hören.
»Anna, für einen Sieg würde dein Vater vor nichts zurückschrecken, vor gar nichts. Verdammt … er hat sogar seine eigene Tochter benutzt.«
Sie erstarrte. Seine Anklage hatte sie getroffen.
»Ich habe schon gesagt, dass die Verbindung mit Ross meine Idee war.«
»Davon rede ich nicht. Ich habe damit gemeint, dass er dich als Botengängerin benutzt hat.«
Sie atmete tief durch. Das wusste er also? O Gott, hatte sie unwissentlich etwas verraten?
»Wann?«, stieß sie hervor. »Wann hast du es entdeckt?«
»Erst vor ein paar Wochen … leider.« Sein Gesichtsausdruck zeigte, wie wütend er war. »Anna, weißt du denn nicht, in welche Gefahr du dich begeben hast?«
»Ja, aber an diese Ursache hätte ich nie gedacht.« An dich. Er war der Feind, der ihr nachspionierte und tat, was er konnte, um …
Sie starrte ihn entsetzt an, als ihr alle grässlichen Folgewirkungen durch den Kopf schossen. Plötzlich zuckte sie entsetzt zurück. Nein, nicht das. Bitte. Ihr Magen drehte sich um.
»Warum hast du mich unbedingt in den Norden begleiten wollen, Arthur?«
»Um über deine Sicherheit zu wachen.«
»Und um die Verbindung mit Ross zu verhindern?«
Er hielt unverwandt ihrem Blick stand.
»Ja, notfalls schon.«
Schmerz traf ihr Herz so heftig, dass sie an einem Schluchzen fast erstickte.
»Es ist nicht so, wie du glaubst. Was geschehen ist, war nicht geplant.«
Abermals traf der Schmerz sie mit voller Wucht. Sie fühlte sich verletzt, zutiefst verwundet.
»Und ich soll dir glauben?«
Seine Kinnmuskeln spielten.
»Es ist die Wahrheit. Ich war halb wahnsinnig vor Eifersucht und vor Angst, dich zu verlieren. Ich bin nicht stolz auf das, was geschehen ist, aber ich schwöre, dass es nicht geplant war.« »Es ist einfach passiert, so ist es doch? Und letzte Nacht? Ist auch das nur passiert?« Ihr innerer Aufruhr ließ ihre Stimme beben. »Wie konntest du nur, Arthur? Du wusstest, was schließlich geschehen würde, und doch hast du mich in dem Glauben gelassen, dass du mich liebst – dass du mich heiraten möchtest. Alles nur Lüge.«
Wie hatte sie nur so dumm sein können, sich einem Mann hinzugeben, der sie zu hintergehen plante? Der sie alle verraten wollte?
»Nein«, sagte er rau und zwang sie, ihn anzusehen. »Es war keine Lüge. Nichts war gelogen. Ich …« Er zögerte, als würden die Worte nicht in seinen Mund passen. »Ich liebe dich, Anna. Nichts würde mich glücklicher machen, als dich zu heiraten.«
Einen törichten Moment lang tat ihr Herz einen Sprung, als sie die ersehnten Worte hörte. Worte, die alles perfekt hätten machen können, stattdessen aber alles umso schlimmer machten.
Er war grausam. Er sagte das, was sie so verzweifelt glauben wollte. Wahrscheinlich versuchte er sie nur zu manipulieren, damit sie ihn nicht auslieferte.
Ihn ausliefern. O Gott, was sollte sie tun?
Es war ihre Pflicht, ihrem Vater zu eröffnen, was sie entdeckt hatte. Sie wusste, was geschehen würde, wenn sie es täte: Arthur würde sterben. Tat sie es nicht, würde Arthur jede Information, die er sich als Spion
Weitere Kostenlose Bücher