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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Chance bekommen, musste er erreichen, dass sie sein Tun verstand.
    Sie sah ihn nicht an, als er näher kam, und starrte nur wortlos in die Finsternis, bleich vor Schmerz.
    Er setzte sich neben sie. Noch nie hatte er sich so hilflos gefühlt. Er wollte sie in die Arme nehmen und sagen, dass alles gut werden würde, obwohl er wusste, dass es nicht so war. Er hatte sie betrogen. Da spielte es keine Rolle, dass er keine andere Wahl gehabt hatte.
    »Es ist nicht das, was du denkst«, sagte er leise.
    Als sie antwortete, verriet ihre belegte Stimme, was sie empfand.
    »Du kannst dir nicht vorstellen, was ich denke.« Sie drehte sich zu ihm um, ihre großen blauen Augen waren verschwommen vor zurückgehaltenen Tränen. Er verspürte einen schmerzhaften Stich im Herzen, so scharf, dass er zusammenzuckte. »Sag, dass es nicht wahr ist, Arthur. Sag, dass es ein Irrtum ist. Sag mir, dass du nicht bist, was ich glaube.«
    Er musste es sagen. Was war noch eine weitere Lüge nach so vielen? Er konnte zu leugnen versuchen. Vielleicht würde er sie sogar überzeugen können. Doch er glaubte es nicht. Sie wusste es. Er sah es in ihren Augen. Und wenn er sie jetzt belog, würde er nie wieder die Chance haben, bei ihr Verständnis zu finden. Damit sie eine Chance hatten, musste er ihr die Wahrheit sagen.
    Er sah ihr in die Augen.
    »Ich wollte dich nie verletzen.«
    Sie gab einen Laut von sich, ein schmerzliches Wimmern wie ein verwundetes Tier – ein flauschiges Kätzchen, in einer Bärenfalle gefangen.
    Er konnte nicht an sich halten und streckte die Hand nach ihr aus. Sie zuckte zurück.
    »Wie kannst du das sagen? Du hast mich benutzt. Du hast mich belogen, in allem, was wichtig war.« Tränen strömten aus ihren Augenwinkeln und liefen ihr über die Wangen. »War etwas davon echt? Oder gehörte es zu deinem Plan, mich in dich verliebt zu machen?«
    »Anna, was zwischen uns war, war echt. Du warst niemals Teil des Plans. Nie war vorgesehen, dass du hineingezogen wirst. Es geht nicht um dich.«
    »Um was geht es dann? Um Robert Bruce? Die Fehde? Um deinen Vater?« Er presste die Lippen zusammen, und sie atmete tief ein. »Es geht um deinen Vater. Du gibst meinem Vater die Schuld an seinem Tod.« Sie rückte ab. »Das alles ist ein schrecklicher, verdrehter Versuch, sich zu rächen. Weil dein Vater im Kampf gestorben ist, willst du meine Familie vernichtet sehen, so ist es doch? Was hast du vor? Willst du meinen Vater töten, um den Tod deines Vaters zu rächen?« Sie fuhr erschrocken auf. »Mein Gott, du hast es vor.«
    Arthur knirschte mit den Zähnen. Aus ihrem Mund klang es niederträchtig. Simpel. Doch war es alles andere als das. Anna war geblendet von der Liebe zu ihrer Familie und sah die Realität nicht, die um sie herum geschah. Er hasste es, derjenige zu sein, der sie zwang, die Augen zu öffnen, doch er hatte keine Wahl.
    »Anna, es ist dein Vater, der euren Clan vernichten wird. Robert Bruce hat vollbracht, was niemand für möglich gehalten hat, er verkörpert die größte Chance für Schottland, das englische Joch abzuwerfen. Er hat die Herzen der Menschen gewonnen. Aber der Hass und Stolz deines Vaters hindern ihn daran, es einzusehen. Lieber sieht er eine englische Marionette auf dem Thron. Doch die MacDougalls stehen allein da, Anna – sogar Ross wird sich unterwerfen.«
    Ihr Rücken wurde steif.
    »Mein Vater tut, was er für richtig hält.«
    »Nein, dein Vater tut, was er kann, nur um nicht seine Niederlage eingestehen zu müssen. Anna, du verstehst nicht, worum es geht. Dein Vater sähe lieber euch alle vernichtet, als zuzugeben, dass er besiegt ist.«
    Er sah, dass Empörung ihre Wangen färbte.
    »Du weißt gar nichts von meinem Vater.«
    Sie wollte aufstehen, er aber fasste nach ihren Händen und drückte Anna nieder.
    »Ich weiß zu viel von deinem Vater. Ich weiß genau, was er tun wird, um zu siegen.«
    Sie wollte ihren Arm befreien.
    »Lass mich los.«
    »Erst wenn du alles gehört hast.« Er verwünschte den Umstand, dass er es sein musste, der ihr die Illusionen raubte, doch er konnte ihr die Wahrheit nicht mehr vorenthalten. »Ich habe dir nicht alles gesagt, was ich an dem Tag beobachtet habe, als mein Vater getötet wurde.«
    »Ich möchte nicht …«
    »Aber du wirst«, unterbrach er sie scharf. »Auch wenn du es nicht hören möchtest. Ich habe auf dem Hügel gestanden und alles gesehen. Mein Vater hatte Lorn vor seinem Schwert. Er hätte ihn töten können, hat ihm aber Begnadigung angeboten.

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