Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
verschafft hatte, an ihre Feinde weitergeben.
Eine unmögliche Entscheidung, aber auch nach allem, was Arthur getan hatte, konnte sie nicht diejenige sein, die ihm die Schlinge um den Hals legte. Ein Mann allein konnte keine ganze Armee bezwingen.
»Du erwartest wirklich, ich soll glauben, dass du mich liebst?«
Er stand stocksteif da, hielt aber ruhig ihrem Blick stand.
»Ja, das tue ich. Vielleicht habe ich nicht das Recht dazu, doch ist es die Wahrheit. Noch nie habe ich diese Worte zu jemandem gesagt, und ich hätte auch nie gedacht, dass ich sie über die Lippen bringe. Aber vom ersten Moment an, als ich dich gesehen habe, habe ich etwas Besonderes gespürt – so wie du auch –, eine unwiderstehliche Anziehung.«
»Was du empfunden hast, war Lust«, sagte sie und schleuderte ihm die Worte praktisch entgegen. Er kniff die Lippen zusammen. Sie wusste, dass sie ihm arg zusetzte, war aber zu verletzt und zu wütend, als dass es sie gekümmert hätte. »Wie kannst du erwarten, ich würde an deine Liebe glauben, wenn du mich vom ersten Moment an belogen hast?«
»Was hätte ich denn tun sollen? Die Wahrheit konnte ich dir ja nicht sagen. Glaubst du, ich wollte, dass es passiert? Verdammt, du warst die Allerletzte, in die ich mich verlieben wollte.«
Anna zuckte zusammen. Sollte diese Äußerung bewirken, dass sie sich besser fühlte? Zwar schmerzte es sie zu hören, dass seine Gefühle für sie sich nur zögernd geregt hatten, doch seine Worte klangen aufrichtig.
»Ich habe versucht mich fernzuhalten«, fuhr er zunehmend frustriert fort. »Aber du wolltest es ja nicht zulassen.«
»Also ist es meine Schuld? Ist es so?«
Er seufzte und fuhr sich wieder durch sein Haar. »Nein, natürlich nicht. Auch wenn du mich gemieden hättest, hätte ich mich von weitem in dich verliebt. Vom ersten Augenblick fühlte ich mich zu dir hingezogen. Zu deiner Wärme. Deiner Vitalität. Deiner Liebenswürdigkeit. Du bist alles, von dem ich gar nicht wusste, dass es in meinem Leben fehlt – von dem ich nicht geglaubt habe, dass es für mich infrage käme. Ehe ich dir begegnet bin, habe ich diese Art Nähe nie gewollt.«
Obwohl fest entschlossen, sich von ihm nicht wieder täuschen zu lassen, verspürte sie einen Stich im Herzen.
Er hob ihr Kinn an.
»Anna, ich kann nicht erwarten, dass du mir Glauben schenkst, aber du wirst hoffentlich zu verstehen versuchen, dass ich unter den unmöglichen Umständen das Bestmögliche getan habe. Es war mir bestimmt, dich zu betrügen, noch ehe wir uns begegnet sind.«
Sein Blick glitt über ihr Gesicht auf der Suche nach Zeichen der Falschheit. Er sah nur Aufrichtigkeit. Sie wollte ihm glauben, aber wie konnte sie das, wenn sie doch seine Absichten kannte? Auch wenn seine Gefühle ehrlich waren, hatte er noch immer die Absicht, sie zu hintergehen. Er stand auf einer Seite und sie auf der anderen. Er wollte ihren Vater töten.
Aus Angst vor der eigenen Schwäche entzog sie ihm ihr Gesicht. Wenn er sie so anschaute, konnte sie nur ans Küssen denken, und wie gut es sich anfühlte, wenn er seine Arme um sie legen und so tun würde, als wäre alles gut.
»Wie kann ich an deine Gefühle glauben, wenn du hier bist, um uns auszuspionieren, meine Familie zu vernichten und dich an meinem Vater zu rächen? Würdest du mich wirklich lieben, würdest du das nicht tun.«
Seine Augen blitzten hart in der Dunkelheit, als wolle er ihr widersprechen, hätte aber die Vergeblichkeit erkannt.
»Was willst du, dass ich tue?«
»Du sollst deiner Rache entsagen.« Sie sah ihm in die Augen, wohl wissend, dass sie das Unmögliche forderte. Aber ebenso wusste sie, dass es die einzige Möglichkeit einer Chance für sie war. »Ich möchte, dass du dich für mich entscheidest.«
Arthur stand reglos da. Verdammt, dass sie ihm dies antun musste und eine Entscheidung erzwingen wollte.
Sie hatte ihn um das Einzige gebeten, das er ihr nicht geben konnte. Er konnte Ehre und Loyalität nicht verleugnen – auch nicht ihr zuliebe.
Sein Antlitz war wie versteinert.
»Ich habe einen Eid abgelegt, Anna, und mein Schwert Bruce geweiht.« Und der Highland-Garde. »Dagegen zu verstoßen, wäre gegen mein Gewissen und gegen alles, woran ich glaube. Trotz allem, was du von mir halten magst, bin ich ein Ehrenmann.«
Pflichtgefühl, Loyalität und Ehre hatten ihn an diesen Punkt gebracht.
»Aber es geht nicht nur um Ehre, oder?«, forderte sie ihn heraus. »Es geht um Vergeltung. Du willst meinen Vater vernichtet
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